Grundlegend anders: Anker siegt am Anfang, Schönberg 95 in der Nachspielzeit Blitzstart

Nordwestmecklenburger verkürzen Abstand

Ankers Jonas Hurtig und Leon Nevermann im Kampf um den Ball mit Max Wilhem (SG Aufbau Boizenburg). Foto: Lobeca/Andreas Knothe

Wismar/Schönberg – Das war ein gutes Wochenende für FC Anker Wismar und FC Schönberg 95 in der Verbandsliga Mecklenburg-Vorpommern. Beide gewannen ihre Auswärtsspiele – Anker in Boizenburg (4:0) und die Maurine-Kicker in Rostock (3:2). Spitzenreiter 1. FC Neubrandenburg kam über ein Unentschieden nicht hinaus, so dass dessen Vorsprung etwas schmolz. Die Schönberger kletterten sogar auf Rang fünf.

Blitzstart Grundlage für Anker-Sieg

Corona macht vor dem FC Anker Wismar einfach nicht halt. Erst gab es ein paar Fälle vor kurzem und nun schlug das Virus erneut zu, dazu kamen noch diverse verletzte Spieler. Das Team von Trainer Matthias Fink fuhr so mit nur dreizehn Akteuren zur Partie an die Elbe zur SG Aufbau Boizenburg.

Aufbau-Trainer Andreas Thole hatte sein Team gegenüber dem 0:6 aus der Vorwoche in Warnemünde auf einigen Positionen umgestellt. Klöfkorn, Kaatz und Krause standen nicht in der Startelf, dafür spielten Soetbeer, Gellert und Herliczek. Zudem fehlte der ehemalige Anker-Spieler Christian Okafor aufgrund einer Rot-Sperre.

Die Gäste, die mit der Empfehlung von zwei Heimsiegen an die Elbe reisten, waren aber mit festem Siegeswillen zum Tabellenvorletzten angekommen. Auf dem sehr schlechten Platz merkte man das von Beginn an, denn die Hansestädter drückten die Gastgeber permanent in die eigene Hälfte. Der Lohn folgte auf dem Fuße, denn zwei schnelle Treffer nahmen gleich viel Spannung aus der Partie. Allerdings sündigten die Gäste dann bei der Chancenauswertung, so dass erst ein toller Freistoß aus 18 Metern den Halbzeitstand perfekt machte. Die Gastgeber hatten nur durch zwei Freistöße kurz vor der Pause Halbchancen.

„Wir sind in der ersten Halbzeit schlecht in die Zweikämpfe gekommen und haben die angedachten Aufgaben nicht erfüllt. In der zweiten Hälfte haben wir mit mehr Selbstvertrauen gespielt, waren kämpferisch stark, haben im Abschluss aber auch nichts Zählbares erreicht“, so Boizenburgs neuer Trainer Thole.

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Die Wismarer hätten in der zweiten Halbzeit das Ergebnis noch deutlich ausbauen können, doch Keeper Kevin-David Zlotkowski entschärfte einige „Riesen“ der Anker-Crew. Nur dem kurz zuvor eingewechselten Höhndorf gelang nach dem Seitenwechsel noch ein Treffer. „Die Spieler hatten mehr mit den Unebenheiten des Platzes zu kämpfen, denn der Ball machte oft was er wollte und nicht die Spieler. Am nächsten Wochenende müssen wir im Abschluss noch konzentrierter werden, um keine Überraschung zu erleben. Doch mit drei Siegen in Folge und das ohne Gegentor lassen sich die nächsten Wochen deutlich entspannter angehen. Zudem hoffe ich natürlich auch wieder auf einen größeren Kader“, so FCA-Trainer Fink. In der vergangenen Woche hat er seine dritte Woche Trainerlehrgang B1-Jugendtrainerschein in Karlsruhe erfolgreich absolviert. Mit diesem Abschluss kann er jetzt beispielsweise Nachwuchs-Bundesliga-Teams trainieren. Während der FC Anker bereits am Sonnabend den SV Warnemünde erwartet, gastieren die Elbestädter am nächsten Sonntag in Schönberg.

