DHB-Überflieger mit Punktlandung – Norwegen protestiert

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Lübeck – Die deutsche Nationalmannschaft zeigte in der ersten Halbzeit unterschiedliche Gesichter, führte 9:5, musste kurz vor der Pause das 12:13 hinnehmen und ging mit 14:13 in die Pause. Der Anfang der zweiten Halbzeit war geprägt von Unkonzentriertheit in Abwehr und Angriff, was die Norweger nutzten. Erst 15 Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit fiel der Ausgleich für Deutschland. Die ersten Minuten der Verlängerung gehörten der norwegischen Nationalmannschaft. Fünf Sekunden vor Ende der Verlängerung erzielte Kai Häfner den alles umjubelten Siegtreffer zum 34:33.

Die deutsche Nationalmannschaft steht nach 2007 das erste Mal wieder in einem Finale und hat die Qualifikation für die WM 2017 ebenfalls in der Tasche.

Norwegen hat gegen die Wertung des Spiels Protest eingelegt, weil in den letzten Sekunden des Spiels (nach dem 34:33) Deutschland zwei Torhüter auf dem Spielfeld gehabt haben soll. Hierüber wird die EHF heute bis 11 Uhr entscheiden.

Norwegen – Deutschland 33:34 (30:31); 27:27 (13:14)
Den Torreigen eröffnete Tobias Reichmann, wie gewohnt sicher von der 7-m-Marke zum 1:0. Deutschland geriet nach einem technischen Fehler im Angriff per Gegenstoß mit 1:2 ins Hintertreffen. Die Abwehr arbeitete beweglich und offensiv und im Angriff wurde geduldig die Chance gesucht. Auf beiden Seiten zeichneten sich die Torhüter aus, so blieb das Spiel offen.

Beim 5:5 erhielt Norwegen kurz hinter einander zwei Zeitstrafen, diese doppelte Überzahl nutzten Reichmann und Dahmke zur 7:5-Führung. Erneut Dahmke und Reichmann erzielten den einzigen 4-Tore-Vorsprung beim 9:5. Das Team Time Out Norwegens unterbrach den Rhythmus der Deutschen, was in der 26. Minute das 12:12 nach sich zog. Dieses veranlasste Bundestrainer Dagur Sigurdsson zum Team Time Out, um nachzujustieren. Es ging mit einer knappen 14:13-Führung in die Pause.

In die zweite Halbzeit startete das DHB-Team sehr zerfahren, es fehlte in der Abwehr die nötige Aggressivität und der Angriff war drucklos, was zu Ballverlusten und der 19:17-Führung der Norweger führte. Die Mannschaft kämpfte sich ins Spiel zurück, lief aber bis zur 43. Minute einem Rückstand hinterher. Wieder von der 7-m-Marke erzielte Reichmann das 20:19. Im nächsten Angriff vergab Jannik Kohlbacher frei am Kreis die 21:19-Führung, im Gegenzug fiel das 20:20.
Nach wechselnder Führung zog Norwegen bis zur 54. Minute auf 26:24 davon. Hendrik Pekeler erzielte den Anschluss zum 25:26 und Julius Kühn nach der Auszeit der Norweger den Ausgleich zum 26:26. In der 56. Minute erneut mit 27:26 für Norwegen und Pekeler, Wiede und Kühn vergaben innerhalb von drei Minuten den Ausgleich aus aussichtsreichte Position oder überhastet. Es waren noch 15 Sekunden auf der Uhr, als Rune Dahmke das erlösende 27:27 erzielte, womit er die Verlängerung erzwang.

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Die ersten Minuten der Verlängerung gehörten Norwegen, aber die deutsche Nationalmannschaft hielt dagegen und ging zum Wechsel mit 31:30 in Front. In der zweiten Hälfte geriet Deutschland nicht mehr in Rückstand, musste aber immer wieder den Ausgleich hinnehmen, so auch in der letzten Spielminute. Im letzten Angriff krönte Kai Häfner die gute Mannschaftsleistung mit dem 34:33 nur fünf Sekunden vor der Schlusssirene und schoss Deutschland ins Finale.

Im Finale trifft die deutsche Nationalmannschaft am Sonntag um 17.30 Uhr auf den Vorrundengegner Spanien.

Torschützen für Deutschland:
Tobias Reichmann (10/7), Kai Häfner und Julius Kühn (je 5), Steffen Fäth (4), Hendrik Pekeler und Rune Dahmke (je 3), Fabian Wiede (2), Martin Strobel und Erik Schmidt (je 1)

Alle Ergebnisse des Abends:

Die Spielpaarungen für Sonntag: