Hamburg – Die Meldung des FC Schalke 04, dass Simon Terodde in der kommenden Saison für den Bundesliga-Absteiger auf Torejagd geht, kommt beim Hamburger SV zu einem perfekt ungünstigen Zeitpunkt. Die Rothosen haben noch eine Minichance auf den Aufstieg, doch es passt zur gesamten Rückrunde, dass sie nun auch das Rennen um den Stürmer (21 Tore in 30 Spielen) verloren haben.
Mehr Gehalt auf Schalke?
Für den 33-Jährigen, der nicht unweit von Gelsenkirchen stammt, ist es eine Heimkehr – für den HSV ein weiterer Nackenschlag. Dabei hatten die Hamburger vermutlich in Sachen Gehalt einfach nicht die richtigen Argumente. Während der Angreifer an der Elbe rund 600.000 Euro Grundgehalt bekam, soll es sich bei S04 fast verdoppeln.
Held in Stuttgart und Köln
Terodde gilt als Aufstiegsgarant, denn durch seine Tore für VfB Stuttgart und 1. FC Köln in der 2. Bundesliga verhalf er diesen Clubs in Liga eins, doch dort schaffte es der gebürtige Bocholter nie an die Zweitliga-Erfolge anzuknüpfen. In 250 Einsätzen der 2. Liga traf er 139 Mal. In der 1. Liga waren es bei 58 Partien lediglich zehn Tore, die seine Bilanz ziert.
„Heißer April“ eine reine Enttäuschung
Schon im März gab es Gerüchte zu genau diesem Wechsel. „Es wird immer viel geschrieben, wenn bei einem Spieler der Vertrag ausläuft. Ich freue mich jetzt auf einen heißen April. Alles andere interessiert mich gerade nicht“, sagte Terodde damals. Der „heiße April“ war allerdings bei der „Tormaschine“ eher ein verregneter Teil seiner Karriere. Nur einmal durften die Fans ein Tor von ihm bejubeln – vergangenen Donnerstag beim 1:1 gegen den Karlsruher SC. In dem vorangegangenen Monat März war es ebenfalls nur ein Treffer, wobei er dort durch seine Corona-Erkrankung ein Spiel aussetzen musste. In seiner bisher besten Saison vor zwei Jahren schoss er die Kölner mit 29 Buden zum Aufstieg. Noch ist das Ziel zu erreichen, ob Terodde es schafft?
Dursun als „Ersatz“?
Ebenfalls 21 Saisontore erzielte bisher Serdar Dursun. Er soll womöglich der neue HSV-Mittelstürmer werden. Für den 29-Jährigen wäre es eine Rückkehr in seine Geburtsstadt, doch es wäre das erste Mal im Dress der Rothosen. Weder für den Hamburger SV noch für den FC St. Pauli spielte der aktuelle Wahl-Darmstädter. Dursun war den Hamburgern bisher immer ein Dorn im Auge, denn gegen Norddeutsche Teams traf er besonders gerne. Das durften Holstein Kiel, St. Pauli und der HSV schon miterleben. Jeweils viermal war er gegen sie erfolgreich. Der Billstedter Jung‘ würde im Volkspark zumindest für erfahrenen Lokalkolorit sorgen… Groß wurde er beim TSV Lorbeer Rothenburgsort, Vorwärts-Wacker 04 Billstedt und Concordia Hamburg, ehe er zu Hannover 96 ging und von dort über die Türkei 2016 in der 2. Bundesliga landete – erst bei Greuther Fürth und seit drei Jahren bei Darmstadt 98. Sein Vertrag läuft im Sommer aus.
Bildquellen
- lobeca_18356_Michael_Freitag_20190316: Lobeca/Michael Freitag
- lobeca_39710_Michael_Schwarz_____20201021: Simon Terodde (HSV). Foto: Lobeca/Michael Schwarz
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