Lübeck – Die ersten Entscheidungen rücken näher, und deshalb gewinnt die Regionalliga an Spannung. Wie geht es weiter in der Spitzengruppe? Welche Teams werden den Abstiegskampf unter sich ausmachen? Den einen oder anderen Hinweis dürfte der 25. Spieltag liefern. Das Nachholspiel vom Mittwoch lieferte schon mal ein Zeichen auf die Formstärke des Lüneburger SK Hansa. Er ist nach dem 2:0 (0:0)-Erfolg über St. Pauli II noch ungeschlagen in 2016.

VfL Wolfsburg II – FC St. Pauli II (Sa., 13 Uhr)
Nach einem Punkt aus zwei Spielen hatte es gegen den TSV Havelse darum gehen sollen,
„die Kurve zu kriegen“, wie Trainer Valérien Ismaël meinte. Doch das Spiel am vergangenen
Wochenende fiel den Regenfällen der letzten Zeit zum Opfer. Nun also St. Pauli. Eines ist klar: Der  Tabellendritte  darf  sich  keinen  weiteren  Fehltritt  erlauben,  möchte  er  weiterhin  ein Wörtchen  mitreden  im  Titelkampf.  Und  St.  Pauli?  Das  Team  gewann  lediglich  eine  der vergangenen sieben Partien, beim 3:1 gegen den TSV Schilksee. Die Hamburger liegen zwar noch immer sieben Punkte vor der Abstiegszone, haben aber mindestens zwei Partien mehr ausgetragen als die Konkurrenz.

BV Cloppenburg – TSV Havelse (Sa., 14 Uhr)
Erst zwei Partien vermochte der Gastgeber in diesem Jahr auszutragen, beim 0:0 gegen Eintracht Braunschweig II gelang immerhin ein Punktgewinn. Doch nun geht es um den Anschluss an die Nichtabstiegszone, der Vorletzte wird bereits durch sieben Punkte vom rettenden  Ufer  getrennt.  Der  Gegner  aus  Garbsen  absolvierte  bisher  ebenfalls  nur  zwei Partien,  blieb  dabei  allerdings  ungeschlagen  (1-1-0).  Weshalb  der  TSV  Havelse,  derzeit Achter, nach wie vor zu den Anwärtern auf das obere Tabellendrittel zählt und sich eigentlich auch keinen Punktverlust erlauben kann.

FC Eintracht Norderstedt – SV Meppen (Sa., 14 Uhr)
Die Eintracht erholte sich schnell vom Rückschlag: Dem überraschenden 0:1 in Hildesheim ließ das Team zuletzt einen 1:0-Erfolg beim HSV II folgen. Doch reicht es nun auch zu einem Heimsieg gegen den SV Meppen? Der Gast war zwar nicht gerade gut in dieses Jahr gestartet und hatte die Spitzenspiele gegen Oldenburg und Wolfsburg verloren. Dem 6:0 gegen Cloppenburg ließ der SV zuletzt aber einen 2:1-Auswärtssieg bei Weiche Flensburg folgen. Der Tabellenvierte dürfte im Duell mit dem Sechsten also leicht favorisiert antreten.
Björn Nadler (Eintracht): „Wir haben als Mannschaft zuletzt funktioniert, den Kampf angenommen und in der zweiten Hälfte konsequent nach vorne gespielt. Gegen Meppen wird es noch intensiver und wir sollten eine Schippe draufpacken um die drei Punkte holen zu können.“

Goslarer SC – VfB Lübeck (Sa., 14 Uhr)
In der Tabelle liegt der Neunte aus Lübeck zwei Plätze und zwei Punkte vor dem Gastgeber. Doch das ist nur eine Momentaufnahme. Denn zuletzt präsentierte sich der GSC dank vier Punkten aus zwei Partien relativ formstark, während der VfB in diesem Jahr noch auf den ersten Sieg wartet. Die Niederlage in Oldenburg (1:3) war einkalkuliert. Die Unentschieden gegen Rehden (1:1) und Lüneburg (0:0) entsprachen dagegen nicht unbedingt den Erwartungen. Und weil beide Teams ihren Platz im gesicherten Mittelfeld behaupten wollen, stehen auch beide Mannschaften unter einem gewissen Druck in diesem Duell.

