Timmendorfer Strand – Der EHC Timmendorfer Strand musste zu ungewohnter Zeit am Dienstagabend zum Nachholspiel gegen den MEC Halle antreten. Das Spiel war Anfang Oktober beim Stand von 1:0 für die Saale Bulls abgebrochen worden. Da ein Wochenendtermin nicht zur Verfügung stand, musste das Spiel unter der Woche nachgeholt werden, die Bullen verzichteten dafür auf ihr Heimrecht. Wie erwartet gab es für den stark ersatzgeschwächten EHCT nichts zu holen, doch beim 2:12 (0:5, 0:4, 2:3) verkauften sich die Timmendorfer gegen den Profis gespickten Playoff-Kandidaten so teuer wie möglich.

Patrick Saggau, Moritz Meyer, Christian Herrmann, Victor Engert, Marcus Klupp, Pierre Kracht, Jesper Delfs, Iven Rösch, Michael Chvostek – das ist nicht die Aufstellung der ersten beiden Reihen, sondern die namentliche Aufzählung aller Ausfälle. Dafür halfen heute Michael Mai, Jan Rostek und Björn Borgwardt aus der 1b aus. Auch Testspieler David Jasieniak war dabei und Thorben Saggau kehrte nach dreiwöchiger Pause wieder ins Aufgebot zurück.

Doch trotz Heimspiel wurde es ein bitterer After Work Eishockeyabend für die Beach Boys. Allen voran Danny Albrecht und Matt Abercrombie lehrten dem Team von Trainer Martin Williams das Fürchten. Die Anhaltiner begannen druckvoll die Partie, scheiterten aber in der Anfangsphase immer wieder an Jordi Buchholz. Es dauerte fünf Minuten, bis Alexander Zille den Timmendorfer Rückhalt erstmals überwinden konnte. 30 Sekunden später legte Benjamin THiede für Albrecht auf, der auf 2:0 erhöhte. Die Hausherren fanden in dieser Phase des Spiels fast gar nicht statt und so durfte Marco Habermann weiter in die Höhe Schrauben (3:0, 7. Minute).  In Überzahl erhöhte Travis Martell auf 4:0 (13.), ehe Albrecht noch vor der ersten Pause auf 5:0 erhöhte (17.).

Das zweite Drittel begann wie das Erste. Die Salle Bulls stürmten, doch Jordi Buchholz erwies sich immer wieder als sicherer Rückhalt. Höhepunkt war ein Penalty von Langhammer, den Buchholz entschärfte (24.). In Minute 29 erhöhte Zille für die „Gäste“ auf 6:0, ehe Philipp Gunkel innerhalb von 13 Sekunden erst Jordi Buchholz, der danach für Kevin Beech seinen Platz zwischen den Pfosten räumte, und dann noch Beech überwandt (30. Minute) – beide Treffer auch noch bei Timmendorfer Überzahl. Den Schlusspunkt im Mitteldrittel setzte Abercrombie mit dem 9:0 (34.)

Die Geschichte vom Schlussdrittel ist dann auch schnell erzählt. Offensichtlich gesättigte Hallenser schalteten gegen die tapfer kämpfenden Beach Boys mehrere Gänge zurück. So gelang Kenneth Schnabel in der 45. Minute der 1:9-Ehrentreffer. Zweistellig wurde es dann in der 49. Minute, als Gabriel Federolf den alten Abstand im Powerplay wiederherstellte. Keine Minute später machte Abercrombie auch den Abstand mit seinem Treffer zum 11:1 zweistellig (50.)und Johannes Ehemann legte noch das 12:1 nach (52.). Den Schlusspunkt unter diese recht einseitige Partie setzte erneut Schnabel, der mit seinem zweiten Treffer den 2:12-Endstand (59.) markierte.

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Am Ende muss man sagen, dass es die erwartet einseitige Partie war. Der Ausfall von fast allen Führungsspielern war für die Timmendorfer nicht zu kompensieren. Es bleibt zu hoffen, dass zum Spiel am Freitag in Langenhagen, aber besonders zum wichtigen Heimspiel gegen Erfurt einige Stammkräfte wieder zurückkehren. So stehen die Chancen auf einen Einsatz von Klupp, Moritz Meyer, Rösch und Kracht nicht schlecht. Auch Jasieniak soll dem Vernehmen nach bis zum Saisonende gehalten werden.

Auf der Suche nach einem Ersatz für Michael Chvostek, bei dem die Saison nach seinem Schlüsselbeinbruch beendet, ist der EHCT offenkundig fündig geworden. Nach eigenen Angaben auf seiner Facebook-Seite kommt der kanadische Verteidiger Cory Melkert nach Timmendorf und soll die Defensive stabilisieren. Der 1,96-Hüne spielte in den letzten Jahren am College in Fredonia und war dort Zimmerkamerad von Jared Wynia. Der Verein wollte die Verpflichtung aber noch nicht bestätigen.

Statistik:
Tore: 0:1 Zille (5.), 0:2 Albrecht (6.), 0:3 Habermann (7.), 0:4 Martell (13./ÜZ), 0:5 Albrecht (17.), 0:6 Zille (29.), 0:7, 0:8 Gunkel (30./UZ/30./UZ), 0:9 Abercrombie (34.), 1:9 Schnabel (45.), 1:10 Federolf (49./ÜZ), 1:11 Abercrombie (50.), 1:12 Ehemann (52.), 2:12 Schnabel (59.)

Schüsse: 30:61
Strafen: Timmendorf 8 – Halle 8
Zuschauer: 299

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