Lübeck – Der insolvente Club von der Lohmühle ist wieder im "Geschäft" – zumindest geschäftsfähig. Ein neuer Vorstand wurde am Mittwochabend durch den Aufsichtsrat gewählt.

Holger Leu und Uwe Walter hatten es vor der Insolvenz schon angekündigt, nicht mehr für eine weitere Amtszeit zur Verfügung zu stehen und beide zogen sich seit der Insolvenzbekanntmachung aus der Öffentlichkeit zurück. Nun ist die Ära beendet und ein neues starkes Trio leitet die Geschäfte zusammen mit Insolvenzverwalter Stefan Denkhaus des Lübecker Traditionsvereins.

Der Aufsichtsrat traf sich Dienstagabend im Paulaner’s und beriet über die aktuelle Vorstandsituation. Hier wurde letztendlich ein neuer Vereinsvorstand gewählt. Florian Möller (31 Jahre), Thomas Schikorra (50) und Andreas Popien (52) sind die neuen Männer des VfB, die die Weichen in ein ruhiges und sportlich besseres Fahrwasser führen wollen.

Alle drei sind auf der Lohmühle sehr gut bekannt:

Möller leitet seid zwei Jahren die Geschäftsstelle und feiert in diesem Jahr sein zehnjähriges Jubiläum im Verein. Er lebt und liebt diesen Club und übernimmt jetzt noch mehr Verantwortung. Er wird sich auch weiterhin um die Organisation rund um den betrieblichen Ablauf des Vereins kümmern.

Schikorra ist Rechtsanwalt aus Bad Schwartau und war bis vor knapp zwei Jahren schon einmal im Vorstand, schied dann aber freiwillig aus. Sein berufliches Fachwissen rund um das Thema Rechtsfragen wird er dem Zwangsabsteiger aus der Regionalliga zur verfügung stellen.

Popien wird sich um die Finanzen der Grünweißen kümmern. Mit seiner eigenen Steuerkanzlei verfügt er auf diesem Gebiet über das nötige Know-how. Er war bisher als Fan-Deligierter im Aufsichtsrat und wird dort nun von Lars Ulrich ersetzt.

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Der vierte im Bunde bleibt Walter, der erst zum Ende des Insolvenzverfahrens aus diesem Gremium ausscheiden wird um noch mit seiner Kompetenz durch diese schwere Phase begleiten wird.
Leu gehört ab sofort nicht mehr zum Vorstand und besetzt auch keine andere Position im Verein.

Ein viertes Vorstandsmitglied soll in den kommenden Wochen berufen werden, der sich dann ausschließlich um den Marketing-Bereich kümmern soll.

HL-Sports hat mit allen dreien sowie dem Insolvenzverwalter gesprochen:

Möller: "Ich freue mich sehr, dass man mir das Vertrauen schenkt und mich in den Vorstand berufen hat. Ich habe in meiner fast zehnjährigen Tätigkeit, sieben davon hauptamtlich, für meinen VfB viele Erfahrungen sammeln können. Ich durchlaufe nun die zweite Insolvenz und das allein ist Antrieb genug für mich, nie wieder in so eine bescheidene Situation zu kommen."

Schikorra: "Ich freue mich in der neuen Konstellation zu arbeiten. Wir werden nicht nachlassen den Verein wieder nach vorne zu bringen. In erster Linie geht es aber um die endgültige Rettung, die immer noch nicht durch ist. Es muss in die Köpfe, dass der VfB nach wie vor um das Überleben kämpft."

Popien: "Wir sind guter Dinge und auf einem guten Wege den Verein zu retten. Die Fortschritte sind erkennbar den Club solide und bescheiden wieder aufzubauen."

Auch Denkhaus zeigte sich erfeut: "Die freundschaftliche Zusammenarbeit mit dem neuen Vorstand ist eine gute Übergangsphase in eine Ära des Vereins."

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