Lohmüle, ohne Zuschauer. Foto: Lobeca/Raasch

Lübeck – Am vergangenen Sonntag bekam man an der Lohmühle gegen den KFC Uerdingen schon einmal einen Vorgeschmack auf das, was in Zukunft in der 3. Liga auf den VfB Lübeck zukommen könnte: Nämlich viele Geisterspiele! Auch gegen das Reserveteam des FC Bayern München (22. November/13 Uhr) und den SV Waldhof Mannheim (28. November/14 Uhr) wird das im Dietmar-Scholze-Stadion der Fall sein. Danach gilt es abzuwarten, wie sich dass in Zukunft mit der Pandemie nun alles gestaltet, welche „Anordnungen“ von „oben“ verkündet werden. Vor allem für alle Drittligisten, die wirtschaftlich auf Zuschauereinnahmen angewiesen sind, ein Ritt auf der Rasierklinge, sollten weitere Einnahmen wegbrechen. Das weiß auch Thomas Schikorra.

Hoffnung nicht erfüllt…

„Wenn kaum oder keine Einnahmen mehr durch Zuschauer fließen, ist das schon ein gravierender Einschnitt, eine Belastung. Anfang der Saison haben wir noch gedacht, dass die reduzierte Zahl auf 1860 Anhänger später langsam gesteigert werden kann. Jetzt spielen wir vor leeren Rängen“, so der Vorstandssprecher der Grün-Weißen.

Thomas Schikorra (Vorstand VfB Lübeck)
Foto: Lobeca/Kaben

Glaskugel…

Schikorra spricht von einer schwierigen Situation für alle. „Die Perspektive ist unklar. Da bräuchte man wohl eine Glaskugel, um zu prognostizieren, wie sich das alles mit Corona entwickelt, welche Auswirkungen das weiterhin – auch auf uns – hat.“

Nicht so, wie man es kennt…

Laut des Vorstandssprechers der Grün-Weißen hat sich aber auch sonst einiges beim Blick auf den Fußball verändert. „Die Spiele bisher in der 3. Liga, auch wenn unsere 1860 Anhänger zuvor gut unterstützt haben, haben ja nichts mehr mit einer Sportveranstaltung zu tun, wie man sich das vorstellt, geschweige denn, wie wir das aus der Vergangenheit kennen. Die sozialen Kontakte, auch Emotionen, von denen unser Sport lebt, fallen weg. Da fehlt insgesamt sehr viel von dem, was einst Normalität war, was den Fußball ausgemacht hat.“

Zukunft eher ungewiss….

Doch auch die Zukunft zu planen fällt schwer. „Keiner weiß, wie lange uns Corona begleitet, wie die Pandemie weiter verläuft. Das macht es schwer konkret zu planen. Das zählt für den Fußball genauso, wie für die Wirtschaft, die Menschheit überhaupt“, so Schikorra, der aktuell auch nicht zu sagen vermag, was der Lockdown, wie sich die fehlenden Einnahmen, nun wirklich beim Aufsteiger bemerkbar machen werden. „Ich kann darüber keine Wasserstandsmeldung abgeben. Wir werden uns diesbezüglich in Gremien beraten, schauen, in wie fern, so genug Erkenntnisse gesammelt wurden, ursprüngliche Planungen beim Etat angepasst werden müssen. Es ist aktuell alles offen, es gibt viele Facetten. Im Endeffekt ist Corona aber nicht nur für uns, sondern für alle eine echte Herausforderung.“

Sportlich in der Spur…

Wie gut, dass es beim VfB Lübeck sportlich aufwärts geht. Zwei Siege in Folge, zuletzt ein 1:0-Sieg gegen den KFC Uerdingen, wurden verbucht. So darf es gerne weitergehen in der 3. Liga – auch ohne zunächst von den eigenen Fans angepeistcht zu werden.

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1 Kommentar

  1. Die Vereine haben vorbildlich Hygienevorgaben installiert, die bestimmt nicht billig waren. Außerdem das Einhalten der Bestimmungen kontrolliert. Trotzdem Geisterspiele bis 30.11.2020 anzuordnen, kann man nicht akzeptieren. Was hat sich denn geändert??!!. Offenen Auges nimmt man wohl die Pleite der Vereine in Kauf.
    Ich kann nur appellieren, setzt für den Sport alles wieder auf den Oktoberstand 2020 zurück.

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