Nach dem „Heimspiel“-Sieg des HSV bei Hertha BSC

Teilerfolg für Hamburger SV auf dem Weg zurück in die Bundesliga

HSV-Fans im Berliner Olympiastadion. Foto: Lobeca/Felix Schlikis

Hamburg – Der 1:0-Sieg bei Hertha BSC vom vergangenen Donnerstag gibt dem Hamburger SV Rückenwind für das Bundesliga-Relegations-Rückspiel am Montag um 20.30 Uhr im ausverkauften Volksparkstadion.

Magath ruhig, Walter erfreut

Dabei bringt das Ergebnis nicht nur Euphorie mit, sondern auch Gefahren. Unterschätzen darf man die Hauptstädter nicht, denn ein Tor und alles ist wieder ausgeglichen und geht von vorne los. „Wir haben alles versucht, um dieses Spiel zu gewinnen. Wir müssen auf den Montag warten und da zeigen, dass wir erstklassig sind“, sagte BSC-Coach Felix Magath nach der Niederlage seiner Mannschaft. Er wirkte sowieso sehr gelassen, während man HSV-Trainer Tim Walter die Freude über den „Teilerfolg“ deutlich ansah.

Miro Muheim mit Mikkel Kaufmann im Arm nach dem Sieg. Foto: Lobeca/Felix Schlikis

Walter, wie er leibt und lebt: „Wir bleiben bei uns“

„Wir freuen uns, dass wir herkommen konnten und wir freuen uns auf das nächste Spiel. Wir wollen diese Euphorie mitnehmen. Wir sind die jüngste Mannschaft in der 2. Liga und dann hier in Berlin so zu bestehen, das ist aller Ehren wert. Wir haben vor der Saison einen Neuanfang ausgerufen und dieser braucht Geduld. Wir haben unsere Entwicklung genommen. Unsere Jungs haben sich immer gewehrt, waren immer überzeugt und immer mutig. Das haben wir auch heute gesehen. In der ersten Halbzeit hat uns noch ein bisschen der Mut gefehlt, das haben wir im zweiten Durchgang besser gemacht. Wir freuen uns auf das zweite Spiel, weil wir solche Spiele genießen. Das habe ich der Mannschaft auch gesagt und so gehen wir Montag an. Wir bleiben bei uns. Wir haben Respekt vor jedem. Das werden wir auch in Zukunft tun“, sagte Walter auf der Pressekonferenz.

Schafft der HSV gegen Hertha BSC den Aufstieg in die Bundesliga?

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Berlin „muss sich steigern“

Magath meinte in seinem Statement noch: „Ich habe ein sehr intensives und gutes Spiel gesehen. Es war sehr kampfbetont und schnell und relativ ausgeglichen. Dann gab es eine Situation, in der der Gegner glücklich getroffen hat. In der Folgezeit haben wir versucht, die Führung auszugleichen, aber keine Linie gefunden. Wir haben nicht das Spiel bestimmt, sondern mit Einzelaktionen versucht den Ausgleich zu erzielen. So müssen wir auf den Montag warten und uns dort steigern. Heute war der HSV die glücklichere Mannschaft.“

Ishak Belfodil (Hertha BSC) enttäuscht. Foto: Lobeca/Felix Schlikis

Hertha-Spieler laufen vor eigenen Fans weg

Die Hertha-Spieler sind nicht, wie ihre Hamburger Kollegen, in die Fankurve gegangen, um sich zu verabschieden. Das sorgte natürlich für erneuten Zündstoff bei den Anhängern von der Spree. Kapitän Dedryck Boyata ließ am Freitag ein Statement über die Twitter-Seite des Clubs veröffentlichen: „Wir waren wie alle Hertha-Fans nach dem Spiel einfach sehr enttäuscht von uns selbst…“ Nach der Derby-Pleite Anfang April gegen Union mussten einige Profis ihre Trikots ausziehen. Das wollte man vielleicht nicht noch einmal durchleben. Dabei unterstützten die Fans die Gastgeber bis zur letzten Minute.

Meffert zum irren HSV-Support

Hamburgs Jonas Meffert meinte zu dem Support der eigenen Fans am Freitag: „Gestern war es gefühlt wie ein Heimspiel. Es war unfassbar, wie die Fans uns unterstützt haben. Wir freuen uns alle auf das Rückspiel. Wir wissen, wie die Stimmung gegen Freiburg oder Hannover vor ausverkauftem Haus war. Darauf haben wir alle richtig Bock, mit dieser Energie, die sie uns geben, das bestmögliche Ergebnis zu erreichen.“ Unter den 77.000 Zuschauern im Olympiastadion waren zwischen 20.000 und 25.000 HSV-Anhänger, die am Ende feierten. So genau konnte das niemand am Donnerstag oder Freitag sagen. Nur eines ist Fakt: Sie waren sensationell!

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