Mareike Becker (Foto: ar)

Lübeck – Starke Leistungen im Stadion im Kreis von Mistreiterinnen und Mitstreitern, doch ohne Zuschauer – Wettkämpfe mit ihren Einschränkungen und Hygiene-Regeln zu Corona-Zeiten sind schon spezielle Ereignisse. Sie fordern den mutigen Ideengeber und Ausrichter in besonderem Maße. Uwe Mundt, Cheftrainer und Vorstand im LAC Lübeck, wagte es mit einem engagierten Team.

Jennifer Fentroß (Foto: ar)

Vom Massband anlegen bis zur Desinfektion des jeweiligen Wurfgeräts hatten die Helferinnen und Helfer an einem langen Sommerabend alles im Griff. Der Aktiven Dank spiegelt sich in respektablen Leistungen wider, ob bei den Senioren oder im Nachwuchs.

Neun Aktive waren zunächst beim Hammerwerfen außerhalb des Stadionrunds im Ring, ehe sie sich im Schein der langsam untergehenden Sonne im Wurfring im Stadioninneren beim Diskuswerfen in Szene setzten. Unter Beifall der Aktiven, Trainer, Betreuer und Helfer. Zuschauer fehlten aus den eingangs erwähnten Gründen, und so erfährt der geneigte Sport-Fan an dieser Stelle, was der LAC-Werferabend am vergangenen Donnerstag (5.8.) zu bieten hatte.

Ganz spannend verlief das Hammerwerfen der Frauen für Jennifer Fentroß vom ausrichtenden LAC Lübeck. Erst im letzten Versuch gelang der Leiterin einer Bad Oldesloer Kita ein Wurf über die 40-m-Marke. Und dieser reichte, um die eine deutlich stabilere Serie werfende Trainingsgefährtin Mareike Becker noch knapp abzufangen: 42,72 m zu 42,34 m lautete das Endresultat.

Rüdiger Möhring (Foto: ar)

Den weitesten Hammerwurf legte jedoch wie erwartet der Bergedorfer Rüdiger Möhring hin. 47,65 m ließ der M50-Weltmeister in seiner neuen Altersklasse M55 ins Protokoll eintragen. In der M50 bewies der Bremer Sven Suhling (TuS Huchting) mit 44,49 m nach einer langen Corona-Pause ansteigende Form und auch M45-Werfer Marlo Burych (LAC) steigerte sich mit 41,69 m gegenüber dem letzten Wettkampf.

Marlo Burych (Foto: ar)

Die weiteste Anreise zum 1. Werferabend des Jahres des LAC Lübeck hatte der Pulheimer Magnus Többen. Der Name Többen hat in Werferkreisen einen guten Klang, gehörte doch Vater Olaf Többen in den 1980er und 1990er Jahren zu den besten deutschen Diskuswerfern mit einer Bestleistung von deutlich über 65 Metern. Vater und Mutter Többen sowie Freundin begleiteten den Youngster bei seinem Versuch, den nächsten Schritt Richtung Deutsche Jugend-Meisterschaften in Heilbronn Anfang September zu unternehmen.

Das gelang nicht ganz optimal, mit 46,85 m blieb Magnus knapp drei Meter hinter seiner Bestleistung zurück und musste sich dem Eutiner Mika Jokschat geschlagen geben, der mit 50,60 m das U20-Werferfeld dominierte. Dennoch zeigte der Pulheimer Nachwuchsathlet gute technische Ansätze, offenbarte aber auch Nachholbedarf vor allem im Kraftbereich.

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Mika Jokschat (Foto: ar)

Bei den U18-Werfern fehlte verletzungsbedingt der Bergedorfer Mika Sosna, mit 64,05 m Führender der Deutschen Bestenliste seiner Altersklasse. So blieb es Mika Jokschats Bruder Kjell vorbehalten, hier seine Visitenkarte abzugeben. Das gelang ihm mit 46,90 m und neuer Bestleistung eindrucksvoll.

Ralf Mordhorst (Foto: ar)

Ralf Mordhorst (LAC) verfehlte in der Männerkonkurrenz die angepeilten und im Einwerfen gezeigten 50 Meter. 47,75 m standen am Ende auf der Habenseite.

Den Sieg mit dem 1-Kilo-Diskus der Frauen machten Mareike Becker und Leoni de Graaf (beide LAC) den Sieg unter sich aus: Mit 36,31 m zu 35,50 m hatte die Gymnasiallehrerin das bessere Ende für sich.

Nicht ganz zufrieden zeigte sich die ehemalige Deutsche Schülermeisterin Alisa Rohlfing (LG Elmshorn) mit ihrer Diskusweite in der U20. 35,58 m reichten dennoch zum Sieg vor Janne Petersen-Feddersen (Bredstedter TSV, 34,50) und Bele von Behr (LAC, 33,89).

Gerade von einer Knieoperation genesen startete der Ahrensböker Ingo Sonntag (M50) in seine Wettkampfsaison. Mit 39,94 m war der ehemalige Paderborner Zehnkämpfer und Footballspieler dann auch recht zufrieden, zeigte aber Potenzial für deutliche Steigerungen mit dem 1,5 Kilo-Gerät in den nächsten Wochen.

Ingo Sonntag (Foto: ar)

Viele motivierte Helfer machten diese unter besonderen Umständen stattfindende Veranstaltung für alle zu einem gelungenen Event, für das es viel Lob von allen Seiten gab. Mit dem letzten Diskuswurf gegen 21.30 Uhr endete ein langer Werferabend mit viel Zuspruch und bei besten Wetterbedingungen, der seine Fortsetzung in der zweiten Auflage am kommenden Mittwochabend finden wird. (Text: Uwe Mundt/ar)

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