Peinlich-Absteiger Arminia Bielefeld muss gegen HSV punkten – 120 Millionen-Spritze von Kühne?

Gegner- und Geld-Alarm in Hamburg

HSV-Trainer Tim Walter. Foto: Lobeca

Hamburg – Alarm im Volkspark! Der Hamburger SV muss am Sonnabend zu Arminia Bielefeld (Anpfiff: 13 Uhr), dem Bundesliga-Absteiger, der den Saisonauftakt im „Unterhaus“ völlig verrissen hat. Drei Spiele, drei Niederlagen – auf der Alm brennt schon jetzt der Baum. An einen Wiederaufstieg ist beim DSC aktuell kein Thema. Fast schon peinlich waren die Ergebnisse in Sandhausen und Rostock, dazu das 0:3-Debakel zuhause gegen Jahn Regensburg. Beim HSV kennt man das, der fünfte Versuch in der 2. Liga wurde in Angriff genommen.

„Keine Safari-Tour“

„Es ist keine Safari-Tour, um auf die Alm zu kommen. Es geht darum, dort mit voller Wucht und Energie zu bestehen. Jeder, der schon mal dort war, weiß wie schwer es dort ist. Vielleicht sind sie nach drei Spielen noch nicht so weit, mit dem neuen Trainer und allem und das ist glaube ich auch normal“, so Hamburgs Übungsleiter Tim Walter. Für ihn haben die Ostwestfalen individuelle Qualität und er weiß, dass es kein Selbstläufer wird. Seine Mannschaft bringt allerdings „genug Selbstvertrauen“ mit. Er will gewinnen!

Arminia wird HSV nicht unterschätzen

Walter sieht eine starke Arminia-Offensive, sagt aber: „Wir haben den besten Sturm. Wir müssen zu null spielen und das geht nur im Verbund.“ Er unterschätzt die Bielefelder „auf keinen Fall“, sieht es eher so, „dass die Arminia die anderen Mannschaften etwas unterschätzt hat. In Sandhausen haben sie unglücklich verloren, hatten Chancen. Wenn der HSV dahinfährt, sind es andere Vorzeichen.“

Forte angezählt, aber nicht K.o.

In Bielefeld gibt man sich nach Außen gelassen. „Nach den drei erfolglosen Spielen haben wir am Samstag gegen die Gäste aus Hamburg die Möglichkeit, es besser zu machen und das Spiel für uns erfolgreich zu gestalten“, sagte DSC-Geschäftsführer Sport Samir Arabi auf der Pressekonferenz am Donnerstag. Sein Trainer Uli Forte steht anscheinend nach dem Fehlstart nicht zu Diskussion.

Anzeige
Anzeige

Kühne mit Mega-Angebot: 120 Millionen Euro!

Zurück nach Hamburg, wo Investor Klaus-Michael Kühne 120 Millionen Euro am Donnerstag in Aussicht stellte, diese allerdings an Bedingungen knüpft. Ein „Zehn-Punkteprogramm zur Sanierung des Hamburger SV“ muss umgesetzt werden. Beispielsweise sollen zwei von ihm benannte Personen im Aufsichtsrat sitzen. Die Kühne Holding AG soll ihre Anteile an der HSV Fußball AG von aktuell 15 Prozent auf bis zu 39,9 Prozent erhöhen. Der HSV e.V. dürfte nur noch 50,1 Prozent, statt bisher 75 Prozent halten – die Mitgliederversammlung müsste zustimmen. Zudem wäre er bereit für die Umbenennung von Volksparkstadion in Uwe-Seeler-Stadion zwischen drei und vier Millionen Euro pro Saison zu zahlen – und das bei einer Laufzeit von zehn Jahren. Knackigster Punkt ist wohl die Besetzung der Gremien. Der Aufsichtsrat und Vorstand der HSV Fußball AG soll so besetzt werden, dass er ordnungsgemäß, kompetent und erfolgsorientiert geführt wird. Das dürfte vor allem für Finanzvorstand Dr. Thomas Wüstefeld ein Schlag ins Gesicht sein, der bei dem 85-jährigen Mäzen womöglich keine guten Karten hat.

Walter klar und deutlich zum Thema Geld

Dagegen ist das Geld, was man nun aus den Deals mit Amadou Onana (Everton), Filip Kostic (Turin) und Josha Vagnoman (Stuttgart) einnehmen wird, fast schon Peanuts. Rund zehn Millionen fließen in die Kassen der Rothosen. Klar sein dürfte damit auch, dass Wüstefeld einiges davon wieder für Transfers freigibt. HSV-Coach Walter „ist gespannt“, denn er fordert seine geraumer Zeit Verstärkungen. „Überschüsse haben wir. Ich glaube schon, dass wir aus den Verkäufen Geld haben, aber meine Wünsche habe ich schon geäußert“, sagt er am Donnerstag auf der Pressekonferenz vor der Alm-Fahrt.

Der 4. Spieltag (12.-14.8.)

Nürnberg – Heidenheim (Fr., 18.30 Uhr)
Kaiserslautern – Paderborn
Bielefeld – Hamburg (Sa., 13 Uhr)
Kiel – Braunschweig
Karlsruhe – Sandhausen
Darmstadt – Rostock (20.30 Uhr)
St. Pauli – Magdeburg (So., 13.30 Uhr)
Düsseldorf – Fürth
Hannover – Regensburg

Die Tabelle

1.SSV Jahn Regensburg35 : 07
2.1. FC Kaiserslautern36 : 47
3.SC Paderborn 07310 : 46
4.1. FC Heidenheim 184634 : 16
5.Hamburger SV33 : 16
6.Fortuna Düsseldorf34 : 36
6.SV Sandhausen34 : 36
8.F.C. Hansa Rostock33 : 26
9.SV Darmstadt 9833 : 36
10.Holstein Kiel36 : 55
11.1. FC Nürnberg34 : 34
12.FC St. Pauli36 : 64
13.1. FC Magdeburg35 : 63
14.SpVgg Greuther Fürth33 : 52
15.Hannover 9635 : 81
16.Karlsruher SC33 : 91
17.DSC Arminia Bielefeld32 : 70
18.Eintracht Braunschweig30 : 60

Bildquellen

  • walter: Lobeca
Gefällt Dir unsere journalistische Arbeit?

Dann unterstütze uns hier mit einem kleinen Beitrag. Danke.

- Anzeige -