Lübeck – Wie schon zu vor der ATSV Stockelsdorf hatte auch die SG Siems-Dänischburg hohe Ziele in der Frauen-Verbandsliga Süd. Denn der SH-Liga-Absteiger will direkt zurück in die höchste Spielklasse des Landes. Und nach der Hinrunde ist dieses Ziel durchaus realistisch, denn die SG hat noch alles selbst in der Hand – trotz der unguten Vorzeichen.
Denn wie ein roter Faden zieht sich ein eigentlich unglaubliche Verletzungsserie durch die Siemser Saison. Für Kapitänin Vivien Baade war die Saison schon vor dem Start beendet, Madleine Schlamelcher fällt ebenfalls seit September aus, nun kam vor einer Woche noch Jessica Grannemann dazu, für welche die Saison ebenfalls frühzeitig beendet ist. Dazu kamen immer wieder längere Ausfallzeiten bei wichtigen Spielerinne, so dass Siems nur selten in bestmöglicher Besetzung agieren konnte.
Um so beeindruckender war der Saisonstart mit sechs Siegen in sechs Spielen, gleich fünfmal schossen die Tafazoli-Schützlinge vier oder mehr Tore. Dann kam es zum Showdown mit Verfolger SV Neuenbrook/Rethwisch und hier ging die SG unter. 0:5 war der Endstand, ungewohnt in dieser Saison. „Ohne Biss, ohne Lust“, meint Tafazoli dazu. Anschließend folgten auch noch zwei ärgerliche Remis in Wilstermarsch und gegen Stockelsdorf, wobei man im Derby sogar Dusel hatte, dass man diese Partie nicht verlor. Immerhin: zum Abschluss der Hinrunde gab es vor wenigen Tagen noch einen Kantersieg und da die Konkurrenz auch nicht fehlerfrei spielt, überwintert die SG Siems-Dänischburg auf Platz eins und hat den Titel sowie den damit verbundenen Wiederaufstieg in der eigenen Hand.
Zufrieden war Trainer Kambiz Tafazoli gegenüber HL-SPORTS, fand aber auch Sachen, die ihn ärgern: „Eine gute bis sehr gute Hinserie au,f die wir stolz sind. Ich bin eigentlich rundum zufrieden. Platz eins, beste Heimmannschaft, meiste erzielten Tore. Unser ziel ist Platz eins bis drei. Richtig gut fand ich den neuen Zusammenhalt innerhalb des Teams, gerade weil mit Daniela Krohe und Susanne Bahr zwei Mütter nach der Geburt ihrer Kinder zurückkehrten und für eine gute Stimmung sorgten. Dazu haben wir mit Sarah Koch, Julia Gramkow und Louisa Bebenroth drei neue gute Spielerinnen dazubekommen haben, die auch menschlich absolut zu uns passen. Anna Six aus der 2. Damen nicht zu vergessen, die sich mehr und mehr in der 1. Damen etabliert und sich Woche um Woche verbessert. Aber die vielen Verletzungen, das unglückliche Ausscheiden im Landespokal mit einer der wohl bittersten Niederlagen und natürlich die Klatsche in Neuenbrook – das sind Sachen, die mich nerven. Teilweise ärgern mich auch die Schiedsrichter, vor allem mit so Aussagen "wir sind im Frauenfußball, das werden nicht so viele Karten gezeigt etc." – kann ich nicht nachvollziehen. Die Regeln sind für Männer und Frauen gleich, wenn es also nach dem Regelwerk Rot geben muss, dann soll auch Rot gezogen werden."
HL-SPORTS Tipp: Platz 1
Abgänge: keine
Zugänge: keine
Statistik:
Heim: 1. Platz – 7 Spiele – 6/1/0 – Tore: 33:6 / Diff. +27 / Punkte: 18
Auswärts: 4. Platz – 4 Spiele – 2/1/1 – Tore: 11:8 / Diff. +3 / Punkte: 7
Gesamt: 1. Platz – 11 Spiele – 8/2/1 – Tore: 44:14 / Diff. +30 / Punkte: 26
Torjägerinnen: Martha Thomaschewski (11), Sarah Inacio, Anna Kupferschmidt, Mandy Scheer (alle 4)
Winterfahrplan:
Hallenturniere: Segeberg (20.12.), eigenes Turnier (16.1.), Plön (23.1.), Zarpen (6.2.)
Testspiele: Gegner noch offen (30.1.), TSV Pansdorf (13.2.)
Trainingslager: Gremersdorf (19. – 21.2.)