Rostock schlägt Tabellenführer – Hamburg mit Gewinner-Wochenende und Kader-News

Crocos: Dominic Steck beendet die Saison - Vojtech Suchomer verlängert seinen Vertrag

Foto: Lobeca/Marcus Kaben

Rostock – Einen erfolgreichen Sonntag feierten die Rostock Piranhas und Hamburg Crocodiles in der Oberliga Nord.

3:2 – Piranhas überraschen beim Tabellenführer

Die Rostock Piranhas bleiben in dieser Saison die Wundertüte in der Eishockey-Oberliga Nord. Zwei Tage nach der bitteren 4:6-Pleite gegen die Crocodiles Hamburg, als der REC einen 4:1-Vorsprung verspielte, gewannen die Hansestädter mit 3:2 (0:1, 1:0, 1:1, 1:0) in der Verlängerung bei Spitzenreiter Hannover Scorpions.

„Wir haben uns diesen Sieg verdient. Im letzten Drittel konnten wir zum Glück kurz vor dem Ende den Ausgleich markieren. In der Verlängerung hatten wir dann das nötige Quäntchen Glück an diesem Tag und konnten den entscheidenden Stich setzen.“ Raik Palmer, Mannschaftsleiter der Rostock Piranhas

Der REC, der mit Niels Velm im Tor begann, absolvierte ein gutes erstes Drittel. Hannover machte zwar mehr Druck, doch auch die Piranhas kamen zu Chancen. Das 1:0 für die Scorpions fällt, als beide Mannschaften Strafen bekommen haben und der Tabellenführer beim Vier gegen Vier den Platz auf dem Eis besser nutzt. „Wir halten bislang gut mit, hatten auch zwei Hochkaräter, aber leider noch keinen nutzen können“, so Palmer.

Auch nach der ersten Pause gestalteten die Gäste das Spiel weiter offen und spielten mutig mit. In der 33. Minute gelang John Dunbar mit seinem achten Saisontor der Ausgleich. Damit steht der Top-Scorer der Piranhas bei 45 Punkten, da ihm bisher auch 37 Vorlagen gelangen. „Die Mannschaft ist gut drauf und hat Spaß. Schön, dass wir uns belohnt haben und verdient den Ausgleich machten. Die Abwehr steht nach wie vor gut. Ich hoffe, dass wir uns wenigstens einen Punkt mitnehmen können“, sagt Palmer.

Wenngleich der Favorit rasch im dritten Drittel das 2:1 schaffte, blieb Rostock unermüdlich dran und schaffte durch Matthew Pistilli zwei Minuten vor dem Ende das 2:2. Es war sein 19. Saisontor und bedeutete Verlängerung, somit mindestens einen Zähler für den REC. Doch die Rostocker verdoppelten, weil John Dunbar in der Verlängerung zum 3:2 traf (62.).

„Das war ein gutes Teamplay, die Mannschaft konnte das letzte Drittel vom Freitagabend ausblenden. Sie war von Beginn bis zum Ende absolut fokussiert, gut drauf und hat an den Punktgewinn beim Spitzenreiter geglaubt“, so Palmer.

Crocodiles gelingt Sechs-Punkte-Wochenende

Die Crocodiles Hamburg haben das Heimspiel gegen die Hannover Indians am Sonntagnachmittag mit 5:3 (3:0, 2:1, 0:2) gewonnen und damit ein Sechs-Punkte-Wochenende eingefahren.

Die Mannschaft von Trainer Jacek Plachta musste nach der Aufholjagd in Rostock erneut auf die beiden Torhüter, Kai Kristian und Niklas Zoschke, verzichten. Also stand wieder Luis Wittorf im Gehäuse der Hamburger. Verstärkung gab es durch das Comeback von Dominic Steck nach überstandener Gehirnerschütterung.

Die Hamburger konnten da anknüpfen, wo sie am Freitag aufgehört hatten: Jeder arbeitete für seinen Nebenmann. Nachdem sich die Kontrahenten zunächst vorsichtig abgetastet hatten, setzten die Crocodiles den ersten Nadelstich. Thomas Zuravlev bediente Dominik Lascheit im Slot und der Topscorer netzte zum 1:0 ein (6.). Durch die Führung gewannen die Spieler um Kapitän Norman Martens an Oberwasser und erhöhten den Druck. Knapp neun Minuten später erntete die hanseatische Offensive die Früchte ihrer Arbeit. Harrison Reed erhöhte per Direktschuss auf 2:0 (14.) und bereitete sechs Sekunden später das 3:0 von Victor Östling vor (15.).

