Saisonabbruch: Ist Mittwoch endlich Tag X?

Foto: Lobeca/Raasch
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Kiel – Der „ewige Lockdown“ läuft und läuft und läuft. Bis zum 7. März gelten die Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie und auch der Sport steht still. Dabei rückt das Saisonende näher und langsam wird die Zeit alle Meisterschaftsspiele durchzuführen wird knapper.

Präsidiumssitzung am Mittwoch

In Hamburg steht man bereits vor einem Saisonabbruch. Am 4. März will der Verband in einem Außerordentlichen Verbandstag darüber entscheiden. In Schleswig-Holstein steht für morgen eine Verbandspräsidiumssitzung an. Sie ist turnusmäßig und nicht kurzfristig einberufen. Eine Entscheidung ist nicht zu erwarten, jedoch wird nach Informationen von HL-SPORTS ein Konzept der Verbandsspitze erwartet, die eine Perspektive aufzeigt. Das wünschen sich die Vereine vor allem.

Uneinigkeit im Land

Bei einer Abfrage in den Ober-, Landes- und Verbandsligen in den vergangenen Wochen hat keine Klarheit ergeben. Lediglich die Oberligisten wollen einen Saisonabbruch. Am vergangenen Freitag trafen sich rund 50 Verbandsliga-Vertreter in einer Videokonferenz. Hier war die Meinung geteilt. Die eine Hälfte möchte nicht mehr weiterspielen, die andere schon. Keine einfache Vorgabe für den Schleswig-Holsteinischen Fußballverband (SHFV) und seine Gremien, denn auch dort ist man sich anscheinend nicht einig.

„Wir machen alles mit“

Es macht sich vor allem eine Art Desillusion breit. Die Vereine bewegen sich in einem leeren Raum, haben keine kurzfristige Zukunftsperspektive. „Es bringt ja nichts, darüber zu diskutieren oder zu träumen. Jeder der Fußball liebt, wird ja weiterspielen wollen, sobald es wieder auf die Koppel gehen kann. Da dürfte der Tabellenstand eigentlich egal sein. Aber letztlich hängt es an den RKI-Zahlen, von daher bringen die Spekulationen nullkommanull. Wir machen alles mit, ob Freigabe oder Verbot und harren der Dinge, die da kommen, ganz einfach. Festzuhalten bleibt, die Gesundheit ist das höchste Gut, und ja, noch vor dem Fußball“, sagt Christian Arp, Trainer beim Lübecker Verbandsligisten SC Rapid zu HL-SPORTS. Fakt ist: Man wartet auf Tag X.

Alles wartet auf die Bund-Länder-Konferenz

Vermutlich wird der SHFV die Bund-Länder-Konferenz der Politik abwarten wollen. Dort wird entschieden, wie es bundesweit vorangeht – oder ob der Lockdown erneut in die Verlängerung geht.

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Unterschiede in den Regionen

Ein Stufenplan könnte die Lösung sein, doch ein Vorschlag von Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther den Sport ab einer Inzidenz von 35 Infektion bei 100.000 Einwohnern auf Landesebene zu öffnen, könnte ein Weg sein. Doch dabei stellt sich eine weitere Frage: Wie steht es mit Regionen, die als Brandherd des Virus gelten? Ein Beispiel liefert aktuell Flensburg. In der Fördestadt besteht derzeit eine nächtliche Ausgangssperre. Der Gesamt-Inzidenzwert im Land lag am Mittwoch bei 52,5 (+0,2 zum Vortag) auf die vergangenen sieben Tage gesehen. Im Kreis Schleswig-Flensburg liegt man hier bei 168,6 (-8,9), dagegen in Dithmarschen bei 12,8 (-3,7).

Inzidenzzahlen in der Region

Lübeck 54,5 (-9,7)
Ostholstein 39,4 (-1,5)
Stormarn 43,0 (-4,1)
Segeberg 50,5 (+0,4)
Herzogtum Lauenburg 67,7 (+2,6)
Nordwestmecklenburg 74,4 (-2,5)
Hamburg 65,5 (+1,5)

Bundesweit stagnierende Werte

Insgesamt kann man eine leichte Entspannung auf die vergangenen 14 Tage erkennen und auch im Bundesdurchschnitt ist man nicht weit von dem erhofften ersten Meilenstein von 50 entfernt. Am Mittwoch gab es nach den Zahlen des Robert-Koch-Institut (RKI) einen Anstieg um 3,7 pro 100.000 Einwohner. Der Wert liegt bei 60,5 Infektionen. Vermutlich hätte es besser laufen sollen, denn derzeit stagnieren die Zahlen etwas.

Pokal soll gespielt werden

Sollte die Punktrunde bei Herren, Frauen und Junioren doch irgendwann abgebrochen werden, bleibt die Frage was mit den Pokalwettbewerben ist. Hier gibt es eine klare Tendenz aus Kiel.: Hier müssen sportliche Entscheidungen gefällt werden. Das heißt: Landes- und Kreispokal soll zu Ende gespielt werden. Da ist man in einigen Kreisen schon gut davor. In Lübeck aber hat man nicht einmal die erste Runde im Kreispokal gespielt. Insbesondere beim Landespokal geht es um die Teilnahme im DFB-Pokal.

Bildquellen

  • Ball: Lobeca/Raasch
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