Ein Jahr Corona: Aus dem Frust in die Wettkampf-Lust

Stadion Buniamshof in Lübeck - Foto: Arno Reimann

Lübeck – In der Reihe „Ein Jahr Corona“ blickt HL-SPORTS in dieser Woche auf den sportlichen Lockdown. Vereine und Mitglieder leiden darunter, dass Sport nicht oder nur teilweise möglich war und ist. Heute: Leichtathletik.

Noch ist die Lage äußerst prekär. Während Läuferinnen und Läufer – wenn schon nicht in der Halle oder auf der Bahn – wenigstens auf der Straße, in Wald und Flur unterwegs sein konnten, haben die Leichtathleten der technischen Disziplinen und aus dem Sprintbereich monatelang gelitten, denn sie hatten keinen Trainingsplatz. Weder draußen noch in der Halle.

Zu Jahresbeginn entfiel die übliche Hallensaison, auf den Bereich Lauf prasselten geradezu – in Fortsetzung des Jahres 2020 – die Absagen von Straßenläufen nieder. Regional und überregional.

Seit gestern darf nun wieder – erst einmal in Zehner-Gruppen trainiert werden. Es gilt Trainingsrückstände aufzuholen, Saisonziele anzusteuern, ohne die Basis einer konsequenten Vorbereitung im Winter. Und es wird nicht einfach sein, das Leistungsniveau der Vor-Corona-Zeit abzurufen oder gar zu steigern. Ein rekordverdächtiges Wettkampfjahr ist allgemein nicht zu erwarten.

Einige Kaderathleten hatten Trainingsmöglichkeiten, doch allgemein galt es, alternativ durch den Winter zu kommen, nachdem schon im vergangenen Jahr die Saison nur phasenweise Wettkämpfe bot, ehe im Herbst nach einer „late season“ alles ausfiel.

Herausforderung für alle

Trainer und Betreuer stehen wie die Athleten vor besonderen Herausforderungen, gerade bei den Jüngeren geht es auch um den Fortbestand von Trainingsgruppen.

Nachdem die Sportanlagen nun wieder offen stehen, lösen sich Ungeduld und Anspannung hoffentlich bald auf, werden umgesetzt in Motivation für einen Neubeginn, an dem einige womöglich nicht mehr teilhaben werden. Weil der Frust zu groß war.

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LAC ohne Mitgliederschwund

Beim jüngsten Verein im Kreisleichtathletik-Verband Lübeck, dem LAC Lübeck,  hat es keine coronabedingten Mitgliederverluste gegeben, aber auch nur wenige Zugänge – eine Tendenz, die es landesweit auch bei anderen Vereinen gab.

Im Training werden nun die notwendigen und bekannten Vorgaben wie Abstandhalten und Hygiene eingehalten. Und so könnte nach einer weiteren Normalisierung der Trainingsbedingungen eine geregelte Wettkampfsaison folgen.

Der Optimismus spiegelt sich in einem vorläufigen Terminplan des Kreisleichtathletikverbandes Lübeck wider.

Blick nach vorne

So ist für den 1. Mai die Bahneröffnung des LBV Phönix ebenso geplant wie die Bezirksmeisterschaften eine Woche später und die Kreismeisterschaften im Mehrkampf am 22. August am gleichen Ort.

Voller Zuversicht hat der Lübecker Marathon e.V. die Ausschreibung für den traditionellen Frauenlauf veröffentlicht. Termin: 7. Mai.

Buntekuhlauf (30.7.), KLV-Läuferabende (3.9. und 10.9.), Citylauf des LBV Phönix (19.9.) und Stadtwerke-Lübeck-Marathon (24.10.) stehen ebenfalls schon im Wettkampf-Kalender für das Jahr 2021. Weitere Veranstaltungen werden folgen – wenn die Corona-Bedingungen es zulassen.

Abstand, Maske, Desinfektion und Hygienekonzepte für die Wettkämpfe im Stadion und auf der Straße werden ständige Begleiter bleiben.

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