Da die Gäste kurz vor der Pause zwei Spieler auf die Strafbank verabschieden mussten, ging es für die Hausherren mit einer doppelten Überzahl in den zweiten Spielabschnitt. Thore Weyrauch hatte sich zudem 2+2 Strafminuten für einen hohen Stock eingefangen. Insgesamt waren die Crocodiles also vier Minuten mit mehr Spielern auf dem Eis vertreten und nutzten dieses Powerplay dann, als es fast zu spät war. Zwei Sekunden vor Ablauf der Strafe ließ Dominik Lascheit seinen zweiten Treffer folgen (24.). Als André Gerartz in der 28. Minute auf 5:0 erhöhte, schien die Partie gelaufen. Doch die Hannoveraner trafen acht Sekunden vor dem Drittelende und legten nach der Pause durch Brett Bulmer gleich noch einmal nach (42.). Hamburg war verunsichert und ließ die Indians wieder besser ins Spiel kommen. Als Nicolas Turnwald in der 47. Minute auch noch das 5:3 folgen ließ, wurde es noch mal richtig spannend, aber der Vorsprung von zwei Toren hatte bis zum Schluss Bestand.

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„Die Jungs waren von Anfang an bereit. Wir haben den Gegner zu Fehlern gezwungen und waren in den ersten 40 Minuten gut unterwegs. Da haben wir gut kombiniert und die Tore in den richtigen Zeitpunkten geschossen. Im letzten Drittel waren wir die ersten zehn Minuten nur passiv und haben abgewartet, anstatt weiterzuspielen. Aber ich glaube, der Sieg geht in Ordnung. Die Jungs haben einen guten Job erledigt“, sagt Trainer Jacek Plachta.

Dominic Steck beendet die Saison

Am Sonntag hat Dominic Steck noch sein Comeback und gleichzeitig ein Jubiläum gefeiert, nun ist die Saison für den 27-Jährigen vorbei. Aus beruflichen Gründen beendet der gebürtige Augsburger die Saison vorzeitig.

„Mir hat sich die Möglichkeit geboten, beruflich den nächsten Schritt zu gehen. Diese Chance hätte ich kein zweites Mal bekommen, deswegen konnte ich das nicht ablehnen. Mir tut es natürlich für die Jungs leid, dass ich in den letzten Spielen und den möglichen Playoffs nicht helfen kann. Aber das Team hat Verständnis dafür. Ich bin sehr dankbar für die tolle Zeit bei den Crocodiles und drücke den Jungs die Daumen, dass sie eine gute Platzierung erreichen und in den Playoffs weit kommen“, so Steck.

Er Steck wechselte im Januar 2019 vom Hamburger SV zu den Crocodiles Hamburg. In 59 Spielen im Dress der Krokodile erzielte Steck zwei Tore und bereitete zwölf Treffer vor. Insgesamt kommt der Verteidiger auf 250 Oberliga-Spiele.

„Wir hätten Stecki natürlich gern noch auf dem Eis gesehen, legen ihm aber keine Steine in den Weg, wenn er sich beruflich weiterentwickeln kann. Das ist gerade in dieser Zeit verständlich“, sagt Geschäftsführer Sven Gösch.

Vertragsverlängerung mit Vojtech Suchomer

Die Crocodiles Hamburg haben den Vertrag mit Vojtech Suchomer um ein Jahr bis 2022 verlängert. Der Verteidiger wechselte im Sommer 2020 von den Saale Bulls Halle an die Elbe. Durch eine Handverletzung und eine OP am Syndesmoseband hat der 26-Jährige den größten Teil der laufenden Saison verpasst, empfahl sich aber nach seinem Comeback in Herne Anfang März durch starke Auftritte für neue Arbeitspapiere.

„Der Zusammenhalt in der Mannschaft ist einfach überragend. Wir haben viel Spaß zusammen, auf und neben dem Eis. Während meiner Verletzung hat mich das Team und der Club super unterstützt. Da will ich in der restlichen Saison und in der kommenden etwas zurückgeben. Ich freue mich auf die weitere Zusammenarbeit“, sagt Suchomer.

In sechs Spielen für die Hamburger sammelte der Abwehrspieler zwei Vorlagen. Insgesamt kommt der gebürtige Münchener auf 227 Oberliga-Spiele und 59 Scorerpunkte.

„Vojtech ist sehr präsent, spielt hartes Eishockey und reißt die ganze Mannschaft mit. Das ist ihm gleich bei seinem Comeback gelungen. Er setzt Zeichen, und solche Spieler braucht man auf dem Eis. Ich freue mich, dass er nach seiner Verletzung so gut zurückgekommen ist und wir ihn von einem Verbleib überzeugen konnten“, sagt Gösch.

Texte: Arne Taron (NNN-Redaktion)/Crocodiles/rk

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