Angehörige der Bundeswehr von Hansa-Fan bespuckt und beleidigt – keine Rostocker zum St. Pauli-Spiel

Polizei ermittelt und sucht Zeugen

Foto: sna

Rostock – Die Fans des F.C. Hansa Rostock sorgen weiter für den Aufbau eines schlechten Images des Zweitligisten. Am Dienstag meldete die Polizei Rostock, dass vor dem Heimspiel des Vereins gegen SV Sandhausen eine Angehörige der Bundeswehr auf dem Hauptbahnhof aus einer Gruppe von Hansa-Fans attackiert wurde.

Mann greift Frau in Uniform an

Die Frau war in ihrer Uniform auf der Reise zu ihrer Kaserne zusammen mit einer Familienangehörigen unterwegs und befand sich auf dem Weg von Verteilerebene zu den Bahnsteigen 3 bis 7. Eine männliche Person aus der Gruppe kam bedrohlich mit erhobenen Händen auf sie zu, beleidigte sie verbal und spuckte ihr anschließend ins Gesicht. Die Bundespolizeiinspektion Rostock hat die Ermittlungen wegen Körperverletzung und Beleidigung gegen den unbekannten Täter aufgenommen.

Polizei bittet um Mithilfe

Im Zusammenhang mit der Tat bittet die Bundespolizei um die Mithilfe der Bevölkerung. Wer hat am 17.10.2021 gegen 11 Uhr in der Verteilerebene des Bahnhofes Rostock den Vorfall beobachtet oder kann sonstige sachdienliche Angaben zu dem genannten Sachverhalt machen? Hinweise nimmt die Bundespolizeiinspektion Rostock unter der Telefon-Nr. 0381 / 2083 -1111 oder -1112 entgegen. Darüber hinaus können jederzeit über die kostenfreie Hotline der Bundespolizei 0800 6 888 000 oder jede andere Polizeidienststelle Angaben gemacht werden.

F.C. Hansa Rostock verzichtet auf Gäste-Kontingent fürs Millerntor

Der F.C. Hansa Rostock wird auf sein Karten-Kontingent für das Auswärtsspiel an diesem Sonntag (24.10.2021) beim FC St. Pauli verzichten.

Anzeige
Anzeige

2G-Regel in Hamburg

Hintergrund der Entscheidung ist die für alle Besucher des Millerntor-Stadions geltende 2G-Regelung, nach der nur Genesene oder Geimpfte Zutritt erhalten. Der FC St. Pauli unterliegt hierbei den behördlichen Verfügungen der Stadt Hamburg und konnte keine andere Regelung für einzelne Sektoren erwirken – weder für seine eigenen Fans, denen eine Impfung nicht möglich ist, noch für die Gäste-Fans.

95 Prozent für Verzicht

Mit der Rückgabe des gesamten Karten-Kontingents wird der F.C. Hansa Rostock der Handlungsempfehlung des Mitgliederbeirates folgen, der in der vergangenen Woche zu einem Mitgliederforum ins Ostseestadion eingeladen hatte, um über die Vorgehensweise für das Auswärtsspiel beim FC St. Pauli abzustimmen. Über 95 Prozent der anwesenden Mitglieder haben sich im Sinne des Solidaritätsgedankens für einen kompletten Verzicht der Karten unter 2G-Regelung ausgesprochen.

Einzefallentscheidung…

Nach intensiver Auseinandersetzung ist der Aufsichtsrat des F.C. Hansa einstimmig zu dem Entschluss gekommen, dass das Resultat des Mitgliederforums zum Auswärtsspiel in St. Pauli Berücksichtigung finden muss – unabhängig persönlicher Auffassungen einzelner Aufsichtsräte und des Vorstandes zu diesem Thema. Hierbei handelt es sich um eine Einzelfallentscheidung.

Vereinsführung vor Herausforderung

Mit Blick auf die kommenden Auswärtsspiele wird die Vereinsführung erneut vor der großen Herausforderung stehen, zu entscheiden wie mit den unterschiedlichen Regelungen und Karten-Kontingenten bei den kommenden Auswärtsspielen umgegangen wird. Ziel muss dabei sein, möglichst vielen gerecht zu werden, damit verschiedene Standpunkte und Meinungen nicht zu einer Spaltung des Vereins führen. Dabei müssen vor allem zusätzliche Möglichkeiten und Wege genutzt werden, um den Prozess der Entscheidungsfindung auf noch breitere Basis zu stellen und damit die Vielzahl der Meinungen differenzierter abzubilden.

Gefällt Dir unsere journalistische Arbeit?

Dann unterstütze uns hier mit einem kleinen Beitrag. Danke.

- Anzeige -