Rostock – Am 21. Spieltag der 2. Bundesliga war der F.C. Hansa Rostock bei Dynamo Dresden zu Gast und schaffte Historisches. Nach fast 40 Jahren gelang der Kogge beim Ost-Rivalen wieder ein Auswärtssieg, ein 4:1 (4:0)-Erfolg, der die mitgereisten 500 Fans in Jubelstimmung versetzte.
Die 1. Halbzeit: Traumstart für Hansa
Die Kogge erwischte einen Auftakt nach Maß. Bereits in der 6. Minute klingelte es im Dynamo-Kasten. Haris Duljevic servierte eine Flanke von links gefühlvoll auf John Verhoek, der den Ball per Kopf im Tor unterbrachte. Vier Minuten später das Ganze von der anderen Seite. Flanke von Hanno Behrens, Kopfball Nils Fröling: 2:0. Und es ging so weiter. Weitere vier Minuten später stand es 0:3 aus Sicht der Hausherren. Duljevic zog ab, Dynamo Keeper Anton Mitryushkin ließ die Kugel abprallen, parierte noch den Nachschuss von Behrens, war dann aber machtlos, als Fröling abstaubte. Nach einer weiteren Flanke von Behrens war es dann erneut Verhoek, der wieder per Kopf auf 4:0 erhöhte (18.). In der 24. Minute sah sich Dynamo-Trainer Alexander Schmidt schon zu einem Doppelwechsel gezwungen, worauf das Spiel der Gastgeber etwas besser wurde. Es dauerte aber bis zur 33. Minute, ehe Oliver Batista Meier Markus Kolke im Hansa-Tor mit einem Schlenzer das erste Mal prüfte. Das war dann auch alles für die 1. Halbzeit.
Nach der Pause: Hausherren machen Dampf
Dynamo kam mit viel Schwung aus der Kabine und drängte auf den ersten Treffer, traf durch Sebastian Mai in der 52. Minute per Kopfball nach einer Ecke die Latte. Mit einem Distanzschuss gelang dieses Tor dann Julius Kade (63.). Kolke war zwar noch dran, konnte den Einschlag aber nicht verhindern. Der Druck der Gastgeber nahm zu, für Hansa begann eine Abwehrschlacht. Duljevic und Calogero Rizzuto hatten die Chance, den Deckel drauf zu machen (75.), scheiterten aber beide an Mitryushkin. Svante Ingelsson traf in der 89. Minute auch noch den Pfosten des Dresdener Gehäuses.
Das Fazit: Hochverdienter Sieg
Hat man Hansa oft die Chancenverwertung vorgeworfen, wurde man heute in der Anfangsphase eines besseren belehrt. Bei noch effektiverer Ausnutzung wären sogar noch mehr Tore möglich gewesen. In der Defensive stand Hansa sicher und wurde lediglich durch einen Sonntagsschuss bezwungen. Es war letztlich ein hochverdienter Sieg für die Kogge.
Die Stimmen nach der Partie
Jens Härtel (Rostock): „Wenn man 39 Jahre nicht bei einem Verein gewonnen hat und dann mit so einer Art und Weise als Sieger vom Platz geht, tut das richtig gut. In der 1. Halbzeit haben wir sehr viel richtig gemacht, waren sofort im Spiel, haben uns Torchancen en masse herausgespielt. Bei noch besserer Effizienz wäre sogar noch mehr möglich gewesen. Wir waren verdient vorne. Uns war klar, dass in der Halbzeit eine Reaktion von Dynamo kommen wird. Es war wichtig, dass wir die erste Phase überstehen. Da hatten wir zunächst das Glück und dann Dynamo bei dem Sonntagsschuss. Wir haben aber Dynamo nicht mehr in das Spiel reingelassen. Es wäre beruhigender gewesen, wenn wir mit unseren Kontern das fünfte nachgelegt hätten. Wir sind hochzufrieden mit dem Auftritt. Es war wichtig, dass wir uns mit einem Sieg für den Aufwand belohnen, den wir Woche für Woche betreiben.“
Alexander Schmidt (Dresden): „Glückwunsch an Hansa. Ein verdienter Sieg, das muss man neidlos anerkennen. Wir müssen uns Gedanken machen, weil wir schon öfter früh ins Hintertreffen geraten sind. Es ist für uns ein bitterer Moment. Wenn du nach 20 Minuten 0:4 hinten liegst, ist es für alle Beteiligten schwierig, sowohl für die Trainer als auch für die Spieler. Gefühlt war jede Situation gefährlich. Wir hätten auch das eine oder andere Tor mehr bekommen können.“
Der 21. Spieltag
Heidenheim – Hannover 3:1
Nürnberg – Ingolstadt 0:5
Bremen – Karlsruhe 2:1
Schalke – Regensburg 2:1
Sandhausen – Aue 2:0
St. Pauli – Paderborn 2:2
Kiel – Düsseldorf 1:0
Darmstadt – Hamburg 0:5
Dresden – Rostock 1:4
Die Tabelle
1. | SV Darmstadt 98 | 21 | 45 : 27 | 39 |
2. | FC St. Pauli | 21 | 42 : 29 | 38 |
3. | SV Werder Bremen | 21 | 41 : 29 | 38 |
4. | Hamburger SV | 21 | 39 : 20 | 37 |
5. | FC Schalke 04 | 21 | 42 : 25 | 37 |
6. | 1. FC Heidenheim 1846 | 21 | 28 : 26 | 37 |
7. | 1. FC Nürnberg | 21 | 29 : 28 | 33 |
8. | SC Paderborn 07 | 21 | 38 : 28 | 31 |
9. | SSV Jahn Regensburg | 21 | 40 : 32 | 31 |
10. | Holstein Kiel | 21 | 27 : 32 | 28 |
11. | Karlsruher SC | 20 | 34 : 32 | 26 |
12. | F.C. Hansa Rostock | 21 | 25 : 33 | 24 |
13. | SG Dynamo Dresden | 21 | 22 : 30 | 24 |
14. | Hannover 96 | 21 | 16 : 30 | 24 |
15. | Fortuna Düsseldorf | 21 | 23 : 30 | 20 |
16. | SV Sandhausen | 20 | 22 : 39 | 20 |
17. | FC Erzgebirge Aue | 21 | 17 : 39 | 15 |
18. | FC Ingolstadt 04 | 21 | 20 : 41 | 13 |
Bildquellen
- John Verhoek: Foto: Fishing4/Marcel Krause
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