Lübeck – Mit 25 Zusagen aus dem Kader, dazu die Verlängerung des Funktionsteams mit Jan „Kiste“ Voigt als Sportlicher Leiter, Chefcoach Patrick Hempel und Co-Trainer Lennart Larsson sowie der Physiotherapeutin Alena Becnel geht der Kronsforder SV nicht nur sein 90. Jahr, sondern auch in die neue Saison ab dem 1. Juli.
Kontinuität, Herzlichkeit, Ruhe, Augenmaß und Verlässlichkeit
Abteilungsleiter Michael Bolte dazu: „Trotz aller Widrigkeiten und zwei Trauerfälle in kürzester Zeit, die den Verein sehr getroffen haben, steht die kleine Kronsforder Sportgemeinde im Jubiläumsjahr fest zusammen und setzt so ein Zeichen für eine positive Zukunft! Lediglich Marcel Brettschneider, der vergangenes Jahr das Torwartteam vervollständigte und nicht nur kameradschaftlich eine feste Größe im Mannschafts- und Vereinskreis geworden ist, kann aus beruflichen und persönlichen Gründen noch keine Zusage geben. Wichtig war Klarheit und Ruhe im sportlichen Bereich, um die vielen anderen Aufgaben, die anstehen zu bewältigen und angehen zu können. Wir sind wirklich glücklich. Es zeigt sich, dass Kontinuität, Herzlichkeit, Ruhe, Augenmaß und Verlässlichkeit Ideale sind, die für unsere KSV-Gemeinde sehr wichtig sind. Und wenn ein Spieler einmal doch „neue“ Luft schnuppern möchte, wünschen wir ihm alles Gute. Er bleibt ein Mitglied der KSV-Familie und ist immer herzlich willkommen und gerne gesehen, zum Beispiel bei den Spielen an der Krummesser Landstraße und wird mit offenen Armen bei einer eventuellen Rückkehr empfangen. Wir wollen aber auch an dieser Stelle nicht vergessen, unseren befreundeten Nachbarvereinen und Partnern unserer Gemeinschaft zu danken, die wir immer an unserer Seite wissen und die uns sehr wichtig sind.“
Trauer um Ex-Vorsitzender und Schiedsrichterobmann
Zwei Trauerfälle musste man innerhalb von wenigen Wochen verkraften. Im Dezember des vergangenen Jahres verstarb der frühere Vorsitzende Rudi Küntzel im Alter von 88 Jahren und im Januar Schiedsrichterobmann Nino Borso.
Voigt: „Man ist nie unruhig geworden“
Aber warum hat sich beispielsweise Voigt für einen Verbleib am Rande von Lübeck entschieden. Zu HL-SPORTS sagte er: „Man hat ja noch nicht mal eine richtige Saison in Kronsforde gespielt und da bauen wir nach wir vor etwas auf, da war eine Verlängerung völlig klar. Es passt einfach und das gesamte Miteinander ist sehr homogen. Die sportliche Seite war zu Beginn der Saison natürlich schwierig, aber man ist nie unruhig geworden und gerade Patrick ist als Trainer erfolgshungrig. Das war für ihn auch ein Lernprozess. Das hat uns allen recht gegeben und die letzten beiden Spiele mit den Siegen hat gezeigt, dass es besser wird.“
„Ich sehe mich zukünftig nicht mehr als Trainer“
Für ihn ist es wichtig, dass alles läuft und so hat er sich die Entscheidung leicht gemacht: „Die Mannschaft mit meinen Ex-Spielern aus Größ Grönau, die viel zusammen machen, sogar wenn sie woanders studieren und trotzdem lange Fahrten zum Training auf sich nehmen. Der erste Vorsitzende Clemend Medlin, der eine tolle Kompetenz an den Tag legt und immer sachlich bleibt. Michael Bolte, den ich schon sehr lange kenne und ja auch seinen Sohn schon in der A-Jugend trainierte. All das findet gut zusammen und ist auch für mich eine entspannte Geschichte. Ich kann das Amt des Sportlichen Leiters sehr gut mit einem Job kombinieren und habe sehr fähige Trainer, die sehr akribisch arbeiten. Ich sehe mich zukünftig nicht mehr als Trainer.“
Zurück nach Lübeck
Aktuell stehen die Kronsforder in der Kreisliga Lauenburg/Stormarn auf Rang sieben und das mit sechs Spielen. Warum man nicht „nachjustiert“ hat? Voigt dazu: „Wintertransfers gab es bei uns nicht und ich finde es auch unseriös, jetzt Spieler zu holen, wenn ich nicht einmal weiß, wann es weitergeht. Wir sind für den Sommer mit zwei bis drei Spielern im Gespräch. Für uns als Lübecker Verein, wäre es natürlich aufgrund von Derbys natürlich besser wieder in Lübeck zu spielen. Für die Jungs war das mal eine Erfahrung, die sie gemacht werden, aber wenn die neue Saison wieder in alten Staffelgrößen und wir auch wieder in Lübeck spielen können.“
Reguläres Saisonende sieht „Kiste“ nicht, aber neue Parkplätze
Voigt glaubt nicht daran, dass die aktuelle Saison beendet wird. „Es nützt nichts, denn vorschnelle Lockerungen haben die Corona-Zahlen wieder ansteigen lassen. So schwer es für alle ist und auch für die vielen Selbständigen umso schlimmer, aber wir müssen da durch. Ein reguläres Saisonende sehe ich nicht“, so der Sportchef. Danach könnte die Parkplatzsituation an der Krummesser Landstraße sogar verbessert werden. „Da soll einiges passieren“, so Voigt, der hofft auf lange Sicht eine 2. Mannschaft im KSV sehen zu können.