Lübeck – Bei Sam-Calvin Kisekka dauerte es eine Weile, bis er im Herrenfußball angekommen ist, doch nun scheint der 19-Jährige beim 1. FC Phönix Lübeck durchzustarten. Klar ist allerdings auch, dass er mit viel Konkurrenz in der Offensive zu tun hat. Im vergangenen Jahr gab es kaum Einsätze, doch mit dem neuen Cheftrainer Oliver Zapel änderte sich die Lage. Fünfmal wurde der gebürtige Kölner seitdem schon eingewechselt und arbeitet sich heran. Eine Torvorlage hat der Rechtsaußen schon auf dem Konto und es sollen noch mehr werden. HL-SPORTS traf ihn vor seiner Abreise mit dem Zug in die Heimat, wo er die Feiertage bei seiner Familie verbringt.
Mit 19 weg von zuhause
HL-SPORTS: Moin Calvin, bist du über die Feiertage in deiner Heimat in Köln oder bleibst du in Lübeck und was hast du so geplant über Ostern?
Sam-Calvin Kisekka: Über die Feiertage bin ich in Köln, somit habe ich bisschen Zeit meine Freunde zu sehen. Zudem hatte meine Mutter vor kurzem Geburtstag und meine Schwester wird in einigen Tagen neun Jahre alt, daher werden wir eine kleine Geburtstagsparty schmeißen.
Herrenfußball ist ganz anders
HL-SPORTS: Du bist im vergangenen Sommer aus Köln zu Phönix gewechselt. Dein erstes Herrenjahr und gleich Regionalliga. Welchen Unterschied hast du vom Jugend- zum Herrenfußball festgestellt?
Sam-Calvin Kisekka: Ich habe gemerkt, dass viele Dinge, die im Jugendfußball einfach geklappt haben, im Herrenbereich nicht mehr gehen. Das liegt vor allem daran, dass man jetzt nicht mehr gleichaltrige spielt, sondern gegen Spieler, die eventuell zehn Jahre älter sind und viel Erfahrung mit sich bringen, da einige sogar 3. Liga oder höher gespielt haben. Somit würde ich sagen, dass das ein sehr großer Unterschied ist sowie die Anforderungen und Erwartungen deutlich höher sind als im Jugendbereich.
Der Strand und die Altstadt
HL-SPORTS: Köln und Lübeck… was gefällt dir an beiden Städten am besten und was vermisst du hier?
Sam-Calvin Kisekka: Was mir an Köln gefällt ist, dass es so eine multikulturelle Stadt ist. Überall findet man unterschiedliche Persönlichkeiten. Am besten finde ich an Lübeck denn Strand, zudem gefällt mir die Altstadt sehr. Ich denke was ich am meisten an Köln vermisse, sind die öffentliche Transportmittel, da es hier in Lübeck ein bisschen komplizierter wird ohne Auto von A nach B zukommen.
Leben in der WG
HL-SPORTS: Du wohnst in einer WG mit Arnold Budimbu und Conor Gnerlich. Wer kümmert sich um die Spülmaschine, wer kocht und wer muss den Müll rausbringen? Wie läuft das so ab morgens und den Tag über bei euch?
Sam-Calvin Kisekka: Unser Tagesablauf ist in der Regel immer der gleiche. Wir fahren gemeinsam zum Vormittagstraining, danach wieder nach Hause. Jeder kocht etwas Kleines für sich und man versucht ein bisschen runterzufahren, bevor es dann zur zweiten Einheit weiter geht. Abends gucken wir ab und zu Fußball zusammen, sonst ist jeder in seinem Zimmer. Bei den Haushaltsaufgaben gab es bis jetzt keine Probleme, da wir uns wöchentlich abwechseln.
Kein Match!
HL-SPORTS: Playstation, Filme und Serien laufen bei dir. Sind deine Mitbewohner ähnlich drauf und gibt es auch Matches bei FIFA untereinander? Wer gewinnt da meistens?
Sam-Calvin Kisekka: In der WG kann man sagen, dass ich am meisten vor der Konsole sitze, während Conor zum Beispiel sehr gerne liest. Um ehrlich zu sein, bin ich froh, dass es noch kein FIFA-Match gab, da ich mit Abstand nicht mithalten kann, aber ich spiele oft mit einigen aus der Mannschaft Call of Duty.
Nicht nachlassen
HL-SPORTS: Den Klassenerhalt habt ihr jetzt mit Phönix geschafft. Heißt das, dass ihr jetzt die Füße hochlegen könnt oder worum geht es für euch in den verbleibenden Spielen noch?
Sam-Calvin Kisekka: Wir wollen definitiv die Saison als Erster in der Abstiegsrunde beenden. Zudem will jeder Spieler seine persönlichen Ziele erreichen. Von daher gehe ich davon aus, dass jeder Spieler weiterhin 100 Prozent gibt und wir nicht anfangen werden nachzulassen.
Leistung ist der Schlüssel
HL-SPORTS: Dein Vertrag läuft aus, möchtest du bei Phönix bleiben oder zieht es dich woanders hin?
Sam-Calvin Kisekka: An sich fühle ich mich sehr wohl hier bei Phönix, aber für mich ist es derzeit wichtiger, dass ich meine Leistung bringe. Aber ich denke im Verlaufe der restlichen Saison wird sich herausstellen, wie und ob es dann bei Phönix weiter geht.
Kritiker?
HL-SPORTS: Abschließende Frage: Wer ist dein größter Kritiker?
Sam-Calvin Kisekka: Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich nicht mein größter Kritiker bin, was mir in der letzten Zeit viel weitergeholfen hat. Ich habe gelernt, mich konstruktiv selbst zu kritisieren.
HL-SPORTS: Danke Calvin und weiterhin viel Erfolg.