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Lübeck – Es hat wieder nicht sollen sein. Erneut zeigten die Travemünder Raubmöwen eine starke Leistung, ärgerten den Tabellenzweiten kräftig, stehen aber wieder ohne Punkte da. Beim 22:26 (9:11) gegen den SV Henstedt-Ulzburg lieferten die TSV-Mädels eine starke kämpferische Leistung. Allerdings waren die zahlreichen Ausfälle (zu den fünf schon bekannten Verletzungen gesellte sich kurzfristig die erkrankte Marthe Nicolai) gegen das Spitzenteam der Lady Frogs nicht zu kompensieren.

Mit einer Schrecksekunde für die Raubmöwen begann die Partie in der Senator-Emil-Possehl-Halle. Henstedts Marleen Völzke traf Torhüterin Hannah Belgardt bei einem Siebenmeter unglücklich und unabsichtlich im Gesicht (3.). Zum Glück ging es für Travemündes Nummer eins nach kurzer Pause auf der Bank weiter.

Ansonsten lief es am Anfang gut für die Raubmöwen; einer starken Defensive sei Dank konnte Sophie Hartstock mit einem ganz frechen Lupfer per Siebenmeter die 2:1-Führung erzielen (6.). Und mutig ging es von den Travemünder Mädels weiter, die Abwehr stand und trotz Problemen im Abschluss baute man die Führung aus. Carlotta Jochims sorgte mit dem 6:3 (14.) für die erste Drei-Tore-Führung der Raubmöwen. Highlight des ersten Durchgangs war ein Tor in Unterzahl durch Lara Kieckbusch, welches sogar Trainer Olaf Schimpf Szenenapplaus spenden ließ. (7:4/15.)

Doch danach kam der Favorit -der SVHU ist Tabellenzweiter- besser ins Spiel, auch dadurch bedingt, dass die Raubmöwen in den entscheidenden Momenten den einen Fehler zuviel machten. Über 6:8 glichen die Gäste schließlich die Partie aus, Katharina Rahn traf per Siebenmeter zum 8:8 (22.). Schimpf nahm seine erste Auszeit. Doch wirklich fruchten sollte dies vor der Pause nicht mehr, Annika Fimmen brachte die Lady Frogs erstmals in Führung (9:8/27.) und schließlich ging es mit einem 11:9 für den Favoriten in die Pause.

Nach dem Seitenwechsel legten die Raubmöwen in Überzahl gut los, glichen durch Laura Neu letztmals aus (11:11/32.). Doch genauso schnell wie Travemünde die Partie ausglich, ging Henstedt wieder mit zwei in Führung. Erneut Fimmen sorgte in der 34. Minute für das 13:11. Die Raubmöwen gaben alles, hatten aber hier und da auch noch Pech. Ob mal wieder das Aluminium, zurückspringende Bälle, die den Gästen in die Hände fielen, oder auch eine sehr fragwürdige Siebenmeter-Entscheidung, waren Faktoren, die in der Phase zwischen der 35. und 45. Minute eine Rolle spielten. Henstedt nutzte dies in dieser Phase und ging durch Tina Pejic erstmals mit vier Toren in Front (17:13/40.).

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Willen, Einsatz und Kampf stimmten bei den Raubmöwen aber weiter und sie versuchten noch einmal alles. Richtig Hoffnung keimte nach dem 15:17 von Steffi Schoeneberg auf (43.), doch dann machten der TSV in den entscheidenden Momenten den einen Fehler zuviel. Janicke Bielfeldt sorgte mit dem 20:16 (47.) für die Vorentscheidung, anschließend kamen die Raubmöwen nicht mehr wirklich heran. Spätestens mit einem verwandelten Abpraller von Ex-Raubmöwen Annika Jordt zum 25:21 für Henstedt war das Spiel dann entschieden (56.).

Final bleibt zu sagen, dass der SV Henstedt-Ulzburg weniger Fehler machte und in den entscheidenden Momenten seine Routine sowie seine individuelle Klasse ausspielte. Die Raubmöwen können aber wieder hoch erhobenen Hauptes auf ein Spiel blicken, bei dem sie einen Liga-Favoriten mehr als nur ärgerten. So sah es auch Trainer Olaf Schimpf: „Es war ein Spiel auf Augenhöhe, aber unter dem Strich hatten wir zuviele Ausfälle zu beklagen. Die Mädels gehen auf dem Zahnfleisch.“

Wichtig wird es für den TSV Travemünde in der kommenden Woche. Dann tritt man beim Tabellennachbarn Rostocker HC zu einem Vier-Punkte-Spiel an.

Raubmöwen spielten mit: Belgardt (8 Paraden), Patalas – Schoeneberg (2 Tore), Stammer (2), Hartstock (6/2), Karau, Kieckbusch (2), Welchert (2), Dalinger (2), Jochims (1), Neu (4/3), Hani (1)

Foto: Szene aus dem Hinspiel

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