Rostock – Zwei Drittel lief es ausgeglichen, doch der Rest war, so Rostocks Trainer Chris Stanley, „eine peinliche Vorstellung von uns“ nach der hohen Niederlage am Freitag gegen Herne. Für die Crocodiles lief alles nach Plan. Sie gewannen in den Niederlanden.
Piranhas verlieren 1:7 gegen den Herner EV
Alle Corona-Tests in der Mannschaft fielen negativ aus – damit konnten die Piranhas des Rostocker Eishockey-Clubs am Freitagabend wie geplant in der Eishalle Schillingallee gegen den Herner EV antreten. Sie verloren das Spiel der Oberliga Nord mit 1:7 (0:0, 1:1, 0:6).
Weiter geht es am Sonntag ab 17 Uhr beim Krefelder EV 81.
Der REC musste am Freitag zwar ohne Matthew Pistilli, Philipp Seckel, Sebastian Brockelt, Aaron Beally und Moritz Raab auskommen, dafür lief aber erstmals wieder der reaktivierte Constantin Koopmann auf. Auch Tom Pauker konnte mitwirken. Hinzu kam mit Luis Müller einer der Förderlizenz-Spieler aus Weißwasser.
Die Gastgeber zeigten ein sehr gutes erstes Drittel, ließen gegen die offensivstarken Herner nichts zu (und das, obwohl sie nur vier Verteidiger aufbieten konnten) und kamen selbst zu guten Chancen (Thomas Voronov/2. und Christian Bauhof/4. jeweils gehalten, Pauker an den Pfosten/7.). Die beste Chance besaß August von Ungern-Sternberg, der aus der Unterzahl konternd allein aufs HEV-Tor zulief, doch erneut zeigte Gäste-Keeper Björn Linda seine Extraklasse und parierte (16.).
Das erste Aufeinandertreffen mit Herne in der laufenden Saison blieb weiter spannend. Das Team aus Nordrhein-Westfalen begann den Mitteldurchgang sehr druckvoll, aber mit Leon Meder als gutem Rückhalt überstanden die Ostseestädter diese Phase gut. Pauker schob den Puck in der 27. Minute am Tor vorbei, ehe der REC doch in Rückstand geriet. Davon ließ sich die Mannschaft aber überhaupt nicht schocken und fand schnell die passende Antwort. Noch scheiterte Lukas Koziol am Pfosten (33.), doch kurz darauf fiel der Ausgleich durch Jayden Schubert.
In den letzten 20 Minuten war Herne cleverer und bei Rostock letztlich komplett die Luft raus. Kraft und Konzentration ließen nach, und so wurde ein Tor nach dem anderen gefressen. Das 1:4 in Unterzahl nach gut 51 Minuten bedeutete die Entscheidung.
Piranhas-Headcoach Chris Stanley: „Wir haben ein richtig gutes erstes Drittel gezeigt. Das zweite war auch absolut in Ordnung. Im letzten haben wir allerdings nicht mehr abgeliefert. Da wurde viel zu kompliziert gespielt und viel zu oft der Torwart im Stich gelassen. Das war eine peinliche Vorstellung von uns. Das hohe Ergebnis am Ende ist ein Witz.“
Crocodiles gelingt Revanche in Tilburg
Die Crocodiles Hamburg haben das Auswärtsspiel bei den Tilburg Trappers am Freitagabend mit 2:1 (1:0, 1:1, 0:0) gewonnen.
Nachdem die Hamburger am Dienstag nach einem 0:4-Rückstand noch auf 3:4 ran kamen, war die Mannschaft drei Tage später heiß auf die Revanche – und zeigten das von Beginn an. Der im Vergleich zum Hinspiel unveränderte Kader stand hinten sicher und setzte schon früh Akzente nach vorne. Einziges Manko war der fehlende Abschluss. Statt die Scheibe zum Tor zu bringen, wurde immer wieder der Querpass vor dem gegnerischen Gehäuse gesucht. Max Schaludek zeigte schließlich, wie es besser funktioniert: Nach einem Schuss von Victor Östling war der Angreifer zur Stelle und versenkte den Nachschuss zum 1:0 (14.).
Im zweiten Spielabschnitt mussten die Crocodiles um ihre Führung zittern, als Norman Martens von den Referees auf die Strafbank geschickt wurde. Doch in der folgenden Unterzahl brachte Jan Tramm die Scheibe mit einem Hechtsprung aus der eigenen Zone und Thomas Zuravlev war zur Stelle. Der schnelle Stürmer entwischte der Tilburger Verteidigung und tanzte Torwart Ruud Leeuwesteijn aus – das 2:0 in der 24. Minute. Bei den Hausherren zeigte der erneute Rückschlag nur kurzfristig eine Wirkung. Knapp sechs Minuten später verkürzte Reno de Hondt auf 2:1 (30.).
Im letzten Drittel gelang es der Hamburger Defensive die Trappers weitgehend vom eigenen Tor fernzuhalten. Dann aber hagelte es Strafen. Dominic Steck (52.), Victor Östling (53.), Michal Bezouska (57.) und Patrick Saggau (60.) mussten in die Kühlbox und die Hanseaten gerieten ordentlich unter Druck. Am Ende hielt die Defensive um Torwart Kai Kristian aber stand und die Revanche gelang.
„Wir haben heute an das letzte Drittel von Dienstag angeknüpft und von der ersten Sekunde an unseren Gameplan durchgezogen. Wir haben hart foregecheckt, Tilburg somit früh unter Druck gesetzt und haben hinten gut gestanden. Dadurch haben wir wenig zugelassen, was letztendlich zum Sieg geführt hat. Das war eine starke, geschlossene Mannschaftsleistung, die wir auch in den kommenden Spielen abrufen müssen“, sagte Torwart Kai Kristian
Texte: Arne Taron (NNN-Redaktion)/Crocodiles/rk