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ETSV Weiche Flensburg – Hannover 96 II (So., 14 Uhr)
Die  Situation  hat  sich  deutlich  verbessert:  Nach  dem  2:1-Sieg  in  Braunschweig  kletterte Weiche zuletzt auf den zweiten Tabellenplatz. Die Flensburger sind nun der erste Verfolger von  Spitzenreiter  VfB  Oldenburg,  der  allerdings  einen  Vorsprung  von  stattlichen  sechs Punkten besitzt. Einen Ausrutscher sollte sich der Gastgeber also nicht erlauben – doch genau hier könnte das Problem liegen. Denn von den vier Partien dieses Jahres gewann Weiche lediglich deren zwei. In Hildesheim (2:2) blieb das Team ebenso sieglos wie im letzten Heimspiel  gegen  den  SV  Meppen  (1:2).  Mit  der  Partie  gegen  die  nun  seit  vier  Partien sieglosen Niedersachsen (0-3-1) könnte wohl auch eine Weichenstellung verbunden sein.

VfV Borussia 06 Hildesheim – Hamburger SV II (So., 14 Uhr)
Noch steht der Gast über dem Strich. Aber den HSV trennen nur drei Punkte vom Gastgeber, und der belegt den ersten Abstiegsplatz. Umso schmerzlicher empfand Trainer Soner Uysal die 0:1-Heimniederlage gegen Eintracht Norderstedt am vergangenen Wochenende: „Wir haben uns locken lassen und ein wenig die Ordnung verloren. Es war zu spüren, dass uns da Reife und Erfahrung fehlen. Aus solchen Spielen können die Jungs nur lernen.“ Und nun gehe es eben in Hildesheim weiter. Der Gastgeber steht nun natürlich vor einer Chance. Mit einem Heimsieg könnte der Aufsteiger erstmals seit einigen Wochen die Abstiegszone verlassen. Immerhin: Hildesheim dürfte mit einer breiten Brust antreten. Der VfV ist noch unbesiegt in diesem Jahr, in seinem letzten Spiel gelang ihm vor rund zwei Wochen ein 1:0-Heimsieg – und zwar gegen Eintracht Norderstedt.

Lüneburger SK Hansa – VfB Oldenburg (So., 14 Uhr)
Der LSK ist ziemlich gut drauf in diesem Jahr und bleibt ungeschlagen. Im Nachholspiel vom
22. Spieltag am Mittwoch sorgten die Treffer von Kwasi Okyere Wriedt (55., 18. Saisontor) und Alexandros Tanidis (62.) für die drei Punkte beim FC St. Pauli II. Doch nun wird es noch ein bisschen ernster für den Tabellenzehnten. Denn mit dem VfB ist der souveräne Spitzenreiter zu Gast in Lüneburg. Die letzte Niederlage der Oldenburger liegt bereits einige Monate zurück, zuletzt gelangen ihm drei Siege in Folge. Keine Frage: Der formstarke Gastgeber befindet sich in diesem Duell in der Außenseiterrolle.

TSV Schilksee – BSV Rehden (So., 14 Uhr)
Der  Klassenerhalt  ist  in  weite  Ferne  gerückt  für  den  TSV.  Das  Schlusslicht  stellt  sich angesichts eines Rückstand von 19 Punkten zum rettenden Ufer bereits auf eine Spielzeit in der Schleswig-Holstein-Liga auf. Den Neuanfang wird der bisherige Assistent Stefan Lau übernehmen. Er tritt im Sommer die Nachfolge des derzeitigen Cheftrainers Matthias Losch an. Den ersten Saisonsieg würde der Aufsteiger trotzdem sehr gerne feiern. Der BSV Rehden wird etwas dagegen haben. Zum einen möchte der 13. natürlich nicht die erste Mannschaft sein, die es gegen den TSV erwischt. Deutlich wichtiger ist allerdings, dass Rehden die Punkte selbst benötigt. Noch liegt die Mannschaft zwar mit sechs Punkten vor der Abstiegszone. Doch die Mannschaften unterhalb des BSV haben alle weniger Partien absolviert.
Losch nach dem Spiel bei St. Pauli: „Wir stehen leider wieder mit leeren Händen da. Nach dem Ausgleich hatten wir noch gute Szenen um das zweite Tor zu erzielen. Am Ende ein verdienter Sieg für Pauli, weil wir unsere Chancen nicht gemacht haben. Gegen Rehden versuchen wir es wieder.“

SpVgg Drochtersen/Assel – Eintracht Braunschweig II (So., 15 Uhr)
Im letzten Heimspiel reichte es zwar lediglich zu einem torlosen Unentschieden gegen den HSV II. Doch an ein Ende des Höhenflugs müssen sie beim Aufsteiger noch lange nicht denken. Seit acht Partien ist die Spielvereinigung nun ohne Niederlage. Eine Serie, die der Tabellenfünfte   nun   auch   gegen   den   Siebten   fortsetzen   möchte.   Die   Eintracht   aus Braunschweig verlor zuletzt zwar mit 1:2 in Flensburg, hatte sich zuvor allerdings recht stabil gezeigt. Ein Spitzenspiel im weiteren Sinne also.

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