Kalfa trifft sehr spät zum Dreier

Die ereignisarme erste Halbzeit zwischen FC Förderkader Rene Schneider und FC Schönberg 95 endete mit einer knappen Führung der Gäste. Andy Gomig hatte in der 11. Minute von der linken Seite eine Flanke in den Strafraum geschlagen und Jelto Reuter stellte daraufhin seine Torjägerqualitäten erneut unter Beweis. Gegen Furkan Kalfa klärte Philip Fleischer per Fußabwehr und bei einem Freistoß von Felix Kaben bewahrte das Aluminium die Rostocker vor einem größeren Rückstand. Finn Burmeister musste nach einer knappen halben Stunde verletzungsbedingt ausscheiden. Für ihn kam Tom Schulz, der ab sofort wieder für die Maurine-Kicker spielen wird.

Der zweite Durchgang begann mit einer guten Möglichkeit für den FC Förderkader, aber Jacob Grabow verfehlte das Tor aus spitzem Winkel. Es folgte die bis dahin stärkste Phase der Nordwestmecklenburger. Die Chancen für eine Vorentscheidung waren in Qualität und Anzahl ausreichend vorhanden, sie wurden nur nicht genutzt. Ganz im Gegenteil: Erik Langschwager bekam auf der Gegenseite nicht konsequent genug Druck und schon war’s passiert. Wenig später hatte Kevin-Raik Gerullis sogar die Führung für die Platzherren auf dem Fuß, doch die Kugel trudelte ins Aus. Die reichlich turbulente Schlussphase war dann nichts für schwache Nerven. Zunächst versenkte Reuter eine Flanke per Hechtkopfball zur erneuten Führung der Schönberger. Die Maßvorlage dafür kam natürlich von Gomig. Doch als die Grün-Weißen nach einer Ecke den Ball nicht aus der Gefahrenzone brachten, nutzte Niklas Kern dies mit dem Ablauf der regulären Spielzeit zum 2:2. Dass am Ende dennoch der FC Schönberg 95 jubelte, lag ein einer von Thomas Aldermann perfekt geschlagenen Ecke und einem von Furkan Kalfa ebenso perfekt ausgeführten Kopfball.

„Drei Spiele, Drei Siege! Perfekter Einstand unseres neuen Trainers Axel Junker. Auch heute hat die Mannschaft wieder über weite Strecken ihre vorhandene Qualität gezeigt. Und auch wenn es vom Verlauf natürlich immer glücklich ist wenn man in der Nachspielzeit den Siegtreffer macht, war es ein völlig verdienter Sieg. Trotz der Ausfälle von Kapitän Halke und unseres Keepers sowie der frühzeitigen Auswechselung von Finn Burmeister hat die Mannschaft wieder ein gutes Spiel gemacht. Eigentlich hätte sie sich nur selber etwas früher belohnen müssen. Nach der gestrigen ruhigen Mitgliederversammlung mit der Wiederwahl des Vorstandes, freuen wir uns über den Sieg und genießen den Rest vom Wochenende“, sagte Schönbergs Sportlicher Leiter Sven Wittfot nach der Begegnung zu HL-SPORTS.

Der 19. Spieltag (11./12.3.)

Malchower SV – SV Warnemünde abgesetzt
Dynamo Schwerin – Einheit Ueckermünde 2:2
FSV Bentwisch – FC Neubrandenburg 2:2
SV Pastow – FSV Kühlungsborn 2:2
Förderkader Rene Schneider – FC Schönberg 2:3
Aufbau Boizenburg – Anker Wismar 0:4
SV Waren – SV Siedenbollentin 1:1
Güstrower SC – Penzliner SV 4:2

Die Tabelle

1.1. FC Neubrandenburg 041646 : 1533
2.FC Anker Wismar1544 : 1332
3.SV Pastow1534 : 1630
4.FSV Einheit 1949 Ueckermünde1540 : 1528
5.FC Schönberg1531 : 2828
6.SG Dynamo Schwerin1436 : 1827
7.FC Förderkader Rene Schneider1531 : 2423
8.Penzliner SV1430 : 3023
9.Güstrower SC1426 : 2022
10.SV Warnemünde Fußball1528 : 2922
11.Malchower SV1429 : 2520
12.FSV Bentwisch1630 : 4017
13.FSV Kühlungsborn1521 : 2816
14.SV Siedenbollentin1624 : 4214
15.SG Aufbau Boizenburg1510 : 533
16.SV Waren 09167 : 712
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