Göttingen – Die Hamburg Towers sichern sich mit letzten Kräften in einer nervenaufreibenden Partie bei der BG Göttingen mit 98:94 den sechsten Saisonsieg und gehen mit einem Erfolg in eine kleine Weihnachtspause.

Die Hamburg Towers wahren ihre weiße Auswärtsweste und bleiben dank eines 98:94-Erfolges auch im vierten Spiel „on the road“ ungeschlagen. Dennoch: Für den Sieg in Göttingen mussten die weiterhin personell dezimierten Towers 40 Minuten hart kämpfen. Umso erfreulicher war die Rückkehr von Bryce Taylor, der bei seinem Comeback sogleich in der Starting Five stand und am Ende 13 Zähler beisteuerte.

Die Anfangsphase gehörte zunächst den Göttingern, die sich dank acht schnellen Punkten von Rayman eine kleine Führung erspielten (10:9, 4.). Doch wann immer die Veilchen vorlegten, konnten die Towers nachziehen. In der siebten Minute übernahmen die Hamburger erstmalig durch einen Dreier von Cuthbertson die Führung (20:19) und behielten den knappen Vorsprung bis zum Viertelende (30:29).

Mit einem 11:1-Lauf zu Beginn des zweiten Abschnitts eroberte sich das Team von Pedro Calles zunächst die Führung (41:30, 13.). Doch angeführt vom Ex-Tower Jorge Gutierrez kamen die Göttinger zurück, zogen die Gangart in der Defensive an und verkürzten zur Halbzeitpause (49:47). Zu Beginn des dritten Viertels ein ähnliches Bild. Angeführt vom ehemaligen Göttinger Terry Allen, der am Ende mit 28 Punkten einen neuen persönlichen Bestwert in der easyCredit BBL erzielte, erkämpften sich die Hamburger Towers zunächst einen kleinen Vorsprung (57:49, 22.). Und wieder war es Gutierrez, der seine Farben im Spiel hielt, ehe Harper Kamp, der seine Karriere 2018 eigentlich beendete, mit sechs Punkten zum Ende des dritten Viertels wieder für ein Spiel auf Messers Schneide sorgte. Das vierte Viertel mutierte dann zur regelrechten Nervenschlacht. Nachdem TJ Shorts zuerst wieder ein kleines Punktepolster aufgebaut hatte, verkürzte Göttingen abermals, um dann – erstmal seit der achten Minute – in Führung zu gehen. Jetzt waren die Nerven der Towers-Akteure gefragt – und die hielten stand.

Auf einen weiteren Towers-Run, den Maik Kotsar und TJ Shorts mit einem Football-Spielzug (krönten, ließen die Göttinger eine erneute Aufholjagd folgen. Wo zunächst das Nervenkostüm noch hielt, begann jetzt das kurze Flattern. Vier Freiwürfe der Towers fanden nicht das Ziel. Doch weil auch Göttingens letzter Wurfversuch nicht traf und Topscorer Allen die letzten beiden Freiwürfe sicher verwandelte, geht es für Towers mit einem Sieg in die Weihnachtstage.

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Kurzer Schnack nach dem Spiel:

Pedro Calles: „Ich freue mich über den Sieg, denn am Ende des Tages weiß ich, dass meine Spieler hart für das positive Resultat gearbeitet haben. Auf der anderen Seite verlief das Spiel wie erwartet und war wie ein Spiegelbild unserer letzten Trainingswochen. Wenn uns die Spieler fehlen, dann können wir nicht richtig trainieren. Wenn wir nicht trainieren, entwickeln wir uns nicht weiter. Und wenn wir uns nicht entwickeln, können wir nicht unsere Leistung bringen. Ich freue mich sehr, dass Bryce Taylor zurück ist, er ist unser Kapitän und unser Leader. Für mich ist es ok, wenn wir uns jetzt einen Tag über den Sieg freuen. Aber wir müssen verstehen, um als Team für die noch lange Saison voran zu kommen, müssen wir weiter hart arbeiten.“

TJ Shorts: „Wir wussten, sie sind ein starkes Team. Wir wussten, dass es ein harter Kampf in ihrer Halle sein wird. Wir wussten, dass wir über 40 Minuten kämpfen müssen. Und das ist, was wir heute getan haben, deswegen nehmen wir den Sieg mit nach Hause. Sie sind ein gutes Team, wir müssen uns aber auf uns konzentrieren. Wir lernen immer noch und wollen jeden Tag besser werden. Wenn wir also mit sieben oder acht Punkten führen, dann müssen wir uns noch mehr fordern und uns daran machen, einen Vorsprung auf zwölf oder dreizehn Zähler auszubauen und weiter Druck zu machen. Es geht um unsere Entschlossenheit, da müssen wir noch besser werden. Wir müssen ein defensives Team sein, daher müssen wir unsere Gegner um 80 Punkte halten. Wir müssen und nicht auf die Offensive fokussieren. Wir haben viele Spieler, die am Ende übernehmen können. Ich fordere mich gern selbst heraus und wenn mich das Team in dieser Rolle braucht, dann tue ich das. Wir schauen aber nicht nur auf einen Spieler, bei uns geht es um die Teamleistung.“

Towers-Statistiken: Shorts (17 Punkte, 6 Ass.), Swing (15, 8 Reb.), DiLeo (2), Rich, Kotsar (10), Hollatz (7, 5 Ass.), Allen (28), Ogunsipe (2, 6 Reb.), Cuthbertson (4), Taylor B. (13)

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