Bargteheide – Zehn Spiele stehen auf dem Osterprogramm der Kreisligisten aus der gemeinsamen Liga Stormarn und Lauenburg. Die Lübecker Randvereine sind dabei jeweils nur einmal im Einsatz. Die Tabelle rückt sich danach etwas gerader und wird richtungsweisend für die kommenden Wochen sein.

Die Siebenbäumener Reserve hat Chancen, die Eichede-Klatsche zu regulieren. Allerdings geht es gegen den Tabellenzweiten SC Elmenhorst und der spielt aktuell eine fabelhafte Saison, ist seit neun Partien ungeschlagen (davon ein Unentschieden). Für das Lange-Team also ein richtiger Brocken, stehen die Lauenburger doch auf einem Abstiegsplatz.

Der RSV muss nach Möhnsen. Das Hinspiel gewannen die Löwen mit 4:2 bei einer fulminanten Schlussphase. Ein Platzverweis und vier Tore sahen die Zuschauer im August des vergangenen Jahres. Die Gastgeber haben in diesem Jahr eine ausgeglichene Bilanz. Ein Sieg (Tangstedt), ein Remis (Linau) und eine Niederlage (Bargteheide) brachten wichtige Punkte im Abstiegskampf.

Für den TSV Berkenthin heißt es durchhalten. Die Englischen Wochen machen der Zander-Elf zu schaffen. Nach dem 1:4-Schock gegen GWS II sicherte man sich drei Zähler gegen Linau, was für etwas Luft im Kampf um den Klassenerhalt brachte. Auch das torlose Unentschieden gegen Hoisdorf und das 1:1 gegen den SB Eichede III brachte jeweils einen Punkt, die beide am Ende wichtig sein könnten. 

Am Beidendorfer Weg ist man wieder mittendrin, im Abstiegskampf. Dir Krummesser erinnern sich noch sehr gut an die abgelaufene Saison und damit dass nicht den Verkauf von Herzschrittmachern bei den KSV-Fans erhöht, würde ein Punkt gegen Elmenhorst sicher für Entspannung sorgen. Die Frage ist, wie der SCE die Oster-Doppelbelastung wegsteckt. Zumindest muss Krummesse-Coach Benjamin Seebauer nicht großartig zu fahren, um sich den Gegner anzuschauen. Siebenbäumen liegt ja nicht so weit entfernt.

Leo Seiler (Foto) ist ein interessanter Typ. Der 21-Jährige wechselte vor der Saison vom SH-Ligisten SV Eichede in die Kreisliga zum TSV Bargteheide. HL-SPORTS traf ihn zu einem Interview.

Stimmen vor dem Spieltag:

GW Siebenbäumen II – SC Elmenhorst (Samstag, 14 Uhr, Auf der Hufe)
Bernd-Uwe Lange (GWS II): „Gegen den Aufstiegsaspiranten aus Elmenhorst brauchen wir einen Sahnetag und einen ganz anderen Auftritt als am letzten Wochenende, wollen wir in die Nähe eines Punktgewinnes kommen. Aus beruflichen und verletzungsbedingten Gründen wird mal wieder minimum eine handvoll Spieler nicht zur Verfügung stehen.“

Borussia Möhnsen – Ratzeburger SV (Samstag, 16 Uhr, Schwarzenbeker Straße)
Finn Hofmann (RSV): „Die Personallage sieht noch schlimmer aus als letzte Woche, als wir nur sieben Mann hatten. Stefan und Christoph Merkens sind im Urlaub, Weluda und Jacobsen arbeiten, Knuth, Löchel, Tippelt, Lüth verletzt, Rütz (Studium) und Nickel (Urlaub) fallen ebenfalls aus. Wir müssen aktuell mal sehen, wen wir am Samstag ins Tor stellen und wieviele aus der Zweiten wieder über 180 Minuten gehen müssen. Es ist momentan schwierig. Leider konnte Möhnsen auch nicht verlegen, sodass wir das Spiel unserer Zweiten (war für Montag gegen Möhnsen II angesetzt) vor das Spiel der ersten gelegt haben, damit wir der Ersten wenigstens insoweit aushelfen können, dass wir mit elf Mann auflaufen können. Danach geht es personell zum Glück wieder bergauf.“

