Lübeck – Die große Überraschung ist es nicht mehr, denn zwischen den Zeilen konnte man in der Vergangenheit immer wieder lesen, dass Denny Skwierczynski (Foto), Trainer des VfB Lübeck zum Saisonende aufhört und den Weg für den nächsten Schritt freigibt. Der 41-Jährige wird seinen Vertrag, der am 30.6. dieses Jahres ausläuft nicht verlängern.
„Es war eine schöne und erfolgreiche Zeit, doch der Verein will und muss nun den nächsten Schritt gehen. Als hauptamtlicher Trainer, den wir uns gerne wünschen, stehe ich nicht zur Verfügung, da sich das mit meinem Hauptjob nicht vereinbaren lässt. Familienfreundlich wäre diese Aufgabe ebenfalls nicht, da muss man auch immer abwiegen. Realistisch betrachtet ist es so das Beste.“
Somit kann der Tabellenachte der Regionalliga Nord die Weichen für die Zukunft stellen – und die heißt ganz klar: 3. Liga! Dieses Ziel haben die Verantwortlichen von Vorstand und Aufsichtsrat in den vergangenen Monaten immer wieder bekräftigt. Ein Trainer mit einer Fußball-Lehrer-Lizenz soll kommen. Das Angebot, diese höchste Ausbildung im Trainergeschäft hätte Skwierczynski wahrnehmen können, doch der bodenständige Lübecker hat sich für seinen „normalen“ Job bei der Volksbank entschieden. Dort ist er seit 17 Jahren fest angestellt und auch glücklich dabei.
Seit 2009 ist Skwierczynski Trainer an der Lohmühle. Er kam vom Möllner SV, wo er nach seiner Kariere als Spieler das erste Mal als Verantwortlicher auf der Bank saß. Das war für zwei Jahre. Beim VfB stieg er als Cheftrainer der Reserve ein, sprang im November 2011 für den entlassenen Hans-Peter Schubert als Interimscoach für einen Monat bei der Regionalligamannschaft ein. Ramazan Yildirim übernahm, doch der musste ein Jahr später seinen Stuhl wieder räumen. Die zweite Insolvenz des Vereins machte aus der Not eine Tugend und Skwierczynski wurde aus der 2. Mannschaft wieder zum Cheftrainer befördert. Er schaffte nach dem Zwangsabstieg die sofortige Rückkehr in die 4. Liga und schaffte es mit dem VfB in der vergangenen Saison auf den 7. Platz.
Als Spieler durchlief er die Jugend des Post SV Lübeck (heute Lübecker SC), 1. FC Phönix und des VfB. Im Herrenbereich durchlief er die Stationen VfB Lübeck, VfL 93 Hamburg, Altona 93, TuS Hoisdorf, FC Schönberg 95, Eichholzer SV, Ratzeburger SV und zum Schluss spielte er als 29-Jähriger noch vier Jahre beim Möllner SV. Dabei bestritt der Lübecker insgesamt 48 Einsätze in der NOFV-Oberliga Nord, 27 in der Oberliga Nord und 21 in der Oberliga Hamburg. Im DFB-Pokal stand er am 13.8.1994 für Altona 93 gegen Borussia Dortmund auf dem Feld. Vor 9.600 Zuschauern auf der altehrwürdigen Adolf-Jäger-Kampfbahn verlor er mit seinem Team 0:2 (0:1) gegen den später amtierenden Deutschen Meister.
Die Zeit beim VfB Lübeck ist für den 41-Jährigen aber nach der Saison noch nicht vorbei. Er soll dem Verein erhalten bleiben und wird eine Position übernehmen, die in der nächsten Zeit ausgelotet wird. Vorstellbar könnte sein, dass Skwierczynski als Sportlicher Leiter fungiert. Diese Position gibt es so noch nicht an der Lohmühle, wäre, oder eine ähnliche, allerdings denkbar.