Bad Schwartau – Die Fusion zwischen VfL Bad Schwartau und SV Olympia Bad Schwartau ist in Vorbereitung. Beim Fußball haben die beiden Ostholsteiner Vereine bereits eine Spielgemeinschaft gegründet – das läuft. Die Wirkungsstätte allerdings am Rensefeld ist jedoch ein Knackpunkt zwischen Vereinen und Stadt. Die Gespräche stocken und das wollen die Nutzer und Anbieter von Sport am Rande von Lübeck nicht hinnehmen. Nun schrieben sie einen Offenen Brief an den Bürgermeister Dr. Uwe Brinkmann. Dieser lautet wie folgt:
An
Die Mitglieder der Stadtverordnetenversammlung
Herrn Bürgermeister Dr. Uwe Brinkmann
Sehr geehrte Damen und Herren,
wir, der VfL Bad Schwartau e.V. und der SV Olympia Bad Schwartau e.V., vertreten die Interessen von ca 2.600 Mitgliedern und Bürgern dieser Stadt. Unsere Aufgabe ist es, insbesondere der jungen Generation in Bad Schwartau optimale Bedingungen für den Sportbetrieb zu schaffen.
Dies ist ein Interesse, das wir mit der Stadt teilen, und das auch im Aufgabenbereich der Verantwortlichen der Stadt liegt, denn so bleibt Bad Schwartau als attraktiver Wohnort auch für junge Familien erhalten.
Warum wenden wir uns in dieser Form an Sie?
Um für die Zukunft tragfähige Strukturen in den ehrenamtlich geführten Vereinen zu erhalten, ist eine Fusion beider Vereine geplant. Beide Vereine arbeiten inzwischen insbesondere im Bereich Fußball mit einer Spielgemeinschaft beider Vereine so eng zusammen, dass zumindest in den Fußballsparten die Fusion praktisch schon stattgefunden hat.
Zur Zeit wird der Fußballbetrieb in Training und Wettbewerb auf zwei Sportstätten – Papenmoor und Riesebusch – ausgetragen. Keine dieser beiden Sportstätten ist im aktuellen Zustand zukunftsfähig. Es besteht auf beiden Plätzen – im Riesebusch mehr als im Papenmoor – ein erheblicher Investitionsbedarf. Wir gehen davon aus, dass wir 2,5 neue Kunstrasenplätze benötigen, um der Mitgliederentwicklung angemessen gegenüberzustehen. Der Sportentwicklungsplan der Stadt Bad Schwartau hält eine Sportstätte mit 2,5 Plätzen nicht für ausreichend, er geht vielmehr von einem Bedarf an drei Plätzen aus. Dessen ungeachtet fordern wir lediglich 2,5 Plätze.
Derzeit ist der VfL Bad Schwartau Pächter der Anlage am Riesebusch. Dieser Vertrag läuft noch über 20 Jahre. Die darauf befindlichen Sportanlagen sind vollständig abgängig. Sie müssen komplett erneuert werden. Der SV Olympia Bad Schwartau ist Pächter der Anlage am Papenmoor, Grundeigentümer ist zur Hälfte die Stadt Bad Schwartau, zur anderen Hälfte die Kirchengemeinde Rensefeld. Auch hier besteht ein langjähriger Pachtvertrag. Der dort befindliche Kunstrasenplatz hat noch eine Restlebensdauer von ca. zehn Jahren, sodass der aktuelle Investitionsbedarf dort deutlich geringer ist.
Wir sind vor gut zwei Jahren zunächst an die Stadtverwaltung und dann an die Politik mit dem Konzept herangetreten, der Stadt das Gelände am Riesebusch zur Verfügung zu stellen und auf dem Gelände am Papenmoor entsprechende Investitionen in eine moderne und zukunftsfähige, der Infrastruktur der Stadt dienende Sportanlage zu tätigen.
Selbstverständlich haben wir dieses Konzept zur Diskussion gestellt, es stellt letztlich nur eine Idee dar.
