Darmstadt – Nicht eins, nicht zwei, nicht drei, sondern für ein 4G sorgte Robert Glatzel am Sonntag und schrieb damit Geschichte. Der gebürtige Münchner traf beim 5:0 (3:0)-Auswärtssieg des Hamburger SV in der 2. Bundesliga bei Darmstadt 98 bis zur 13. Minute dreifach und ist nun zusammen mit Nils Petersen (SC Freiburg) und Hans Haunstein (1860 München) der dritte Zweitliga-Spieler, dem das gelang. Insgesamt brauchte der 28-Jähirge nur 7 Minuten und 45 Sekunden für seine drei Treffer.
Die 1. Halbzeit: Hattrick innerhalb von 8 Minuten
Die erste Viertelstunde war die Zeit von Glatzel. Hamburgs Stürmer legte mit seinem Hattrick innerhalb von acht Minuten den Grundstein zum Auswärtssieg der Rothosen. Was war genau passiert? In der vierten Minute geriet Alidou zwischen 98-Torwart Schuhen und einem Darmstädter Abwehrspieler und geht dabei zu Boden – Elfmeter ohne Proteste der Gastgeber. „Bobby“ Glatzel (5.) legte sich den Ball zurecht und traf zur HSV-Führung. Fünf Minuten danach war der Mittelstürmer erneut zur Stelle, als einen Freistoß von Muheim zum 2:0 in die Maschen köpfte. Der 28-Jährige fand gefallen am Tore schießen und hämmerte die Kugel drei Minuten später erneut unter die Latte. 3:0 nach 13 Minuten! Damit war die Begegnung schon so gut wie entschieden. Die Darmstädter waren den Rest der ersten Hälfte nicht in der Lage etwas dagegen zu setzen. Stattdessen traf Kittel-Ersatz Kinsombi kurz vor dem Seitenwechsel noch, doch der Treffer wurde wegen einer Abseitsposition von Glatzel nicht gegeben.
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Nach der Pause: Und noch einmal Glatzel
Die „Lilien“ kamen das erste Mal nach 57 Minuten zu einer guten Möglichkeit, als Honsack das Leder an den Pfosten köpfte. Wie schon Kinsombi im ersten Durchgang, musste Darmstadts Seydel (64.) nicht zu Ende jubeln, als er aus 20 Metern den vermeintlichen Ehrentreffer erzielte. Auch hier gab der Videobeweis Aufschluss: Abseits im Vorfeld des Tores. Genauer war der eingewechselte Wintzheimer (76.) auf der anderen Seite. Hamburgs Edel-Joker war erst sechs Minuten auf dem Feld, tanzte Gegenspieler Baader aus und schoss flach ins lange Eck zum 4:0. Kinsombi, der ein sehr gutes Spiel machte, versuchte es noch einmal in der Schlussphase, scheiterte allerdings aus spitzem Winkel an Schuhen. Den Schlusspunkt der Partie setzte dann noch einmal Glatzel (88.), der mit seinem vierten Tor des Tages den 5:0-Endstand herstellte.
Das Fazit: Wow!
Herausragend war sicherlich Robert Glatzel mit seinem Rekord-Hattrick auf Seiten der Hamburger und ein 5:0 beim Spitzenreiter Darmstadt 98 hat sich im Vorweg vermutlich niemand ausgerechnet. Vor allem hat es allen gezeigt, dass der HSV selbst ohne Sonny Kittel, der wegen seiner fünften Gelben Karte pausierte, unheimlich „unangenehm“ sein kann. Das lag sicherlich auch an seinem Ersatzmann David Kinsombi, der den Regisseur 1a vertrat. Edel-Joker Manuel Wintzheimer kam und traf ebenfalls. Der Derbysieg gegen St. Pauli hat damit noch einmal Festigkeit erhalten und der Aufstiegskrimi nimmt schon 13 Spieltage vor Saisonende Fahrt auf. Von Platz eins bis sechs sind es gerade einmal zwei Punkte Unterschiede. Die verrückte 2. Liga hat jede Woche etwas aufs Neue zu bieten.
Die Stimmen nach der Partie
Tim Walter (Hamburg): „Wir sind sehr gut ins Spiel gekommen und ganz früh in Führung gegangen, danach lief es dann fast von selbst. Im Prinzip war die Drei-Tore-Führung zur Pause fast zu wenig, da hätten wir uns in der ersten Halbzeit noch mehr belohnen können. Trotzdem war das natürlich ein gutes Ergebnis, gleichwohl wir nach der Pause ein wenig Zeit gebraucht haben, um nach der Drangphase der Darmstädter wieder die Kontrolle zurückzugewinnen, den Gegner wieder laufen zu lassen und noch zwei Tore zu erzielen. Im Endeffekt war es ein hochverdienter Sieg nach einer starken Leistung der gesamten Mannschaft, aus der Bobby Glatzel natürlich noch ein bisschen herausgeragt und sich für seine tolle tägliche Arbeit belohnt hat.“
Torsten Lieberknecht (Darmstadt): „In einer Saison kommt es immer mal vor, dass man solch einen gebrauchten Tag erwischt. Aber wir haben gegen einen sehr starken HSV verloren, der heute zudem auch noch extrem effizient war. In der zweiten Hälfte haben wir dann einen anderen Ansatz gewählt und müssen anerkennen, dass wir mit diesem von Beginn an wahrscheinlich ein anderes Spiel gesehen hätten. Hinterher ist man immer schlauer. So aber bleibt uns nur, dem HSV Respekt zu zollen für eine tolle Mannschaft, eine starke Leistung und einen Sahnetag, der mit einem hochverdienten Sieg belohnt wurde.“
Der 21. Spieltag (4. – 6.2.)
Heidenheim – Hannover 3:1
Nürnberg – Ingolstadt 0:5
Bremen – Karlsruhe 2:1
Schalke – Regensburg 2:1
Sandhausen – Aue 2:0
St. Pauli – Paderborn 2:2
Kiel – Düsseldorf 1:0
Darmstadt – Hamburg 0:5
Dresden – Rostock 1:4
Die Tabelle
1. | SV Darmstadt 98 | 21 | 45 : 27 | 39 |
2. | FC St. Pauli | 21 | 42 : 29 | 38 |
3. | SV Werder Bremen | 21 | 41 : 29 | 38 |
4. | Hamburger SV | 21 | 39 : 20 | 37 |
5. | FC Schalke 04 | 21 | 42 : 25 | 37 |
6. | 1. FC Heidenheim 1846 | 21 | 28 : 26 | 37 |
7. | 1. FC Nürnberg | 21 | 29 : 28 | 33 |
8. | SC Paderborn 07 | 21 | 38 : 28 | 31 |
9. | SSV Jahn Regensburg | 21 | 40 : 32 | 31 |
10. | Holstein Kiel | 21 | 27 : 32 | 28 |
11. | Karlsruher SC | 20 | 34 : 32 | 26 |
12. | F.C. Hansa Rostock | 21 | 25 : 33 | 24 |
13. | SG Dynamo Dresden | 21 | 22 : 30 | 24 |
14. | Hannover 96 | 21 | 16 : 30 | 24 |
15. | Fortuna Düsseldorf | 21 | 23 : 30 | 20 |
16. | SV Sandhausen | 20 | 22 : 39 | 20 |
17. | FC Erzgebirge Aue | 21 | 17 : 39 | 15 |
18. | FC Ingolstadt 04 | 21 | 20 : 41 | 13 |
Bildquellen
- Glatzel: Lobeca/Nobert Gettschat
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