Landtag entscheidet über Sonder-Corona-Hilfen für VfB Lübeck und HSG Ostsee

Landeshaus Schleswig-Holstein in Kiel. Foto: Arno Reimann

Kiel – Für den heutigen Freitag um 14 Uhr kommt der Landtag Schleswig-Holstein zusammen. Dabei soll es auch um Corona-Hilfen für Vereine gehen, die von der Bundes-Unterstützung nichts haben, beispielsweise der VfB Lübeck und die HSG Ostsee Neustadt/Grömitz. Es wird Zeit, dass sich die Politik darum kümmert, denn finanziell geht es diesen Clubs schlecht.

VfB Lübeck wurde benachteiligt

Bei der Hilfe vom Bund wurden bei den Profi-Clubs die Zahlen aus dem Jahr 2019 zu Grunde gelegt. Da spielte der VfB Lübeck noch in der Fußball-Regionalliga, hatte viel geringere Zuschauerzahlen als sie nach dem Aufstieg in die 3. Liga angenommen hätten werden können. Ein definitiver Nachteil, denn die Konkurrenz bekam Millionen.

Gesellschaft erst in der Pandemie gegründet

Ähnlich sieht es bei der HSG Ostsee aus, der Handball-Drittligist gründete die Ostsee-Handball UG im Mai 2020 für die neue Saison, also mitten in der Corona-Pandemie, gegründet. Vorjahreszahlen können gar nicht vorliegen. Hilfen? So gut wie keine!

Parteien stellen verschiedene Anträge

Im Landtag soll nun genau über solche Fälle diskutiert werden. Dabei scheinen sich alle Partei einig zu sein: Hilfe muss auch an diese Vereine gehen. CDU, FDP und Grüne fordern eine „Nachbesserung“. Genau heißt es in dem Antrag, der HL-SPORTS vorliegt: „Im Rahmen dieses Hilfsprogramms können Vereine im überregionalen Mannschaftssport, die sich in Übergangsligen befinden oder im Jahr 2020 in den Profibereich aufgestiegen sind, entgangene Einnahmen, beispielsweise aus fehlenden Zuschauereinnahmen nur unzureichend geltend machen.“ Und weiter: „Die Landesregierung wird entsprechend gebeten, sich auf Bundesebene für eine Nachbesserung der Coronahilfe Profisport 2021 einzusetzen, die der o.g. Situation Rechnung trägt und allen Vereinen eine gerechte Partizipation an den jeweiligen Programmen zur Kompensation ihrer Ausfälle und damit eine Aufrechterhaltung der Wettbewerbsfähigkeit ermöglicht.“

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SPD will sofort helfen

Die SPD legte nach, will nicht so lange warten, denn bis dieses Vorhaben im Bund entschieden würde, ist man möglicherweise schon im Herbst. Das wäre vielleicht schon zu spät. Die Vereine benötigen die Hilfen sofort! Die Fraktion möchte, dass das Land Schleswig-Holstein ein eigenes Programm auflegt, so wie es zum Beispiel in Mecklenburg-Vorpommern der Fall war. Hier gab es unter anderem für die Handball-Drittligisten Empor Rostock und Mecklenburger Stiere Schwerin schon längst finanzielle Unterstützung. Der Antrag der SPD schließt mit der Forderung: „Die Landesregierung wird daher aufgefordert, der Situation durch Auflegung eigener Hilfsprogramme Rechnung zu tragen und allen Vereinen im überregionalen Mannschaftssport, die sich in Übergangsligen befinden oder im Jahr 2020 in den Profibereich aufgestiegen sind, eine Kompensation ihrer Ausfälle und damit eine Aufrechterhaltung ihrer Wettbewerbsfähigkeit zu ermöglichen. Allgemeine Corona-Hilfen des Bundes und des Landes sind von den Vereinen vorrangig in Anspruch zu nehmen.“

„Wir brauchen jetzt die Hilfe!“

So weit sind die Parteien also nicht auseinander. In anderen Bereichen scheint Geld da zu sein, jetzt müsste also der Sport und die bisher nur bedingt unterstützten Clubs an der Reihe sein. HSG-Geschäftsführer Peer Grenke-Klimstein sagt: „Der Antrag der SPD ist für uns der Favorit, denn hier würden Hilfen schneller kommen, als wenn es erst durch den Bund geht. Wir brauchen jetzt die Hilfe und nicht erst Ende des Jahres. Wir sind jetzt in der Not. Der andere Antrag wälzt das auf den Bund ab. Wir hoffen, dass alle Landtagsfraktionen das verstehen und im Sinne des Sports entscheiden.“

Update: Hier geht es zum Ergebnis der Landtagssitzung.

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