Hamburg – Am Mittwoch (19 Uhr) bestreiten die Hamburg Towers das erste von zwei Duellen gegen die Basketball Löwen Braunschweig innerhalb von vier Tagen. Magenta Sport überträgt die Partie aus der edel-optics.de Arena live ab 18.45 Uhr.

Nordisch by nature – Bodenständigkeit und Bescheidenheit, typisch Hamburch eben. Eigenschaften, die nicht nur Bewohner, geboren oder zugezogen, der schönsten Stadt diesseits von Italien – bekanntlich ist alles weiter südlich bereits Norditalien – schnell verinnerlichen, sondern die auch Towers-Head Coach Pedro Calles liebt, lebt und seinem Team eingeimpft hat. Denn trotz derzeit Platz sieben in der Tabelle und einer „Steigerung im Vergleich zur vergangenen Saison“, wie es Geschäftsführer Marvin Willoughby ausgedrückt hat, mahnt Pedro Calles, „wir sollten weiterhin bescheiden bleiben“.

Bei den Hamburg Towers spricht niemand von einem Playoff-Platz oder der Anzahl der Siege. Manch einer würde dies als bräsiges Understatement werten, doch für Calles steht fest, „wenn wir jetzt unsere Herangehensweise ändern würden, weil wir kurz davor stehen, unser erstes Ziel – die Verhinderung des Abstieges – zu erreichen, würden wir einen großen Fehler machen.“

So geht es auch am Mittwoch gegen die Basketball Löwen Braunschweig um den nächsten Schritt, denn trotz des deutlichen 105:78-Erfolges gegen den SYNTAINICS MBC gibt es keinen Grund, sich auszuruhen. „Im letzten Spiel haben wir sehr solide gespielt. Wir haben es aber nicht geschafft, über vierzig Minuten konstant zu agieren. Wir hatten einige Konzentrationslücken. Das wollen wir am Mittwoch vermeiden“, so Pedro Calles, der „Konzentration auch im Training, von der ersten bis zur letzten Minute“ fordert.

Obwohl die Hamburg Towers am Mittwoch zum ersten Mal in dieser Hauptrunde auf die Basketball Löwen Braunschweig treffen, wissen die Coaches genau, was das Team erwartet. „Ich kann mich noch an viele Dinge aus dem Testspiel im Oktober erinnern, weil ich es am Dienstagabend zuletzt im Video gesehen habe“, resümiert Calles den 95:86-Testspielerfolg vom 11. Oktober, um sein Team auf Braunschweigs Spielstil einzustellen: „Sie spielen aggressive Verteidigung über das ganze Feld, offensiv attackieren sie aggressiv den Korb, versuchen Fouls zu ziehen und an die Freiwurflinie zu kommen, zu guter Letzt versuchen sie sich Offensivrebounds zu schnappen.“ Für die meisten Punkte sorgt Karim Jallow (16,5 PpS) – der mit Bryce Taylor von 2015 bis 2017 zusammen in München spielte. Die meisten Rebounds, offensiv sowie defensiv (7,6 RpS), angelt sich Gavin Schilling, der nach seinem Wechsel aus Ulm im Sommer zudem seinen Punkteschnitt (12,3 PpS) gegenüber der Vorjahreshauptrunde fast verdreifacht hat. Ebenso wie die beiden Musterathleten zieht es Nachverpflichtung Arnas Velicka (15,4 PpS) gleich fünf Mal pro Spiel an die Freiwurflinie. Das sicherste Händchen vom „Charity Stripe“ hat indes James Robinson (10,9 PpS, 87,2%), die vierte treibende Kraft im Braunschweiger Spiel.

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Eben diesen Robinson kennt Hamburgs Kameron Taylor wohl besser als jeder andere, der am Mittwoch in der Halle steht. „James ist wie ein Familienmitglied für mich. Unsere Familien verstehen sich gut, wir sind zusammen aufgewachsen, haben viel Zeit miteinander verbracht“, so der Hamburger Guard, der zusammen mit Robinson die DeMatha Catholic High School besuchte. Doch auch nach dem Abschluss und seinem Wechsel nach Seton Hill kreuzten sich die Wege regelmäßig. „Wir haben seitdem jeden Sommer zusammen in der Halle gestanden. Er ist also einer der wenigen, der meine Entwicklung mitbekommen hat“, so Taylor, dem in der High School „die Physis fehlte“. Taylor berichtet weiter, „es ist ein lustiger Zufall, dass wir die meiste Zeit unserer Karriere bisher im gleichen Land verbracht haben“. Nach dem Ende der Collegezeit wechselte Kameron Taylor nach Deutschland, 2018 und 2019 standen sich beide bereits in der easyCredit BBL gegenüber. Dennoch versichert Taylor vor dem dritten Aufeinandertreffen, „ich konzentriere mich nur auf das Spiel, nicht auf das direkte Duell mit ihm“.

