Rostock – Die Schiedsrichter des Landesfußballverbandes Mecklenburg-Vorpommern (LFV) werden an diesem Wochenende eine besondere Aktion durchführen. Der Schiedsrichterausschuss den Landes hat alle Unparteiischen dazu aufgerufen in der 23. Minute die Spiele zu unterbrechen. Die 23. Minute steht dabei exemplarisch für die 23. Frau bzw. den 23. Mann die ehrenamtlich für die Umsetzung der Regeln durch die 22 Kicker auf dem Fußballplatz verantwortlich ist.
Gewalt gegen Schiris
Hintergrund der Aktion ist die zunehmende Gewalt gegen Schiedsrichter im Land. Anfang November hatte der LFV auf diesen negativen Trend hingewiesen, ohne jedoch Zahlen zu nennen. Beleidigungen, Bedrohungen und vor allem körperliche Übergriffe gegen Schiedsrichter hätten zugenommen. Dazu veröffentlichte der Landesverband: „Zu den mutmaßlichen Tätern auf den Amateurfußballplätzen gehörten dabei sowohl Aktive, Trainer als auch Zuschauende. Damit muss jetzt Schluss sein!“ Torsten Koop, der Vorsitzende im LFV-Schiedsrichterausschusses machte klar: „Die Fußballplätze und die Stadien sind nun einmal kein rechtsfreier Raum.“ Dazu fügte der ehemalige Bundesliga-Referee hinzu :„Die geplanten Unterbrechungen an diesem Wochenende sind viel mehr als nur ein Symbol. Sie sind im Grunde eine letzte Warnung.“ In anderen Landesverbänden sei es in ähnlichen Situationen teilweise schon zu regionalen oder gar flächendeckenden Streiks der Unparteiischen gekommen. Koop: „Ein derartiges Szenario ist auch in Mecklenburg-Vorpommern mittlerweile nicht mehr undenkbar.“
Pfeife aus dem Mund geschlagen
Den letzten Aufreger gab es vor zwei Wochen, als beim Kreisligaspiel zwischen dem FSV Garz und SV Rambin ein Spieler dem Schiedsrichter die Pfeife aus dem Mund schlug. Der Kicker, sowie zwei andere Vereinsmitglieder des FSV wurden wenige Tage später aus dem Verein ausgeschlossen.