Weiterer Ausfall bei Sea Devils gegen Dragons – Europa droht Spaltung der Verbände

Heimspiel gegen Barcelona Dragons: Spanier kommen mit Mut

Einlauf Sea Devils mit Alexander Babic, Evans Yeboah und Kasim Edebali. Foto: Lobeca/Marcus Kaben

Hamburg – Nach dem Spiel ist vor dem Spiel! Für die Hamburg Sea Devils geht es nach einer intensiven Partie in das nächste Heimspiel gegen die Barcelona Dragons (Tickets sind noch zu haben), die sich über die vergangenen Wochen immer weiter steigern und in der vergangenen Woche ihren ersten Sieg feiern konnten. Die Katalanen gewannen gegen Berlin Thunder zu Hause mit 41:16. Die Hamburger gewannen das Top-Spiel der European League of Football (ELF) bei den Wroclaw Panthers.

Nach Mau fehlt auch Johnson

Mit den Dragons kommt ein mutiger Gegner am Sonnabend zum 18 Uhr-Spiel in das Stadion Hoheluft. Die Sea Devils müssen allein auf Benjamin Mau (Handgelenkbruch) und Xavier Johnson (Knöchelverletzung) verzichten. Dennoch optimistisch geht man in das Spiel.

Treffen unter Freunden

Sea Devils-Kicker Phillip Andersen über sein Wiedersehen mit Kicker-Kollege Giorgio Tavecchio und die Barcelona Dragons: ,,Ich kenne Giorgio persönlich. Er ist ein guter Freund von mir und ein wirklich guter Kicker. Er ist klug und weiß viel über Specialteams und ist eine großartige Ergänzung für dieses selbstbewusste Team. Und ich erwarte ein Barcelona-Team mit viel Selbstbewusstsein. Sie werden gleich zu Beginn viel Druck machen. Sie wollen die Revanche für das Hinspiel und haben sich gut weiterentwickelt.“

Lübecker Treffen

Auf Seiten der Dragons treffen Jordi und Cesare Brugnani übrigens ebenfalls auf alte Weggefährten. Sie spielten zusammen mit Berend Grube und anderen „Seeteufeln“ früher bei den Lübeck Cougars.

Wer macht den Unterschied?

Hamburgs Headcoach Andreas Nommensen: ,,Die Dragons haben sich in den letzten Wochen deutlich verbessert. Sie haben gegen Berlin viele Punkte erzielt und auch gegen Frankfurt ein gutes Spiel gemacht. Wir müssen vor allem auf das Passspiel aufpassen und auf das sehr athletische Backfield der Dragons. Leute wie Lester oder Brooks können einen Unterschied machen.“

European League of Football unterstützt Weltverband IFAF und die Nationalteams: Länderspiel-Pausen in der Saison 2022

Die Verantwortlichen der European League of Football wollen die europäischen Nationalteams sowie die Wettbewerbe unter dem Dach der International Federation of American Football (IFAF) stärken und werden schon in der Saison 2022 in ihrem Spielplan nach Absprache mit dem Weltverband Länderspiel-Pausen berücksichtigen.

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„Wir werden unterstützen“

„Es ist uns sehr wichtig, ein vertrauensvolles Verhältnis zur IFAF und den Nationalverbänden aufzubauen, da wir ein gemeinsames Ziel verfolgen — nämlich unseren Sport zu stärken und bestmöglich zu präsentieren“, sagt Patrick Esume, der betont: „Die IFAF ist mit fünf Kontinentalverbänden mit 64 Nationalverbänden eine sehr wichtige Organisation, die wir mit unserer Liga unterstützen werden. Für jeden Sportler ist es eine Ehre, sein Land zu vertreten. Wir stellen sicher, dass sich die Spieler unserer Franchisen nicht zwischen Liga- und Länderspiel-Einsatz entscheiden müssen.“

Acht Teams zum ELF-Start

Noch ist offen, wie viele Teams im kommenden Jahr bei der zweiten Auflage der European League of Football an den Start gehen werden. In der Premieren-Saison kämpfen derzeit die Hamburg Sea Devils, Berlin Thunder, Frankfurt Galaxy, die Cologne Centurions, Stuttgart Surge, die Leipzig Kings aus Deutschland sowie die Panthers Wroclaw aus Polen und die Barcelona Dragons aus Spanien um den Playoff-Einzug.

Vier neue Franchises

„Wir gehen davon aus, dass zwei bis vier neue Franchisen aus weiteren Nationen ab 2022 dabei sind. Vor der Erstellung unseres Spielplans wird es zu einer Abstimmung mit der International Federation of American Football kommen, um Termin-Überschneidungen zu verhindern. Als Liga sind wir sehr daran interessiert, dass die Spieler unserer Franchisen für ihre Verbände auflaufen können“, versichert Zeljko Karajica, Geschäftsführer der European League of Football.

Direktor sieht gemeinsamen Weg

Dr. Gregor Murth, Europa-Direktor der IFAF und zugleich Vorstand des American Football Bund Österreich (AFBÖ), freut sich auf die Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen der neuen kontinentalen Liga. „Die Gespräche mit Commissioner Patrick Esume waren absolut positiv und von gegenseitigem Verständnis geprägt. Natürlich gibt es verschiedene Bedürfnisse, wir sind uns aber einig, diese in Einklang zu bringen und gemeinsam das Beste für unseren Sport erreichen zu wollen. Dass die Spieler aus der European League of Football für Länderspiele und Turniere abgestellt werden, ist ein erster wichtiger Schritt.“

Europa gespalten

Die Schritte aufeinander zu von ELF und IFAF dürften in Italien und Deutschland für weiteren Unmut sorgen. Der American Football Verband Deutschland (AFVD) hat sich bisher vehement gegen eine Zusammenarbeit mit der European League of Football ausgesprochen. Vor einigen Tagen sprang der italienische Verband (FIDAF) in die gleiche Kerbe und sperrt Spieler aus der ELF. Andere Landesverbände waren bisher ebenfalls nicht angetan von der Profi-Liga. Deren neue Kooperation mit dem europäischen Dachverband dürfte sicherlich für weiteren Twist sorgen. Der Druck auf AFVD & Co. hört nicht auf zu steigen.

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