Während der vergangenen Woche arbeitete Kameron Taylor konzentriert an seinem Shootingtouch – gegen Bonn, Gießen, Ludwigsburg und Ulm gelang dem Guard kein einziger Distanztreffer bei zehn Versuchen. „Es ist wichtig, zuversichtlich zu bleiben. Ich kann mich davon nicht zu sehr herunterziehen lassen“, verrät Taylor sein Rezept, „ich muss mich dann einfach auf das nächste Spiel, auf den nächsten Wurf konzentrieren.“ Dank passender Konzentration steuerte der US-Amerikaner 20 Punkte zum Sieg gegen den MBC bei. Auch Head Coach Pedro Calles weiß, „manchmal kann es vorkommen, dass Spieler die Konzentration verlieren.“ So ließ eine knapp zweiminütige Konzentrationsschwäche den SYNTAINICS MBC mit einem 10:0-Lauf den zu Beginn des vierten Viertels sicher geglaubten Vorsprung auf sieben Punkte einschmelzen – ein weiterer Treffer hätte die Partie kippen können. Daher appelliert Pedro Calles vor der Partie gegen Braunschweig erneut, „egal, wie lang ein Spieler spielt, er muss jederzeit hundertprozentig konzentriert sein – jede einzelne Sekunde, jede Minute von jedem Einzelnen zählt, um unser Energielevel über vierzig Minuten hochzuhalten.“

Kurzer Schnack vor dem Spiel:
Pedro Calles:
 „Im letzten Spiel haben wir sehr solide gespielt. Wir haben es aber nicht geschafft, über vierzig Minuten konstant zu agieren. Wir hatten einige Konzentrationslücken. Das wollen wir am Mittwoch vermeiden. Wenn ich von fehlender Konzentration spreche, dann hat das nicht nur mit den Spielen zu tun. Wir brauchen die volle Aufmerksamkeit auch im Training, von der ersten bis zur letzten Minute.“
„Um unser Energielevel über vierzig Minuten hochzuhalten, müssen alle Spieler mitziehen. Manchmal kann es vorkommen, dass Spieler die Konzentration verlieren. Aber egal, wie lang ein Spieler spielt, er muss jederzeit hundertprozentig konzentriert sein – jede einzelne Sekunde, jede Minute von jedem Einzelnen zählt.“
„Wir sprechen nicht über einen Playoff-Platz oder die Anzahl unserer Siege. Wir sollten weiterhin bescheiden bleiben. Am letzten Wochenende hat Vechta mit Ulm ein Playoff-Team geschlagen, Gießen hatte im Februar in Oldenburg gewonnen. Wenn wir jetzt unsere Herangehensweise ändern würden, weil wir kurz davor stehen, unser erstes Ziel – die Verhinderung des Abstieges – zu erreichen, würden wir einen großen Fehler machen.“
„Ich kann mich noch an viele Dinge aus dem Testspiel im Oktober erinnern, weil ich es am Dienstagabend zuletzt im Video gesehen habe. Sie haben zwar ein paar Spieler ausgetauscht, aber sie haben ihre Identität behalten. Sie spielen aggressive Verteidigung über das ganze Feld, offensiv attackieren sie aggressiv den Korb, versuchen Fouls zu ziehen und an die Freiwurflinie zu kommen, zu guter Letzt versuchen sie sich Offensivrebounds zu schnappen. So haben sie in der Vorbereitung gespielt und machen es auch weiterhin.“

Kameron Taylor: „Es ist wichtig, zuversichtlich zu bleiben. Ich kann mich davon nicht zu sehr herunterziehen lassen. Es ist zuletzt nicht alles so gelaufen, wie es sollte. Ich arbeite im Training hart an meinem Wurf. Ich muss mich dann einfach auf das nächste Spiel, auf den nächsten Wurf konzentrieren.“
„James ist wie ein Familienmitglied für mich. Unsere Familien verstehen sich gut, wir sind zusammen aufgewachsen, haben viel Zeit miteinander verbracht. Es ist ein lustiger Zufall, dass wir die meiste Zeit unserer Karriere bisher im gleichen Land verbracht haben. Wenn der Tipoff ansteht, dann geht es für uns aber nur um das Spiel.“
„In der High School war ich schmaler, mir fehlte es an der Physis. Wir haben seitdem jeden Sommer zusammen in der Halle gestanden. Er ist also einer der wenigen, der die Entwicklung mitbekommen hat. Ich konzentriere mich nur auf das Spiel, nicht auf das direkte Duell mit ihm.“ (PM Towers – Foto: Lobeca/Marcus Kaben)

Bildquellen

  • Kameron Taylor: Lobeca/Marcus Kaben
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