Hamburg – Nur drei Tage nach dem kräftezehrenden Duell mit Meister Berlin empfangen die Hamburg Towers mit Brose Bamberg den erfolgreichsten Klub des letzten Jahrzehnts. Tipoff ist um 19 Uhr.
Zuletzt kassierten sowohl die Hamburg Towers als auch der kommende Gegner Brose Bamberg knappe Niederlagen gegen die beiden deutschen Euroleague-Vertreter. Entsprechend warten beide Kontrahenten vor dem direkten Aufeinandertreffen noch auf ihren ersten Sieg im Kalenderjahr 2022. Und obwohl die Hanseaten (9.) und die Oberfranken (12.) in der Tabelle nur drei Plätze trennen, könnten die Ausgangslagen nicht unterschiedlicher sein. In den letzten zehn Partien konnten die Bamberger lediglich zweimal über einen Erfolg jubeln, in der gleichen Zeit verließen die Towers das Parkett sieben Mal als Gewinner. Wenn es nach Pedro Calles geht, dann bleibt es dabei – ‚Protect our home court‘ hat der spanische Übungsleiter als Zielsetzung für die Nachholpartie des 12. Spieltages ausgegeben. Damit das gelingen kann, müssen die Towers einen Weg finden, die Wirkungskreise von Christian Sengfelder (18,1 PpS, 6,3 RpS) einzuschränken. Der Nationalspieler absolviert ebenso wie DBB-Kollege Patrick Heckmann derzeit die beste Saison seiner Karriere. Die beiden Guards Omar Prewitt (13) und Justin Robinson (12,4) sowie Center Akil Mitchell (11,7), der Ende November nach Bamberg wechselte, komplettieren das Quartett mit Spieler mit zweistelliger Ausbeute. Mit Dominic Lockhart fehlt den Oberfranken ein wichtiger Akteur aufgrund einer Fingerverletzung auf unbestimmte Zeit. Doch nicht nur aufgrund der Verletzung des Defensivspezialisten drehte sich das Personalkarussell bisher ziemlich häufig. Vier Akteure haben den neunmaligen deutschen Meister nach kurzer Zeit wieder verlassen, drei neue mussten integriert werden. Doch mit ihren Nachverpflichtungen scheinen die Bamberger ins Schwarze getroffen zu haben. Neben dem bereits erwähnten Mitchell bringt Shannon Scott Entlastung als Aufbauspieler und trug sich zuletzt gegen München mit 13 Punkten in die Statistik ein. Der Tscheche Tomas Kyzlink kam erst Ende Dezember und hinterließ nicht nur aufgrund seiner athletischen Spielweise einen starken ersten Eindruck.
Lukas Meisner vs. Patrick Heckmann. Die beiden deutschen Forwards liefern ihren Klubs in dieser Saison wichtige Minuten, zumeist von der Bank. Als variable Flügelspieler, mit einer Körpergröße um die zwei Meter (1,98m Heckmann | 2,03m Meisner) und dank ihrer kräftigen Statur, können die beiden Nationalspieler zwei Positionen besetzen und sowohl größere als auch kleinere Gegenspieler verteidigen. Mit 8,8 PpS ist Heckmann derzeit fünftbester Scorer der Bamberger, überzeugt vor allem im Zwei-Punkt-Bereich mit starker Quote (62,8%). Der Hamburger Lukas Meisner besticht vor allem aus der Distanz (47,1%) und stellt den siebtbesten Scorer (6,1 PpS) im Team der Towers. Zudem zeichnen sich beide Forwards auch mit viel Einsatz im Kampf um den Rebound (2,9 Meisner, 3,9 Heckmann) aus.
Zwei aus Vier – so lautet die Bilanz der Hamburg Towers im direkten Duell mit Brose Bamberg. Während die beiden Niederlagen noch aus dem Premierenjahr herrühren, polierten die Towers die ewige Bilanz in der vergangenen Spielzeit deutlich auf. Doch nicht nur aufgrund des siegreichen Ausgangs denkt Youngster Justus Hollatz – der schon im ersten Aufeinandertreffen bereits dabei war, die zweite Partie aber krank verpasste – lieber an die beiden Spiele aus dem Vorjahr. Beide Erfolge markieren wichtige Meilensteine in der Geschichte der Hamburg Towers. Beim Heimspiel zum Auftakt 20/21 brachten sich die Hamburger im Schlussviertel auf die Siegerstraße und sicherten sich vor leeren Rängen den allerersten Heimsieg (78:75) der Klubgeschichte. Im April vergangenen Jahres krönten die Towers mit dem 64:76-Erfolg gegen Bamberg, nach Siegen gegen Berlin und dem FC Bayern, dann das große ‚B‘-Triple.
Das Jahr 2022 kann nicht nur ein weiteres ereignisreiches für die Hamburg Towers werden, sondern auch ein bedeutendes für den deutschen Basketball. Im September findet unter anderem in Köln (Gruppenphase) und Berlin (Finalphase) die FIBA EuroBasket 2022 statt. Die deutschen Korbjäger haben bereits in der Vorrunde ein äußerst schweres Los erwischt. Olympia-Vize Frankreich, Europameister Slowenien mit Superstar Luka Doncic und Powerhouse Litauen – die wohl verrückteste Basketballnation – geben sich in Köln die Klinke in die Hand und fordern Dennis Schröder & Co. Es bleibt zu hoffen, dass diese und weitere Basketballfeste auch in einem würdigen Rahmen – also in hoffentlich vollen Hallen – ausgetragen werden können. Ebenfalls bleibt zu hoffen, dass dann auch Justus Hollatz, der eine starke BBL-Saison spielt und im letzten Nationalmannschaftsfenster zu den stärksten DBB-Akteuren zählte, dann auch seine Chance auf das erste große Turnier seiner Karriere erhält. Tickets für die Spiele gibt es hier (https://www.eventim.de/campaign/eurobasket2022) – noch näher dran seid ihr nur als Volunteer, hier (https://eventvolunteers.de/de/Events) könnt ihr euch noch bis 15. Januar 2022 bewerben.
Pedro Calles: „Bamberg befindet sich nach dem Trainerwechsel in einem Wandlungsprozess. Ich denke nicht, dass er alles auf den Kopf stellt. Aber ich habe einige Anpassungen gesehen, was den Spielstil und den Kader anbelangt. Die Neuzugänge Akil Mitchell und Tomas Kyzlink nehmen sofort eine entscheidende Rolle ein. Nach rund drei Wochen tragen die Änderungen des neuen Coaches erste Früchte, sie haben zuletzt sehr stark gegen München gespielt. Wir dürfen nicht vergessen, dass Bamberg ein namhafter Klub ist, sie immer ein starkes Team haben – sie werden hungrig auf einen Erfolg sein. Deswegen müssen wir dafür sorgen, dass wir unsere Bestleistung bringen, um unseren Heimvorteil zu nutzen.“
Max Dileo: „Wir müssen es schaffen, die Intensität von Sonntag auch gegen Bamberg aufs Parkett zu bringen. Wir haben gegen ein Top-Team einen guten Job in der Verteidigung gemacht, ihnen wichtige Elemente aus ihrem Spiel über lange Zeit weggenommen, genauso müssen wir es auch bei Bamberg machen. Es ist gut, dass wir nach der Niederlage gar nicht viel Zeit zum Grübeln haben, sondern gleich das nächste Spiel vor uns haben. Wir brennen darauf, gegen Bamberg als Sieger vom Parkett zu gehen.“
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Bildquellen
- Towers: Lobeca/Andreas Hannig
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