Hamburg – Die Crocodiles Hamburg haben das letzte Heimspiel des Jahres am Donnerstagabend mit 3:5 (2:1, 0:2, 1:2) in der Oberliga Nord verloren. Die Crocodiles konnten sich über die Rückkehr von Dominic Steck und Norman Martens freuen, wodurch mit Patrick Saggau und Tobias Schmitz lediglich zwei Akteure auf Seiten der Hamburger fehlten.
Leipziger verliert die Nerven
Die Gastgeber wurden schon früh in der Partie auf eine erste Probe gestellt. Nach anderthalb Minuten wurde Jan Tramm bereits auf die Strafbank geschickt, die Unterzahlsituation überstand die Mannschaft um Kapitän Norman Martens allerdings schadlos. In der 7. Spielminute hatten die 991 Zuschauer im beinahe ausverkauften Eisland Farmsen dann erstmals Grund zum Jubeln. Dominik Lascheit brachte seine Mannschaft mit 1:0 in Führung. Diese hatte allerdings lediglich 24 Sekunden Bestand, da Oliver Noack im Gegenzug zum 1:1 einschob (7.). Es entwickelte sich ein hartes Duell auf Augenhöhe, bei dem sich die Hausherren leichte Vorteile erspielten und diese kurz vor der Pausensirene auch in Zählbares ummünzten. Dominik Lascheit fälschte einen Schuss von Jan Tramm ab und schnürte einen Doppelpack (20.). Beim Torjubel der Hamburger verlor Leipzigs Erek Virch die Nerven und schlug mit dem Schläger in das Gesicht von Dennis Reimer. Es kam zu einer Schlägerei, nach der sich Reimer für fünf Minuten auf die Strafbank und Virch sich in die Kabine verabschieden musste. Der Stockschlag blieb ungeahndet.
Umkämpftes Mitteldrittel
Im zweiten Spielabschnitt wurde es zusehends ruppiger, worunter auch der Spielfluss litt. Erst in der 36. Minute landete die Scheibe wieder im Tornetz, als Tim Heyter zum Ausgleich für die Leipziger traf. Diesmal waren es aber die Hamburger die eine schnelle Antwort parat hatten: Dennis Reimer war zur Stelle, konnte aber erneut nur kurz jubeln (37.). Diesmal war es nicht ein Gegenspieler, der ihm die Freude nahm, sondern das Schiedsrichtergespann. Das Tor wurde nach langer Beratung zurückgenommen und stattdessen Jan Tramm mit einer Spieldauer-Disziplinarstrafe in die Kabine geschickt, obwohl die Arme der Hauptschiedsrichter Denis Kyei-Nimako und John Laudan, die einen guten Blick auf die Situation hatten, vorher unten geblieben waren. Die folgende Überzahlsituation nutzte Oliver Noack zum Führungstreffer für die Gäste (38.).
Aufholjagd nicht belohnt
Ein Fehler im Aufbauspiel sorgte für einen ungünstigen Start für die Hamburger in das Schlussdrittel. Michael Burns nutzte den Fehler und baute die Führung der Gäste auf 2:4 aus (43.). Als Vojtech Suchomer wenig später nach einem harten, aber fairen Check von Schiedsrichter Laudan auf die Strafbank geschickt wurde, erhöhte Filip Stopinski auf 2:5 (44.). Die Hamburger hatten in doppelter Überzahl durch einen Kracher von Harrison Reed noch eine Antwort parat (46.), konnten das Spiel aber nicht mehr drehen.
„Das war eine bodenlose Frechheit“
„Normalerweise äußere ich mich nicht zur Leistung der Schiedsrichter. Aber das war heute eine bodenlose Frechheit. Bis zum zweiten Drittel war es ein gutes, hartes Spiel auf Augenhöhe, dann haben die Schiedsrichter komplett die Kontrolle verloren. Ich habe noch nie erlebt, dass ein Tor zurückgenommen wurde, weil ein Linesman davor eine Strafe gesehen haben will. Das war in dem Spiel der Wendepunkt“, sagte Dominik Lascheit.
Bildquellen
- Suchomer: Lobeca/Ralf Homburg
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