St. Pauli vs Werder: Leidenschaft mit unzufriedenen Trainern

FC St. Pauli und Werder Bremen trennen sich 1:1

Marcel Beifus (St. Pauli) und Felix Agu (Werder Bremen) in der Luft. Foto: Lobeca/Roberto Seidel

Hamburg – Der FC St. Pauli und Werder Bremen trennten sich im Nordduell der 2. Bundesliga am Sonnabend 1:1 (1:0)-Unentschieden. Die Hamburger büßten vor dem Abendspiel Rang zwei und Werder die Tabellenführung gegen Schalke 04 (besiegte Heidenheim) ein. Darmstadt 98 kann um 20.30 Uhr mit einem Auswärtssieg beim 1. FC Nürnberg neuer Spitzenreiter werden.

Die 1. Halbzeit: Bremer mit Chancen, St. Pauli mit dem 1:0

Die Kiezkicker hatten die erste Chance durch Hartel in der 12. Minute, doch den Schuss lenkte Bremens Keeper Pavlenka über die Latte. Für die Gäste setzte Ducksch (23.) einen Schuss am rechten Pfosten vorbei. Zwei Minuten später tat es Kollege Füllkrug ihm gleich, nur dass der Ball links vorbeiging. Die Führung für St. Pauli bereitete Paqarada mit einer Flanke für Daniel-Kofi Kyereh (43.), der am zweiten Pfosten über die Linie drückte, vor.

Nach der Pause: Aluminium verhindert Werder-Sieg

Nach einer knappen Stunde sorgte Niclas Füllkrug (58.) für den Werder-Ausgleich, nachdem Bittencourt per Flanke und Schmid per Kopf vorbereiteten. Füllkrug hatte da keine Probleme, das Leder aus Nahdistanz einzuschieben. Der Treffer wurde noch einmal wegen eines angeblichen Handspiels von Agu überprüft, hielt dem aber stand. In Minute 78 und 79 hatten erst Burgstaller und dann Matanovic Möglichkeiten zur erneuten St. Pauli-Führung, doch der erste Versuch ging daneben und den zweiten parierte Pavlenka. Vier Minuten vor dem Ende ein ähnliches Bild vor dem anderen Gehäuse. Erst schlenzte Ducksch den Ball an die Latte und dann verzog Schmidt links vorbei.

Das Fazit: Ein Punkt ist besser als keiner

Das 1:1-Unentschieden, wie schon im Hinspiel, nützt keinem der beiden Aufstiegskandidaten so richtig. Wie sagt man so schön: ein leistungsgerechtes Ergebnis. Leidenschaftlich war es allerdings und die Teams schenkten sich nichts. Wenn Marvin Ducksch nicht die Latte trifft, dann wäre es vielleicht anders ausgegangen. Das Zustandekommen des Ausgleichstores ist diskutierbar.

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Die Stimmen nach der Partie

Ole Werner (Bremen): „Ich glaube, wir haben heute ein sehr hochklassiges Zweitliga-Spiel gesehen, wo es rauf und runter ging. Wir haben zwölf Minuten gebraucht, um im Spiel anzukommen. Dann haben wir es für meine Begriffe sehr gut gemacht und hatten die klareren Chancen, die wir ungenutzt gelassen haben. Das war auch das Makel in unserem Spiel, das wir nicht in Führung gegangen sind und das Spiel nicht in unsere Richtung gelenkt haben. Dann fällt das 0:1. In der Halbzeit haben wir uns dann gesammelt und eine sehr gute Reaktion auf das Ergebnis gezeigt. Den Punkt nehmen wir gerne mit, trotzdem sind wir nicht ganz zufrieden, weil von den Chancen her mehr drin gewesen wäre.“

Timo Schultz (St. Pauli ): „Es ist selten, dass nach einem Spiel zwei unzufriedene Trainer auf dem Podium sitzen. Wir gehen mit 1:0 in Führung und haben auch die eine oder andere Chance mehr gehabt, um das Ergebnis für uns noch positiver zu gestalten. Die Bremer haben in den 90 Minuten bewiesen, dass sie eine klasse Mannschaft haben. Sie sind immer wieder gefährlich geworden – in der ersten Hälfte durch unsere Ballverluste, in der zweiten Halbzeit dann auch durch eine sehr gute Struktur im eigenen Ballbesitz. Wir haben alles dagegen reingehauen und hatten unsere Umschaltmomente, die wir aber schlecht ausgespielt haben. Alles in allem muss man sagen, dass in dem Spiel so viel passiert ist, dass am Ende beide Teams unzufrieden sind und beide gerne drei Punkte geholt hätten. Trotzdem haben beide Mannschaften jetzt einen Punkt mehr auf dem Konto und das ist auch nicht unwichtig. Man sitzt fast jede zweite Spiel da und soll irgendwelche Schiedsrichterentscheidungen erklären. Wenn er es so gesehen und für sich entschieden hat, dann müssen wir das alle akzeptieren. Wir müssen damit leben und werden damit leben. Vom Gesamtablauf dieses Konstrukts VAR ist es wieder Wasser auf die Mühlen derer, die ihn wieder abgeschafft haben wollen.“

Der 29. Spieltag (8. – 10.4.)

Düsseldorf – Rostock 3:0
Regensburg – Ingolstadt 1:1
Schalke – Heidenheim 3:0
St. Pauli – Bremen 1:1
Aue – Hannover 1:3
Nürnberg – Darmstadt (20.30 Uhr)
Kiel – Hamburg (So., 13.30 Uhr)
Paderborn – Karlsruhe
Sandhausen – Dresden

Die Tabelle

1.FC Schalke 042959 : 3453
2.SV Werder Bremen2953 : 3853
3.FC St. Pauli2954 : 3952
4.SV Darmstadt 982856 : 3551
5.1. FC Nürnberg2841 : 3746
6.Hamburger SV2851 : 2945
7.1. FC Heidenheim 18462937 : 3945
8.SC Paderborn 072848 : 3940
9.Karlsruher SC2848 : 4238
10.SSV Jahn Regensburg2946 : 4138
11.F.C. Hansa Rostock2936 : 4637
12.Fortuna Düsseldorf2938 : 3636
13.Hannover 962929 : 4235
14.Holstein Kiel2837 : 4834
15.SV Sandhausen2831 : 4531
16.SG Dynamo Dresden2827 : 3828
17.FC Ingolstadt 042926 : 5519
18.FC Erzgebirge Aue2927 : 6119
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