Timmendorfer Strand – Eine Woche hatten sie Pause, eine Woche hatten sie Zeit, ihre Wunden zu lecken, nun gilt es am morgigen Sonntag wieder für die Kufencracks des EHC Timmendorfer Strand. Zu ungewohnter Zeit (16 Uhr) müssen die Beach Boys beim Mitkonkurrenten Preussen Berlin ran und wollen dort weitere drei Punkte für den Nichtabstieg sammeln. Und am Dienstag (19 Uhr) folgt dann ein Auswärtsspiel gegen die Saale Bulls Halle – allerdings im ETC.
Ein Punkt beträgt der Vorsprung der Timmendorfer auf die Verfolger der Harzer Falken, weitere sechs sind es auf die Preussen. Die Charlottenburger sind neben den Crocodiles Hamburg aktuell die Mannschaft mit der wohl schlechtesten Form. Nur einen Sieg gab es in den letzten 13 Spielen, auch wenn das 6:4 gegen Rostock vor Wochenfrist doch etwas aufhorchen ließ. So haben die Berliner einen kleinen Absturz erlebt und finden sich nur noch auf Rang 16 wieder. Die Gründe dafür sind sicherlich in der schwachen Abwehr mit 169 Gegentoren (Rang 17 ligaweit) und in den vielen Strafminuten (513), gepaart mit schwachem Unterzahlspiel (70,1%) zu sehen. In der Offensive sind die Preussen sehr vom Tschechen Michal Vymazal abhängig, der in 26 Spiele 37 Scorerpunkte erzielte. Unterstützung erhält der Berliner Topscorer noch von Nico Jentsch und vom Litauer Donatas Kumeliauskas, welcher am Freitag sein Comeback gab. Es wird eine enge Kiste, zumal für die Berliner verlieren verboten ist. Eine klare Kiste darf trotz des 7:2-Hinspielerfolgs der Beach Boys nicht erwartet werden.
Am Dienstag folgt dann das Nachholspiel gegen die Saale Bulls Halle. Nominell ist die Wiederholung der abgebrochenen Partie aus dem Oktober zwar ein Auswärtsspiel, doch die Anhaltiner kamen den Beach Boys entgegen und lassen das Spiel in Timmendorf stattfinden, um so einen sportlichen Wettkampf zu gewährleisten. Die Ausgangsposition ist klar: die Bullen sind sind als aktueller Tabellenfünfter der klare Favorit und gewannen sechs der letzten sieben Spiele, darunter zwei Derbys gegen Leipzig. Dazu hat man sich mit Danny Albrecht (zuvor Duisburg) nochmals prominent verstärkt. Die Hallenser werden sich keine Blöße geben wollen, zu für sie Siege im Kampf um eine gute Playoff-Platzierung wichtig sind. Allerdings gab es die letzten beiden Niederlagen jeweils gegen Abstiegskandidaten, was vielleicht etwas Hoffnung für die Beach Boys macht. Allerdings spricht die Timmendorfer Personalsituation dagegen.
Denn die ist unverändert schlecht, das Lazarett unverändert groß. Patrik und Thorben Saggau, Moritz Meyer, Victor Engert, Christian Herrmann und Jesper Delfs stehen Trainer Martin Williams nicht zur Verfügung, der Coach selbst ist ebenfalls nicht zu 100% fit. Immerhin kehrt Robert Busche wahrscheinlich nach überstandener Rückenverletzung wohl auf das Eis zurück, allerdings fällt die endgültige Entscheidung erst in Berlin. Dazu geben Michael Mai und David Jasieniak ihr Comeback bzw. ihr Debüt im Beach Boys-Trikot. Die Zielsetzung für den Sonntag ist klar: Coach Williams will unbedingt drei Punkte mitnehmen, um die Konkurrenz im Keller der Oberliga Nord auf Abstand zu halten. Am Dienstag soll sich die Timmendorfer Rumpftruppe dann mit Unterstützung der Zuschauer so teuer wie möglich verkaufen.