Rostock – Am 28. Spieltag der 2. Bundesliga hat der F.C. Hansa Rostock gegen den FC St. Pauli am Sonnabendabend vor fast 25.000 Zuschauern mit dem 1:0 (0:0)-Heimsieg drei ganz wichtige Punkte im Abstiegskampf eingefahren und die Siegesserie auf vier Partien ausgebaut. St. Pauli verlor dadurch die Tabellenführung an Darmstadt.
Die 1. Halbzeit: Rustikaler Beginn
Den ersten Aufreger gab es bereits in der 3. Minute, als Hansa vermeintlich das 1:0 durch Simon Rhein erzielte, das aber wegen eines vermeintlichen Foulspiels von John Verhoek nach Intervention des VAR aberkannt wurde. In der 10. Minute scheiterte Verhoek an Pauli-Keeper Nikola Vasilj. Die Gäste kamen in der 13. Minute durch einen Kopfball von Guido Burgstaller nach einem Freistoß von Leart Paqarada zur ersten Gelegenheit. Die Atmosphäre war von Anfang an hitzig, die Gangart mitunter rustikal. Hanno Behrens ließ kurz danach eine gute Chance ungenutzt (16.), als er aus elf Metern frei zum Schuss kam, die Kugel aber nicht richtig traf und an Vasilj scheiterte. Danach flachte die Partie chancentechnisch etwas ab, erst in der Schlussphase kam die Kogge noch zu zwei Möglichkeiten. Zunächst scheiterte Nico Neidhart mit einem abgefälschten Schuss an Vasilj, dann war auch für Svante Ingelsson Schluss beim Keeper (45.).
Nach der Pause: Chancenarm
Die Partie begann ruhiger als in der 1. Halbzeit, aussichtsreiche Chancen waren zunächst nicht zu vermelden. In der 59. Minute fiel dann die Führung für die Hausherren. Eine Hereingabe von Calogero Rizzuto verpasste Verhoek, aber Neidhart traf aus sehr spitzem Winkel. Danach verlegte sich die Begegnung mehr in die Mittelfeldzone. Paqarada verpasste in der 73. Minute mit einem direkten Freistoß nur knapp das Rostocker Tor. St. Pauli spielte weiter ruhig nach vorne, fand aber keine Lücke in der Hansa-Defensive, die gut organisiert stand. Vier Minuten vor dem Ende hatte Ryan Malone noch das 2:0 auf dem Fuß, wurde aber geblockt.
Das Fazit: Verdienter Sieg
Die Kogge verdiente sich den Sieg mal wieder mit einer engagierten und gut aufgestellten Defensivleistung. Die hochgelobte Offensive von St. Pauli fand zu keiner Zeit ein Mittel, um Hansa wirklich in Bedrängnis zu bringen.
Die Stimmen nach der Partie
Timo Schultz (St. Pauli): „Glückwunsch an Rostock zum verdienten Sieg, das müssen wir anerkennen. In der 1. Halbzeit haben wir ein rasantes Spiel gesehen mit Chancen auf beiden Seiten. Rostock hat uns unter Druck gesetzt und uns zu Fehlern gezwungen, die wir sonst nicht machen. Mit der Umstellung in der Halbzeit haben wir versucht, ein bisschen mehr Tiefgang aufzunehmen. Nach vorne haben wir allerdings relativ wenig kreieren können, sodass der Druck zu groß wurde. Dann hat Rostock es geschafft, in Führung zu gehen. Das Tor haben sie ein Stück weit erzwungen. Danach hatten wir zwar mehr Spielkontrolle, aber wirklich durchspielen, wie wir das von unser Mannschaft gewohnt sind, konnten wir heute leider nicht. Dementsprechend hatten wir dann auch zu wenig Chancen und die Chancen, die wir hatten, haben wir nicht gut genutzt. Wenn du kein Tor schießt und eins reinbekommst, dann verlässt du den Platz als Verlierer.“
Jens Härtel (Rostock): „Wir haben heute ein richtig gutes Spiel gemacht und vieles von dem umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. Man kann darauf stolz sein, was die Mannschaft sowohl an Leidenschaft als auch an taktischer Disziplin an den Tag gelegt hat. Das war heute gegen eine richtig gute Mannschaft auch notwendig. Im Spiel hat man immer mal wieder gesehen, dass sie Momente kreieren können. Dafür galt es, hinten immer kompakt zu stehen. Das hat die Mannschaft gut gemacht, auch gegen Makienok, der nicht leicht zu verteidigen ist, als St. Pauli es mit langen Bällen probiert hat. Wir haben unsere Umschaltsituationen gut genutzt. Der Schachzug mit Svante Ingelsson vorne neben John Verhoek ist gerade in der ersten Halbzeit gut aufgegangen. Wir hatten da schon richtig gute Chancen, um in Führung zu gehen. Ich bin heute einfach stolz, dass wir auf das Hinspiel, wo wir nicht unser wahres Gesicht gezeigt haben, eine gute Reaktion gezeigt haben. An einem guten Tag wie heute kann man St. Pauli schlagen und das ist uns gelungen.“
Der 28. Spieltag (1. – 3.4.)
Dresden – Schalke 1:2
Ingolstadt – Aue 3:2
Hamburg – Paderborn 1:2
Darmstadt – Kiel 3:1
Hannover – Regensburg 1:1
Rostock – St. Pauli 1:0
Bremen – Sandhausen (So., 13.30 Uhr)
Karlsruhe – Düsseldorf
Heidenheim – Nürnberg
Die Tabelle
1. | SV Darmstadt 98 | 28 | 56 : 35 | 51 |
2. | FC St. Pauli | 28 | 53 : 38 | 51 |
3. | SV Werder Bremen | 27 | 51 : 36 | 51 |
4. | FC Schalke 04 | 28 | 56 : 34 | 50 |
5. | 1. FC Nürnberg | 27 | 40 : 34 | 46 |
6. | Hamburger SV | 27 | 47 : 29 | 42 |
7. | 1. FC Heidenheim 1846 | 27 | 34 : 35 | 42 |
8. | SC Paderborn 07 | 28 | 48 : 39 | 40 |
9. | Karlsruher SC | 27 | 46 : 40 | 37 |
10. | SSV Jahn Regensburg | 28 | 45 : 40 | 37 |
11. | F.C. Hansa Rostock | 28 | 36 : 43 | 37 |
12. | Holstein Kiel | 28 | 37 : 48 | 34 |
13. | Fortuna Düsseldorf | 27 | 33 : 34 | 32 |
14. | Hannover 96 | 28 | 26 : 41 | 32 |
15. | SV Sandhausen | 27 | 30 : 44 | 30 |
16. | SG Dynamo Dresden | 28 | 27 : 38 | 28 |
17. | FC Erzgebirge Aue | 27 | 26 : 54 | 19 |
18. | FC Ingolstadt 04 | 28 | 25 : 54 | 18 |