Lübeck – Volle Frauen-Power gibt es am Sonntagvormittag in der Thomas-Mann-Halle. Die VSG Lübeck trifft in der Verbandsliga im vereinseigenen Duell auf die 2. Mannschaft. Zum Einspielen muss sich die Mannschaft von Coach Michael Kalms allerdings um 11 Uhr gegen den Wiker SV II behaupten. Für das Kalms-Team ist es überhaupt erst das zweite Saisonspiel, nachdem man vor einem Monat den Auftakt im Auswärtsspiel beim SC Rönnau erfolgreich mit 3:0 meisterte. In der verzerrten Tabelle liegt man hinter Spitzenreiter Kieler TV III (neun Punkte aus drei Spielen) und Verfolger TSV Russee (holte fünf Zähler in zwei Begegnungen) auf Rang drei.
Vorsicht vor Wik!
Das Ziel ist klar: „Wir wollen den Heimspieltag maximal ausschöpfen und zwei Mal drei Punkte holen, um dem Kieler TV III die Tabellenspitze streitig zu machen“, sagt Leonie Umminger bei HL-SPORTS. Dabei ist die 21-Jährige zuversichtlich, denn gegen die eigene zweite Mannschaft „gab es bereits einen souveränen Auftritt beim Pokalturnier im September“. „Die Wikerinnen waren in den vergangenen Jahren dagegen immer für eine Überraschung gut“, so die Außenspielerin. Doch sie und ihre Mannschaftskameradinnen sind durch „eine außergewöhnlich ausdauernde Vorbereitung über die Sommermonate vorbereitet auf das, was auf anderer Spielfeldseite entgegengesetzt werden wird“, wie sie selbst sagt.
Lange Pause und „holpriges Training“
Nach vier Wochen Spielpause hat Kalms der Mannschaft isoliert einzelne Elemente des Spielaufbaus aufgezeigt. Dabei war insbesondere die vergangene Trainingswoche holprig, denn die Trainingsbeteiligung brach infolge zahlreicher krankheitsbedingter Ausfälle kurzfristig ein. Für den Trainer wäre das allerdings keine Entschuldigung, denn er legte trotzdem den Fokus auf die Weiterentwicklung des Angriffs, um Gegner offensiv herauszufordern und Zuschauern volleyballerisch etwas zu bieten. „Kommunikation ist dabei kontinuierlich ein wichtiges Thema“, gibt er vor. Besonders wichtig ist ihm der Mannschaftszusammenhalt der relativ jungen Mannschaft: „Mehr denn je lässt sich über alles reden. Nun gilt es, die Absprache auf das Spielfeld mitzunehmen“, so Kalms. Dabei fordert er dafür gute Laune und einen klaren Kopf. „Seine Motivation reicht für uns alle und das für die ganze Saison, bin ich mir sicher“, erzählt Umminger und fügt hinzu: „Da ihm die Mannschaft allerdings in Sache Motivation in nichts nachsteht, muss er sich auf geballten Siegeswillen gefasst machen.“
Neuzugang an Bord und Fans im Rücken
Am Sonntag ist die 1. Damenmannschaft der VSG Lübeck mit zwölf Spielerinnen nahezu vollständig, pünktlich genesen oder aus dem Urlaub zurück. Darüber hinaus können Lübecker Fans Kim Kieselbach kennenlernen. Sie bestreitet als Neuzugang ihr Heimspieldebüt. Aus ihrem letzten Verein, WiWa Hamburg, bringt die 1,85 Meter große Spielerin in der Mitte große Erfahrung und nicht zuletzt ebenfalls aus 20 Jahren Volleyball. Auf die Frage „warum sie diesen Sport ausübt“, meinte sie: „Weil es mega viel Spaß macht, auf den Ball zu kloppen, es ein so vielfältiger Sport ist und man Teil einer wunderbaren Mannschaft ist.“ In Lübeck fühlte sie sich sofort herzlich aufgenommen. Sie, wie das gesamte Team will nach oben und freut sich nicht nur auf ihre Gegner, sondern auch auf interessierte bis motivierte Zuschauer. Umminger: „Wir wollen unseren Fans und die, die es werden möchten, etwas bieten.“ Eine Ansage für alle, die am Sonntagvormittag zwischen Frühstück und Mittag einen Ausflug in die Thomas-Mann-Halle unternehmen möchten. Mit der 3G-Regel und dem entsprechenden Nachweis darf man beim Derby und gegen Wik dabei sein.