Oldenburg – Zwei Tests innerhalb von nicht einmal 20 Stunden schienen für den 1. FC Phönix Lübeck dann doch eine Nummer zu viel nach einer Woche Training gewesen zu sein. Der Regionalligist unterlag am Sonnabend dem Oldenburger SV mit 4:5 (2:2).
Oliver Zapel muss Niederlage verdauen
Das Statement von Chefcoach Oliver Zapel bei HL-SPORTS fiel klar und deutlich aus: „Dieses Spiel muss man live miterlebt haben, um es zu verstehen. Wir haben gegen einen couragierten und engagierten auftretenden Oldenburger SV tatsächlich fünf Gegentore gefangen. Das waren so viele Gegentore, die ich seit vielen Jahren mit irgendeiner Mannschaft verdauen musste. Dabei fragt man sich, wie so etwas passieren kann. Fakt ist natürlich, dass wir eine brutale Woche in den Knochen haben und auf dem Zahnfleisch daher gekrochen kamen. Das blieb sicherlich nicht jedem Zuschauer verborgen, dennoch hatte ich erwartet, dass meine Mannschaft genau dieser bewusst angesteuerten Erschöpfung die Spieler genau deswegen Lösungen und Entscheidungen finden, die Ermüdung durch Spielintelligenz zu kompensieren. Das haben nur 20 Minuten umsetzen können, bevor es dann plötzlich 0:2 stand und wir nur mit einer extremen Energieleistung bis zur Pause in ein 2:2 drehen konnten. Spätestens nach dem 3:2 in der 47. Minute schien alles in die richtige Bahn für uns gelenkt zu sein. Wir hatten Chancen für ein 6:2. Damit sind wir fahrlässig mit diesen Möglichkeiten umgegangen und haben sie fahrlässig einfach so hergegeben. Dann gab es eine Trinkpause und fünf Minuten nach dieser ominösen Trinkpause stand es auf einmal 3:4 und wir haben alle draußen gefragt, was da eigentlich passiert ist. Als wir dann kurz vor Schluss den 4:4-Ausgleichstreffer erzielt haben, war unsere Welt zwar lange nicht in Ordnung, aber wir sind davon ausgegangen, dass wir in den noch verbleibenden fünf bis acht Minuten noch den Siegtreffer erzielen würden, doch plötzlich fiel durch magische Art und Weise durch einen abgefälschten Freistoß auch noch das 5:4 für die Oldenburger. Da müssen wir festhalten, dass dieses Spiel für den neutralen Betrachter höchst interessant war, doch für uns als Phönixer dagegen war ein Albtraum. So hatten wir uns den Ausflug nach Oldenburg überhaupt nicht vorgestellt. Das Spiel birgt noch viel Gesprächsbedarf in sich. Wir haben feststellen müssen, dass wir nach dieser ersten Woche nicht alle Spieler so weit haben, wie wir sie weit haben wollten und wir uns jetzt genau überlegen müssen, wie wir damit umgehen, welche Rückschlüsse wir ziehen, wer dann tatsächlich in der Lage ist über die extrem lange und belastende Regionalligasaison dem Leistungsdruck, den wir uns natürlich auch selbst auferlegen standzuhalten und das werden wir morgen tun. Von daher war dieses Spiel sehr wichtig. Das ist ein Ergebnis, dass einer Mannschaft, die von mir trainiert wird, nicht passieren darf.“
Sendzik mit Debüt-Treffer
Am Montag geht es erst einmal ins Trainingslager in den Uwe Seeler Fußball Park nach Malente. Dort dürfte dann auch eine endgültige Entscheidung zu den Probespielern Dren Feka, Tarec Blohm und Roman Yalovenko aus der Ukraine, der ein Tor erzielte, geben. Lichtblicke gab es dennoch beim Desaster in Oldenburg. Neuzugang Luke Sendzik traf nur eine Minute nach seiner Einwechslung zur zwischenzeitlichen Phönix-Führung.