Lübeck – Im Halbfinale der 27. Männer-Handball-Weltmeisterschaft 2021 in Ägypten haben alle vier Mannschaften vor dem Erreichen des Halbfinals noch keine Niederlage einstecken müssen. Während Rekordweltmeister Frankreich und Titelverteidiger Dänemark im Viertelfinale in die Verlängerung beziehungsweise ins Siebenwerfen mussten, um ihre weiße Weste zu verteidigen, spielten Spanien (29:29 gegen Brasilien) in der Vorrunde einmal und Schweden (26:26 gegen Weißrussland und 28:28 gegen Slowenien) in der Hauptrunde zweimal Unentschieden. Im ersten Halbfinale setzte sich Schweden mit 32:26 (16:13) gegen Trankreich durch, während im zweiten Spiel Dänemark mit 35:33 (18:16) gegen Spanien das Finale erreichte.
Schweden gegen Frankreich
In dieser Partie traf der Rekordweltmeister Frankreich (sechs Titel) auf den vierfachen Weltmeister aus Schweden. Beide Mannschaften brachten es insgesamt auf elf Medaillen bei den bisherigen Weltmeisterschaften – Frankreich (6 x Gold/1 x Silber/ 4 x Bronze) und Schweden (4 x Gold/3 x Silber/4 x Bronze).
Frankreich musste auf den verletzten Luka Karabatic verzichten und geriet gleich von Beginn an mit 1:3 (5.) ins Hintertreffen, doch die Mannschaft fing sich. In der 15. Minute übernahm Frankreich zum einzigen Mal in der Partie die Führung. Schweden hatte postwendend eine Antwort parat, brachte sich mit einem 4:0-Lauf mit 10:7 (19.) in Führung und baute diese auf 12:8 (22.) aus. Nach dem Team-Time-Out der Franzosen kam es zum offenen Schlagabtausch, es fielen innerhalb einer Minute auf beiden Seiten je zwei Tore. Bis zur Pause blieb es eine relativ ausgeglichene Partie und mit einem 16:13 für die Skandinavier ging es in die Kabinen.
Auch in der zweiten Hälfte behielt Schweden im Angriff die Ruhe, wenn die erste und zweite Welle keinen Erfolg brachte, spielten sie geduldig bis sich eine klare Torchance ergab. Doch Spanien ließ sich anfangs nicht abschütteln, es gelang aber nicht den Rückstand zu verkürzen. Nach der französischen Auszeit in der 54. Minute wechselte die Abwehr in eine sehr offensive Variante, wovon sich Schweden nicht beeindrucken ließ. Sie bauten ihren Vorsprung weiter aus, steuerten über 30:25 (58.) einem nie gefährdeten 32:26-Erfolg entgegen und erreichten als erste Mannschaft das Finale.
Dänemark gegen Spanien
Für Spannung war bereits vor der Begegnung gesorgt, es traf Dänemark als Titelverteidiger auf den amtierenden Europameister Spanien. Die Dänen erwischten den besseren Start beim 3:1 in der 4. Minute. Es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, in dem Spanien immer wieder verkürzte, aber der Ausgleich nicht gelang. Nach dem spanischen Anschlusstreffer zum 7:8 (13.) per Siebenmeter zog Dänemark über 10:7 (15.) auf 13:8 (18.) davon. Anschließend bekam Spanien besser Zugriff und verkürzte bis zur Pause auf 16:18.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit erhöhte Dänemark wieder auf 20:16 (32.), doch Spanien hielt dagegen und erzielte in der 46. Minute beim 25:26 den Anschlusstreffer, doch der Ausgleich gelang erneut nicht. Es blieb ein Spiel Spitz auf Knopf. Nach Spaniens 29:30 (52.) setzte sich Dänemark, wo Landin im Tor wichtige Bälle meisterte, auf 33:29 (54.) ab, was noch keine Entscheidung bedeutete. Spaniens Torhüter stand nun seinem dänischen Kollegen in nichts nach und ermöglichte so den Anschlusstreffer zum 33:34 (58.). Es waren noch 49 Sekunden auf der Uhr, als Spanien seine letzte Auszeit nahm. Spanien erspielte sich eine klare Chance, doch der Aufsetzer sprang von der Unterkante der Latte nicht ins Tor, sondern blieb im Kreis liegen. Spanien setzte alles auf eine Karte, Manndeckung. Jetzt nahm Dänemark zehn Sekunden vor dem Ende die allerletzte Auszeit des Spiels und netzte anschließend zum alles entscheidenden 35:33 ein, was den Finaleinzug bedeutete.
Am Sonntag (31.1.) um 14.30 Uhr kommt es im Spiel um Platz 3 zum Aufeinandertreffen von Spanien und Frankreich.
Um 17.30 Uhr treten im Finale der 27. Männer-Handball-Weltmeisterschaft 2021 der Titelverteidiger Dänemark und Schweden in einem rein skandinavischen Finale gegeneinander an.
Bildquellen
- WM21Logo IHF+Lobeca_Michael Raasch: IHF+Lobeca/Michael Raasch
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