Big Show in der European League of Football – „Africa“ ist dabei!

Edebali dabei, Grube will den Pott und neue Teams in der kommenden Saison fix

Berend Grube (Hamburg Sea Devils). Foto: Lobeca/Marcus Kaben

Düsseldorf – Die Hamburg Sea Devils sind schon in Düsseldorf, dort wo am Sonntag um 14.45 Uhr das erste Endspiel um die European League of Football (ELF) ausgetragen wird. Gegner ist Frankfurt Galaxy, gegen die man einmal gewonnen und einmal in der regulären Saison verloren.

Edebali ist am Start

Dabei gibt es großartige Nachrichten für alle Football-Fans! Kasim Edebali meldet sich nach seiner Knöchelverletzung zurück und steht den Hamburgern im entscheidenden Spiel wieder zur Verfügung. Nach einer MRT-Untersuchung am Freitagnachmittag gaben die Teamärzte grünes Licht für das Comeback des Defensive End. Zuletzt war die Hoffnung gering, doch der frühere NFL-Star hat es auf den Punkt genau geschafft.

„Geschichte wird geschrieben“

„Ich bin bereit, ich bin heiß und ich kann versprechen, dass es in Düsseldorf richtig knusprig wird. Mein Rat an alle, die Lust auf Sport und eine coole Show haben: Kommt ins Stadion, seid dabei, wenn Geschichte geschrieben wird. Beide Teams wollen unbedingt dieses erste Finale gewinnen und werden noch einmal alles reinlegen. Aber ich bin sicher, dass wir uns die Trophäe holen“, sagt das ELF-Gesicht in Reihen der Sea Devils.

62 Einsätze in der NFL

Edebali hatte sich Ende September gegen die Barcelona Dragons verletzt, verpasste fünf Spiele, darunter auch den zweiten Vergleich mit Frankfurt (9:35), in dem die Hamburger chancenlos waren. Das erste Duell zum Auftakt der Saison hatten die Sea Devils (17:15) für sich entschieden – mit dem 32-Jährigen auf dem Feld, der in der besten Liga der Welt zu 62 Einsätzen für die New Orleans Saints und die Cincinnati Bengals gekommen war.

„Das Niveau ist wirklich hoch“

Seit Juni ist Edebali zurück in seiner Heimatstadt, wurde nicht nur zum Gesicht der Sea Devils, sondern zu einem Aushängeschild der ganzen Liga. „Die Idee hinter der European League of Football hat mich sofort fasziniert. Ich bin stolz darauf, von Anfang an ein Teil davon zu sein, dass ich meine Erfahrung weitergeben und auch selbst von meinen Mitspielern lernen darf. Das Niveau ist wirklich hoch, mir sind viele talentierte Jungs begegnet. Die erste Saison war richtig gut – und es wird noch viel besser werden.“

Nommensen ist happy

Der Fokus der Sea Devils liegt aber allein auf dem Championship Game am Sonntag in der MERKUR SPIEL-Arena in Düsseldorf, in dem der EX-NFL-Profi eine Schlüsselrolle einnehmen soll. „Allein seine Präsenz und seine Ausstrahlung wirken sich aus. Auf unser Team, aber auch auf den Gegner. Kasim hat ja in seiner Karriere schon wichtige Partien gespielt, mit ihm an der Seite wachsen alle anderen“, freut sich Headcoach Andreas Nommensen über die Rückkehr des Anführers seiner Defense.

Grube mit einem Ritual

Ein anderer brennt ebenfalls auf das große Finale am Rhein. Berend Grube ist einer der Lübecker bei den „Seeteufeln“. Er ist der Dauerbrenner der Saison und freut sich auf die Partie gegen Frankfurt. „Es ist natürlich eine große Ehre Hamburg und Norddeutschland im Finale vertreten zu dürfen. Es bedeutet mir viel. Von Anfang an war es unser Ziel ins Finale zu kommen. Jedes Spiel ist für mich einzigartig, deshalb kann ich keinen Vergleich aufstellen“, sagt er zu HL-SPORTS und weiter: „Frankfurt hat ihren Rhythmus gefunden und sind seit unserer ersten Begegnung besser geworden und spielen mit Selbstvertrauen und haben Momentum. Als Defense müssen wir Druck auf Sullivan ausüben und ihn zu Fehlern zwingen. Davon können wir als ganze Mannschaft profitieren.“ Der 29-Jährige hat dabei ja nun mit Edebali weitere Unterstützung an seiner Seite. Welches Ritual Grube vor dem Spiel hat, verriet er ebenfalls exklusiv bei HL-SPORTS: „Vor Spielen höre ich immer Africa von Toto. Das Lied beruhigt und erinnert mich an die Collegezeit und meine Jungs in Amerika. Ansonsten habe ich kein wirkliches Ritual, eher eine Routine. Ich gehe jedes Spiel gleich an und daran wird sich diese Woche auch nichts ändern.“

Neuntes Team, vierte Nation

Der neunte Standort der European League of Football steht fest: Wien! In der Spielzeit 2022 gehen die Vienna Vikings an den Start. Damit stellt neben Deutschland, Spanien und Polen auch Österreich ein Team in der kontinentalen Liga, deren Premieren-Saison vor ihrem Höhepunkt steht.

