Hamburg – In der Barclays-Arena in Hamburg haben die Halbfinals des Final-Four-Turnier 2022 stattgefunden und mit dem THW Kiel und dem SC Magdeburg steht das Endspiel für morgen 13.25 Uhr fest. Die Kieler setzten sich im ersten Halbfinale nach einem spannenden, bis in die Schlussphase ausgeglichenem Spiel, mit 28:26 (12:12) gegen den TBV Lemgo Lippe durch und revanchierten sich für die Halbfinalniederlage von 2021. Mit dem 30:22 (17:13) über den HC Erlangen setzte sich im zweiten Halbfinale der unangefochtene Spitzenreiter der LIQUI MOLY HBL SC Magdeburg souverän durch.
Halbfinals
THW Kiel – TBV Lemgo Lippe 28:26 (12:12)
In der ersten Hälfte legte der THW Kiel bereits nach 32 Sekunden das 1:0 hin, doch der TBV Lemgo zeigte sofort, dass mit im zu rechnen war. Nach dem Ausgleich ging er mit 2:1 in der 4. Minute erstmals in Front. Es blieb ein offener Schlagabtausch mit wechselnder Führung. Lemgo machte anschließend aus einem 4:5 durch zwei schnelle Tore ein 6:5 (12.). Auf beiden Seiten zeigten die Hintermannschaften und die Torhüter, dass auf sie Verlass war, so lagen die Lemgoer ständig vorne. Doch der THW schaffte immer wieder den Ausgleich bis zum 9:9 in der 22. Minute. Nach dem Torwartwechsel bei Lemgo von Peter Johannesson auf Finn Zecher zeichnete sich dieser gleich mehrfach aus und brachte seine Farben mit 12:9 (26.) in Führung, doch die Kieler kämpften sich wieder heran und nahmen ein 12:12 mit in die Kabine.
Direkt nach Wiederbeginn netzte der THW zweimal zum 14:12 in der 33. Minute, doch Lemgo zeigte sich unbeeindruckt und erzielte das 15:15 (39.), das Spiel war weiterhin völlig offen, auch wenn der TBV ständig einem Rückstand hinterherlief. Kiel legte immer ein Tor vor, aber Lemgo ließ sich nicht abschütteln, glich wieder aus. Beide Mannschaften suchten den Erfolg über den 7. Feldspieler, es blieb ein Spiel auf Augenhöhe. Einen technischen Fehler auf Kieler Seite nutze der TBV zur ersten Führung der zweiten Hälfte zum 21:20 (47.), doch Kiel glich erneut postwendend aus.
Beim 23:23 nahm Lemgos Trainer in der 53. Minute eine Auszeit, um seine Mannschaft für die Schlussphase einzustellen und erzielte im Anschluss die 24:23-Führung. Nach Paraden von Niklas Landin glich der THW zum 24:24 aus und nahm seinerseits eine Auszeit in der 55. Minute. Beide Seiten blieben beim 7. Feldspieler und die Kieler erhöhten nicht nur auf 25:24 sondern auch noch auf 27:24 (58.), Landin wurde jetzt zum entscheidenden Faktor. Als Sander Sagosen 48 Sekunden vor dem Ende das 28:25 erzielte, war der Sack zu. Der Favorit setzte sich am Ende mit 28:26 durch und erreichte als erste Mannschaft das morgige Finale.
Torschützen für den THW Kiel:
Sagosen (8), Reinkind und Wiencek (je 5), Duvnjak, Ekberg und Zarabec (je 2), Dahmke, M. Landin, Pekeler und Weinhold (je 1)
Torschützen für den TBV Lemgo Lippe:
Elisson (7/3), Suton (4), Zerbe, Guardiola und Cederholm (je 3), Simak (2), Hutecek, Carlsbogard und Schagen (je 1)
SC Magdeburg – HC Erlangen 30:22 (17:13)
Das Spiel begann mit einem offenen Schlagabtausch, in dem der SC Magdeburg bereits nach 31 Sekunden das 1:0 erzielte, doch nach 43 Sekunden hieß es 1:1. Magdeburg legte immer einen Treffer vor, der HC Erlangen glich postwendend aus. So hieß es in der 8: Minute 5:5, als der HCE die erste Zeitstrafe kassierte und Magdeburg dieses nutze, um mit 7:5 in Front zu gehen. Erlangen glich erneut zum 7:7 (11.) per Gegenstoß aus, bevor der SCM seine Chancen konsequent nutzte und erstmals mit drei Toren beim 10:7 (14.) in Führung ging. Es häuften sich hüben wie drüben die Fehler im Angriff, so blieb es eine ausgeglichene Partie bis zur Pause. Auf beiden Seiten fassten ebenfalls die Torhüter die ersten wichtigen Bälle an, so ging der SC Magdeburg mit 17:13 in die Kabine.
Nach Wiederbeginn fielen in den ersten Minuten die Tore auf beiden Seiten wie reife Früchte und es stand in der 33. Minute 19:15. Langsam fanden beide Torhüter ins Spiel, was dem Spiel die Würze gab. Doch der Bundesliga-Spitzenreiter machte weniger Fehler und setze sich Tor um Tor bis zur 45. Minute vorentscheidend auf 24:17 ab. Nun wechselte Trainer Wiegant munter durch und gab allen Akteuren Einsatzzeit, was auch gleichzeitig Kräfte für das Finale schonte. Am Ende stand ein nie gefährdeter 30:22-Erfolg auf der Anzeige für den Favoriten.
Torschützen SC Magdeburg:
Magnusson (6/3), Kristjansson (5), Mertens (4), O´Sullivan und Smits (je 3), Musche, Weber und Jensen (je 2), Hornke, Gullerud und Damgaard (je 1)
Torschützen für den HC Erlangen:
Jeppsson (6/2), Metzner (5), Fäth und Zeche (je 3), Sellin (2), Firnhaber, Steinert und Olsson (je 1)
Finale SC Magdeburg gegen THW Kiel – Bundesligaspitzenreiter gegen Zweiten
Das Finale bestreiten somit morgen um 13.25 Uhr der Tabellenführer der LIQUI MOLY HBL, der SC Magdeburg gegen den Zweiten THW Kiel, welches live von der ARD und Sky übertragen wird.