Joker “Ransi“ trifft zur Jubiläumsfeier für den besten HSV aller Zeiten

2:1-Sieg für Spitzenreiter bei Hannover 96

Ransford Königsdörffer (HSV). Foto: Lobeca/Norbert Gettschat

Hannover – So lässt sich doch ein 135. Geburtstag in dieser Woche sehr gut feiern, wenn man am Freitagabend als Hamburger SV mit 2:1 (1:1) in der 2. Bundesliga bei Hannover 96 gewinnt. Es war ein Arbeitssieg, den Ransford-Yeboah Königsdörffer nach seiner Einwechslung festmachte. 24 Punkte aus zehn Saisonspielen, achter Auswärtssieg in Folge und der beste Zweitliga-Start aller Zeiten der Rothosen. So lassen sich die ganzen Querelen in der Chefetage des Volksparks als Fan vergessen.

Die 1. Halbzeit: Hannover trifft doppelt

Es hätte nicht schlechter für den HSV beginnen können als Muheim in der 4. Minute ausrutschte und Sei Muroya sich die Kugel auf der rechten Seite schnappte und ins leere Tor schoss. Es geschah im Spielaufbau und Hamburgs Torwart Heuer Fernandes nach seinem Pass auf den Linksverteidiger noch weit vor seinem eigenen stand, nicht mehr rechtzeitig zurückkam. Führung für Hannover vor ausverkauftem Haus. Die Gäste ließen sich dadurch nicht beirren und kamen schnell zum Ausgleich. Dieses Mal halfen die Niedersachsen mit, denn Julian Börner (15.) lenkte eine Heyer-Hereingabe ins eigene Netz. 1:1 – alles wieder offen. Danach übernahmen die Hamburger komplett das Kommando doch nur noch Muheim (41.) kam zu einer nennenswerten Chance. Sein Schuss ging knapp am linken Pfosten vorbei. Vorbei war danach auch die erste Hälfte.

Nach der Pause: Last-Minute-Sieg für Hamburg

Die Hannoveraner schafften es im zweiten Durchgang nicht, den HSV unter Druck zu setzen, stattdessen stieg dieser vor dem eigenen Kasten. Glatzel (52.) und Benes (59.) suchten den Abschluss, doch ohne Erfolg. Die beste Szene hatte danach Kittel (66.) nach einer der an diesem Abend guten Flanken von Jatta, doch Zieler parierte. Die Rothosen wollten den Auswärtssieg und hatten nach einem Blitzgedanken von Suhonen das Tor auf dem Fuß, doch der eingewechselte Königsdörffer (79.) verpasste knapp in der Mitte. Fünf Minuten vor dem Ende noch eine Riesen-Chance durch den neuen Ghana-Nationalspieler, der im Strafraum abzog und Zieler den Flachschuss gerade soeben noch zur Ecke lenkte. In der Nachspielzeit klappte es dann doch noch für die Gäste. Bei einer Ecke von Hannover landete diese bei Ransford-Yeboah Königsdörffer (92.), der sich in den Laufduellen gegen Muroya und Leopold durchsetzte sowie den Ball noch an Zieler vorbei im linken Eck zum 2:1-Siegtreffer versenkte.

Das Fazit: Mit Geduld und Spucke

Mit dem Bock von Miro Muheim, der wieder einmal eine suboptimale Leistung ablieferte, hätte man schon fast wieder denken können, dass das schiefgeht. Pustekuchen! Beim Ausgleich wäre Robert Glatzel frei vor dem Tor gewesen und hätte vermutlich selbst getroffen. Das nahm ihm Börner ab. Es war schnell klar, dass es ein Geduldspiel werden würde, doch dass es dann bis zur Nachspielzeit dauerte, hatte man nicht erwartet. “Ransi“ Königsdörffer versuchte es vor seinem Siegtor schon zweimal und hat sich diesen Treffer hart erarbeitet. Ein absolut verdienter Sieg des Hamburger SV, bei 17:3-Toschüssen für die Gäste und man baute den Vorsprung sogar noch auf einen weiteren Zähler aus, liegt nun drei Punkte vor Darmstadt 98. Vielleicht ist noch zu erwähnen, dass Bakery Jatta wieder eine sehr gute Partie ablieferte und seine Flanken, bis auf wenige Ausnahmen, gefährlich waren.

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Die Stimmen nach der Partie

Tim Walter (Hamburg): „Es war ein sehr intensives Spiel. Wir hatten viel Ballbesitz und haben diesen auch gut genutzt, zudem in der Defensive konsequent verteidigt. Dass wir am Ende noch das Tor machen, war glücklich, aber auch verdient. Wir freuen uns sehr über die drei Punkte, die wir mit nach Hamburg nehmen.“

Stefan Leitl (Hannover): „Es war ein verdienter Sieg, aufgrund der Tatsache, dass der HSV heute besser war im Spiel. Für uns ist es aber natürlich maximal unglücklich, dass du aus einer Situation heraus, in der wir äußerst hohe Qualität haben – nicht nur mit den Schützen, sondern auch aufgrund unserer Kopfballstärke -, in der 93. Minute eine Ecke kurz ausführen und da eben die falsche Entscheidung treffen und in den Konter laufen. Deswegen bin ich auch echt enttäuscht, dass wir diese Chance nicht genutzt haben, um eventuell noch einmal gefährlich zu werden und selbst den Lucky Punch zu setzen. Aber es geht weiter. Man hat heute gesehen, wo der HSV steht und wo wir stehen. Das habe ich in letzten Wochen immer versucht zu vermitteln. Wir stehen am Anfang einer Entwicklung. Ich glaube, das hat man heute auch gesehen.“

Der 10. Spieltag (30.9. – 2.10.)

Paderborn – Darmstadt 1:2
Hannover – Hamburg 1:2
Fürth – Sandhausen (Sa., 13 Uhr)
Kiel – Rostock
Düsseldorf – Bielefeld
St. Pauli – Heidenheim (20.30 Uhr)
Karlsruhe – Nürnberg (So., 13.30 Uhr)
Magdeburg – Regensburg
Kaiserslautern – Braunschweig

Bildquellen

  • Königdörffer: Lobeca/Norbert Gettschat
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