Football in den Alpen auf dem Vormarsch

„Wir sind sehr glücklich darüber, eine europäische Metropole und sportbegeisterte Stadt wie Wien für die European League of Football gewonnen zu haben. Zugleich sind wir dadurch mit der internationalen Expansion wieder einen Schritt weiter. Football weckt auch in Österreich immer größeres Interesse und wir sind stolz darauf, den Fans unsere Liga dort präsentieren zu können“, sagt Geschäftsführer Zeljko Karajica.

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Vikings eingespielt

Commissioner Patrick Esume ist davon überzeugt, dass die Vienna Vikings von Beginn an eine tragende Rolle in der European League of Football spielen werden. „Die Vikings sind eine gewachsene Organisation mit einer großartigen Nachwuchsarbeit. Sie verfügen über ein eingespieltes, sehr talentiertes Team, haben den Football in Österreich in den vergangenen zwei Jahrzehnten mit dominiert. Keine Frage, Wien ist ein attraktiver Standort, aber auch aus sportlicher Sicht direkt hoch einzuschätzen“, blickt Esume voraus.

15 Mal Österreich-Meister

Die „Wikinger“ aus der Hauptstadt der Alpenrepublik gewannen gleich 15-mal den Austrian Bowl, zuletzt 2020. Auch international stellten sie ihre Klasse unter Beweis, fünfmal sicherten sie sich den Eurobowl. An diese Erfolge wollen die Vienna Vikings schon in der Saison 2022, der zweiten Serie in der noch jungen Geschichte der European League of Football, anknüpfen.

Zeljko Karajica (Manager ELF), Patrick Esume (Commissioner ELF) und Alexander Rösner (Sportchef ran). Foto: Lobeca

Auf Wien folgt Innsbruck – Raiders Tirol treten 2022 in der European League of Football an

Und ein weiteres Team gab es am Sonnabend, das in der kommenden Spielzeit dabei ist – und zwar das zweite Top-Team aus Österreich: Bühne frei für die SWARCO Raiders Tirol. „Es ist eine tolle Sache, dass wir nach Deutschland, Spanien und Polen eine weitere Nation als starken Standort in der European League of Football etablieren können. Innsbruck verfügt nicht nur über ein sehr gutes Team, sondern mit dem Tivoli auch über ein wunderschönes Stadion. Ich kann es kaum erwarten, dort das erste Spiel der Raiders zu erleben“, sagt Karajica.

Österreich als zweite Macht

Esume sieht das ganz genauso, mit großem Interesse hat er die Entwicklung des Footballs in der Alpenrepublik verfolgt. „Die Raiders haben das Zeug, in der European League of Football ganz oben mitzuspielen. Was für die Vienna Vikings gilt, das gilt auch für Tirol: Ihr Vorteil ist es, dass sie ein gewachsenes Team haben, das darauf brennen wird, sich dem Wettbewerb zu stellen.“

Raiders auf europäischen Spitzenniveau

In Österreich waren die Raiders häufig das Maß aller Dinge, achtmal gewannen sie den Austrian Bowl, als amtierender Meister 2021 wagen sie nun den Sprung in die European League of Football. Doch auch auf der internationalen Bühne fanden sich die Tiroler in der Vergangenheit gut zurecht, dreimal sicherten sie sich den Eurobowl, ebenfalls dreimal den Titel in der Central European Football League, zuletzt 2019.

Zehn Teams fix

Die SWARCO Tirol Raiders sind nach den Hamburg Sea Devils, Frankfurt Galaxy, Berlin Thunder, Stuttgart Surge, den Cologne Centurions und den Leipzig Kings aus Deutschland, den Barcelona Dragons aus Spanien und den Panthers Wroclaw aus Polen sowie den Vienna Vikings das zehnte Team, das in der Saison 2022 der European League of Football als Teilnehmer feststeht.

Tinte bald trocken

„Wien und Innsbruck sind die ersten Zugänge, aber dabei wird es nicht bleiben. Das Interesse an der Liga ist riesig und wir befinden uns mit weiteren möglichen Franchisen in weit fortgeschrittenen Gesprächen. Sobald die Tinte unter den Verträgen trocken ist, werden wir die nächsten Standorte bekanntgeben. Es gehen mindestens zwölf Teams an den Start, wir hoffen aber darauf, den Fans sogar 14 oder 16 Teams anbieten zu können“, sagt Commissioner Esume.

London als Dreh- und Angelpunkt

Auch London (wurde indirekt schon bestätigt), Amsterdam und Düsseldorf sind heiße Kandidaten. Möglich, dass in der Halbzeitshow am Sonntag schon diese Namen bekanntgegeben werden.

Bildquellen

  • Berend Grube: Lobeca/Marcus Kaben
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