Lübeck – Spielabbrüche am Wochenende, fast schon eine Normalität. Diesmal wurde die Begegnung zwischen ESV Hansa II und Lübecker SC in der Kreisklasse C beim Stande von 1:1 nicht zu Ende gebracht.
LSC bricht selbst ab
Schon im ersten Durchgang flog ein Gäste-Trainer vom Platz, berichtete ein Augenzeuge, der die Folgezeit so sah: Zehn Minuten vor Spielschluss dann der nächste Platzverweis. Ein LSC-Kicker, der als Coach einsprang, sah nach einem Foul die Gelbe Karte und beleidigte daraufhin den Schiedsrichter, der ihm den Roten Karton zeigte. Der dritte Trainer soll von der Seitenlinie ins Spielfeld signalisiert haben, dass man die Partie abbrechen würde. Der Unparteiische nahm das Angebot dankend an, damit nicht noch etwas schlimmeres passiert. Das war ein Trugschluss, denn der des Platzes verwiesene Spielertrainer vom Thomas-Mann-Platz ging den Schiri nun verbal und körperlich an. Dazu kam dann noch der erste Gäste-Coach, der schon in der ersten Hälfte vom Platz flog, und versuchte den 23. Mann anzugreifen. Zum Glück für alle Beteiligten wurde er zurückgehalten.
Hempel geschockt
LSC-Abteilungsleiter Marc Hempel war nicht vor Ort, stellte sich aber auf Nachfrage von HL-SPORTS und sagte: „Ich habe von dem Vorfall gehört und wir müssen das nun intern aufarbeiten. Mehr kann ich dazu nicht sagen, aber es ist schlimm, dass aktuell so viele Spielabbrüche und Gewaltvorkommnisse passieren.“ Von ESV-Seite wollte man sich zu dem Vorfall nicht äußern. Die Sache wandert nun zum Kreisgericht. Dieses wird über die Wertung und mögliche Strafen entscheiden.
Schon der zweite Abbruch und ein Rücktritt
Dabei war es nicht der erste Spielabbruch mit Beteiligung der „neuen“ 1. Herren des Lübecker SC. Schon die Partie gegen Türkischer SV II wurde nicht ordnungsgemäß beendet. Für den Verein, der sich nach dem Desaster in der Vergangenheit langsam wieder Vertrauen erarbeitet, ein bitterer Rückschlag. Die 1. Herren verlor vor einer Woche schon ein LSC-Urgestein. Marko Zuber trat aus dem Trainerteam zurück.