TSV Berkenthin – TSV Trittau (Ostermontag, 15 Uhr, Bahnhofstraße)
Stefan Kreutzfeldt (TSV): „Unabhängig unserer letzten Ergebnisse, sehe ich für uns die besseren Gewinnaussichten. Im Hinspiel haben wir es geschafft die Stormarner gehörig zu ärgern, obwohl wir Ihnen größtenteils den Ballbesitz überließen und somit sehr tief standen. Dazu kam dann noch das nötige Quäntchen Glück. Am Montag werden wir erneut kompakt stehen und versuchen die schnellen Angreifer zur Verzweiflung zu bringen. Wir müssen durch schnelles Umschaltspiel mutig nach vorne spielen und möglichst drei Punkte einfahren. Zudem haben wir den Vorteil, dass wir am Samstag eine kleine Verschnaufpause haben im Gegensatz zu Trittau.“

Krummesser SV – SC Elmenhorst (Ostermontag, 15 Uhr, Beidendorfer Weg)
Benjamin Seebauer (KSV): „Wir erwarten an Ostermontag mit Elmenhorst das nächste Topteam in Krummesse. Was uns erwartet und wie wir spielen müssen, haben wir am letzten Sonntag gesehen und gezeigt. Vielleicht gelingt es uns ja unerwartete Punkte zu holen.“

Sonder-Interview mit Leo Seiler (TSV Bargteheide):

HL-SPORTS: Hallo Leo, du bist seit dieser Saison beim TSV Bargteheide. Wie kam es zu dem Schritt von der Regionalliga in die Kreisliga zu wechseln?

Leo Seiler: „Moin moin allerseits! Hierfür waren zwei wichtige Gründe ausschlaggebend: Zum einen die Uni und auch mein steigendes Engagement im Allgemeiner Studierendenausschuss. Zum anderen der Mangel an Freizeit in den letzten sieben Jahren. Mittlerweile haben sich meine Interessen etwas verschoben. Ich verbringe meine Zeit lieber mit Freunden als fünf bis sechs Mal die Woche auf dem Fußballplatz. Da ich über Jahre hinweg einen großen Aufwand betrieben habe, war es nun der richtige Schritt, mir meine fußballfreie Zeit mit Reisen, Freunden und natürlich der Uni einzuteilen.“

HL-SPORTS: Wie denkst du an deine Zeit an Eichede zurück?

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Leo Seiler: „Die Zeit in Eichede war zwar kurz, aber sehr intensiv. Mit Oliver Zapel hatte ich bisweilen meinen – mit Abstand – besten Trainer. Ich glaube, ich habe in zwei Jahren nicht ein einziges Mal eine Übung doppelt gemacht. Das Jahr in der Regionalliga war zwar sehr aufwendig und hektisch, aber eine tolle Erfahrung. In der SH-Liga hatten wir dann wieder einen besseren Team-Spirit und eine tolle Atmosphäre. Zu Spielern wie Koops oder Kossowski habe ich nach wie vor noch Kontakt.“

HL-SPORTS: Du hast etwas ganz verrücktes gemacht und hast dir eine Auszeit in Australien genommen. Wie kamst du darauf und welche Erfahrungen hast du daraus mitgenommen?

Leo Seiler: „Da ich für mein Leben gerne Reise und nach meinem Abitur wohl sehr lange auf so eine Chance hätte warten müssen, musste ich nicht lange überlegen um diesen Schritt zu gehen. Ich hab unglaublich tolle Orte gesehen und tolle Erinnerung behalten und hoffe eines Tages die ganzen tollen Menschen, die ich dort getroffen habe, wiederzusehen.
Meine vierwöchige Thailand-Reise, die letzte Woche zu Ende ging, hat mich noch einmal daran bestätigt so viel wie möglich von dieser Welt sehen zu wollen und Menschen aus der ganzen Welt kennenzulernen. Ich kann das nur jedem empfehlen!“

HL-SPORTS: Du hast hochklassig gespielt, u.a. beim HSV in der Jugend-Bundesliga und eben in der Regionalliga. Wie ist das jetzt in Bargteheide, wo ihr an die Verbandsliga anklopft und ist der Aufstieg ein Ziel für die Zukunft?