Wir mussten erfahren, dass zunächst alle Parteien begeistert die Idee aufgegriffen haben, die Zukunftsfähigkeit der Vereine zu unterstützen und zugleich die Verfügungsmöglichkeit über eine attraktive Fläche in der Stadt zu gewinnen. Es gibt einen entsprechenden Konsensbeschluss der Stadtverordnetenversammlung aus dem November 2019, die Vereine in ihrem Plan zu unterstützen.
Seitdem sind wir mitten in die Diskussion in Politik und Verwaltung und damit zwischen die Mühlen geraten und keinen Schritt vorangekommen. Im Gegenteil, unser Projekt wird mehr und mehr zerredet. Unterstützung wird zugesichert, zu spüren ist davon wenig.
Zwischenzeitlich ist ein Teil des Geländes des SV Olympia am Papenmoor zugunsten eines Neubaus der Kita der Lebenshilfe an die Stadt zurückgegangen. Das geschah mit ausdrücklicher Zustimmung beider Vereine, aber natürlich auch in dem Wunschdenken, dass damit unser Projekt befördert wird.
Leider ist das nicht geschehen.
Die in den letzten Monaten immer wieder aufflammende Diskussion um die Standorte Riesebusch und Ludwig-Jahn-Straße ist nicht zielführend gewesen und beide Standorte bieten aus verschiedenen Gründen nicht die notwendigen Möglichkeiten, um eine zukunftsfähige Sportanlage und damit auch die Zukunft beider Vereine sicherzustellen. Wir haben das sorgfältig geprüft und wir haben uns alle Ausführungen der Beteiligten, soweit sie denn überhaupt dazu ausgeführt haben und dies nicht in Ansätzen stecken geblieben ist, angehört. Insbesondere aus dem Rathaus haben wir bedauerlicherweise und trotz intensiver Gespräche bisher keine eindeutige Stellungnahme dazu gehört, wo überhaupt eine solche Sportanlage realisiert werden könnte und welche konkrete Gestaltung favorisiert wird.
Wir wollen unsere neue Sportanlage am Papenmoor realisieren. Das ist der am besten geeignete Standort und das ist derjenige Standort, der mit gutem Willen aller Beteiligten auch am Einfachsten umzusetzen ist.
Dies gilt auch ungeachtet der vom Bürgermeister mitgeteilten Bedenken hinsichtlich etwaiger Anforderungen der Kirchengemeinde Rensefeld zur Erweiterung auf Flächen, die im Eigentum der Kirche stehen. Nach den von uns direkt mit den Verantwortlichen der Kirchengemeinde geführten Gesprächen könnten die geäußerten Fragen und Bedenken wg. Geräuschentwicklung, Verkehrsbelastung und Flutlichtanlage auch ohne aufwändige Gutachten zufriedenstellend beantwortet werden.
Wir stehen unseren Mitgliedern gegenüber in der Pflicht, das Projekt einer neuen Sportanlage mit Nachdruck zu verfolgen. Wir sind nicht mehr bereit, uns das Projekt zerreden zu lassen und fordern Sie nachdrücklich auf, uns auf unserem Weg zu unterstützen, die notwendigen Beschlüsse vorzubereiten, zu fassen und dann zügig umzusetzen.
Für Rückfragen und ergänzende Informationen stehen Ihnen die Unterzeichner gern zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
Peter Repp
Vorsitzender Sport im VfL Bad Schwartau
Erhard Braasch
Vorsitzender SV Olympia Bad Schwartau
Ich bin in Bad Schwartau aufgewachsen und meine Familie war generell über viele Jahrzehnte in der städtischen Bürokratie involviert. Daher ist es sehr schade solche „Schlagzeilen“ zu lesen.
Die Stadt hat schon lange sinnvoll und nachhaltig gewirtschaftet und solange der „neue“ Bürgermeister sich nicht kräftig an den Kassen bedient hat um seine Freunde zu bezahlen, sehe ich keine Argumente die gegen eine Investition in diesem Bereich sprechen würden.
Ich hoffe es findet sich schnell eine Lösung.