Timmendorfer Strand – Nach dem 4:2-Auswärtserfolg haben es die Eishockeyspieler vom EHC Timmendorfer Strand am Sonntagabend noch einmal richtig spannend gemacht.

Mit nur elf Spielern reiste das Gösch-Team nach Nordhorn zum GEC Ritter, um siegreich in der Tabelle am Hamburger SV vorbeizuziehen. Mit fast 600 Strafminuten der Nordhorner in der aktuellen Saison, durften sich die Ostsee-Jungs auf einen heißen Tanz einrichten und es wurde kein Zuckerschlecken.

Vor 576 Zuschauern in der Grafschaft konnte man das erste Drittel getrost abhaken. Null Schüsse auf eines der Tore und null Strafminuten war die Ausbeute nach 20 Minuten. So ging es also mit einem torlosen Unentschieden in die Kabine.
Zurück aus den Katakomben entschlossen sich die Protagonisten dann doch mal einen Goalie zu testen und so musste EHCT-Torhüter Patrick Hoffmann in der 30. Minute das erste Mal hinter sich greifen. Der Nordhorner Daniel Hollmann brachte die Ritter mit 1:0 in Führung. Nicht einmal zwei Minuten später war es Alexander Zimbelmann, der nach Zuspiel von Anton Gluchich und Michal Bezouska, die Heimfans zum jubeln brachte – das 2:0 für die Nordhorner in der 32. Minute. Mit diesem Ergebnis ging es in die zweite Pause.

Im letzten Drittel waren keine 28 Sekunden gespielt, da nutzte Gluchich die Nordhorner Überzahl zum 3:0 eiskalt aus. Erst in einer Überzahl-Situation war es Christopher Röhrl, der die Beach Boys in der 46. Minute mit seinem Tor zum 3:1 wieder heranbrachte. Nur 30 Sekunden später traf Kenneth Schnabel zum 2:3-Anschlusstreffer aus Timmendorfer Sicht.
Semjon Bär machte diese Hoffnung allerdings schnell wieder zu nichte und erhöhte in der 48. Minute auf 4:2 für die Ritter.
Doch Jeff Maronese (56.) und Patrick Saggau (59.) kloppten die Scheibe noch je einmal ins Netz der Niedersachsen – Verlängerung. Wer hätte das nach dem 0:3-Rückstand mit nur zehn Feldspielern gedacht.

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In der Overtime kam dann Marcus Klupps’s großer Auftritt. Er war der gefeierte Held und Garant für Platz Zwei nach der Vorrunde der Oberliga Nord mit seinem Tor zum 5:4-Endstand für die Beach Boys.

Am Freitag geht es in der Meisterrunde gegen den von Platz Zwei verdrängten Hamburger SV. Um 20.00 Uhr wird die Partie im ETC angepfiffen und die Beach Boys hoffen auf viele Fans sowie große Unterstützung in der eigenen Halle.
Ob Kenneth Schnabel spielen kann, ist noch unklar. Er klagte nach dem Spiel in Nordhorn über Schmerzen nach einem Bandencheck. Jari Voutilainen wird Sven Gösch auf jeden Fall fehlen. Er ist für das nächste Spiel gesperrt. Das stieß dem EHCT-Trainer etwas bitter nach dem Sieg auf.

Der Meister der Oberliga Nord wird mit dem Rostocker EC, dem EHCT 06, dem Hamburger SV und dem Adendorfer EC in einer einfachen Runde mit Hin- und Rüskspielen ermittelt. Alle Teams beginnen wieder bei null. Die ersten beiden in der Tabelle qualifizieren sich für die Play-Off’s.

Vielleicht ist es die letzte Meisterrunde der Oberliga Nord, denn Peter Dickmanns, der Präsident des Rostocker EC, gab nach der überraschenden 2:8-Heim-Niederlage gegen die Weser Stars seiner Mannschaft bekannt, dass die Mecklenburger ab der kommenden Saison in der Oberliga Ost spielen möchten. Unterstützung bekommt er dabei vom eigenen Landesverband.
Dieses würde für die Oberliga Nord ein eventuelles Aus bedeuten, denn schon diese Saison waren es nur sieben Teams, die gemeldet haben. Eine weitere Dezimierung wäre für alle Vereine der Nord-Staffel ein bitteres Los.

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