Leo Seiler: „Der TSV ist mit seiner Sportanlage im Kreis Storman und auch in Schleswig-Holstein, meiner Meinung nach einer der Top-Adressen. Wir haben einen super Kunstrasenplatz und ausreichend neue und einheitliche Trainingsklamotten, was in dieser Liga schon sehr professionell ist. Nach dem Entschluss in Tangstedt entsteht dort oben natürlich nochmal eine neue Brisanz. Wir warten die kommenden Wochen ab und hoffen natürlich am Ende, mindestens die Aufstiegsrunde zu erreichen. Einen Vergleich zum HSV zu ziehen, wäre absurd. Dort hat man sich als 15/16-Jähriger schon wie ein Profi gefühlt, ist mit Busen gereist, hat in Hotels geschlafen und wurde jährlich komplett neu ausgerüstet. Mein Keller ist heute noch voll, mit nie benutzten Sachen.“

HL-SPORTS: Du bist Surfer und die Saison geht ja nun wieder los. Was ist das für ein Gefühl auf dem Brett zu stehen und die Wellen zu bezwingen und wie oft surfst du und wo?

Leo Seiler: „Oh Gott, wo habt ihr das denn aufgeschnappt. Also ich habe mein Glück durchaus Mal versucht und ein paare coole Bilder mit dem Board geschossen, vielleicht habe ich die Leute daher in dem Glauben lassen, ich sei nun ein richtiger Surfer. Allerdings war das Ganze eher eine Mischung aus von der Welle mitgenommen werden und versuchen lebend wieder herauszukommen. Ich würde es gerne lernen und mal länger als drei Sekunden auf dem Brett stehen, aber das Bedarf noch ein wenig Zeit.“

HL-SPORTS: Du bist mit 21 Jahren noch sehr jung und hast fußballerisch noch alle Möglichkeiten. Kannst du dir vorstellen, noch einmal in der Regionalliga zu spielen und welche Voraussetzungen müssten dafür erfüllt werden?

Leo Seiler: „Aktuell überhaupt nicht! Ich vermisse den Leistungssport und das trainieren an Samstagen oder Sonntagen absolut nicht. Ich fühle mich in Bargteheide wohl und möchte, wenn möglich diese Saison noch mit dem TSV aufsteigen, daraus mache ich kein Geheimnis. Wenn wir die Mannschaft so zusammenhalten, ist auch in den kommenden Jahren viel möglich. Ich bevorzuge es aktuell lieber mit Freunden zu kicken. Was bringt es mir in der vierten oder fünften Liga zu spielen, aber dafür auf so vieles verzichten zu müssen und einen Aufwand wie ein Profi zu betreiben?!“

HL-SPORTS: Was machst du neben dem Fußballspielen?

Leo Seiler: „Seit vergangenen Montag hat das vierte Semester meines Tourismus, Hotel & Eventmanagement Studium begonnen. Außerdem habe ich heute die Flüge für meine neuntägige Reise nach China gebucht. Dort werde ich Anfang April einen guten Freund besuchen. Ab September verschlägt es mich zum Studieren nach New York und im Sommer werde ich in Spanien arbeiten. Ohne das Reisen, hätte ich nur halb so viel Spaß am Leben. Die Leute, die mich kennen wissen zudem, dass ich abends gerne mal ausgehe.“

HL-SPORTS: Was sind deine privaten und sportlichen Ziele?

Leo Seiler: „Privat möchte ich natürlich mein Studium bestmöglich bestehen und dann in der Eventbranche einsteigen. Sportlich wäre es schön, sich vorrübergehend mit dem Aufstieg zu verabschieden und dafür möchte ich natürlich einen entscheidenden Beitrag für leisten.“

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