Hamburg – Hilmar Meyer hatte einen fein ausgeklügelten Plan, Mario Stevens hat sich Derbyhindernisse gebaut und Emanuele Gaudiano kennt seinen Derbypartner erst seit maximal drei Wochen. Gewonnen hat die erste Qualifikation zur DKB-Riders Tour in Hamburg der gute Planer: Hilmar Meyer aus Morsum bei Verden setzte sich mit dem zehn Jahre alten Salto de Fee an die Spitze der insgesamt 55 Reiter umfassenden Konkurrenz in der ersten Qualifikation zum Deutschen Spring-Derby, das die zweite große Etappe der internationalen Springsportserie darstellt.
Mut, Vermögen und gute Vorbereitung
„Er hat Mut, er hat Vermögen und das braucht man im Derby nun mal“, sagt der 52 Jahre alte Profi aus Niedersachsen, der mit Cover Lady 2013 bereits Dritter in der spektakulären zweiten Etappe der DKB-Riders Tour in Hamburg werden konnte. Gleichwohl setzt Meyer auf sein zweites „Ass im Ärmel“, auf den 14 Jahre alten Hannoveraner Continuo. „Er hat weit mehr Erfahrung, Salto de Fee werde ich schonen, der wird nach und nach aufgebaut“, so die schlichte Begründung des Springreiters.
Derbyfan seit Kindesbeinen
Der zweitplatzierte Mario Stevens kommt ebenfalls aus Niedersachsen, genauer aus Cloppenburg, und pilotierte die Stute El Bandiata B durch die erste Qualifikation. „Ich fand das Derby schon als Kind toll, als ich es im Fernsehen gesehen habe und wir haben uns eben ein paar Derbyhindernisse gebaut“, lacht der deutsche Aktivensprecher, der auch zum Olympiakader 2016 zählt. Mit El Bandidata B konnte Stevens schon 2015 in Hamburg einen glänzenden Eindruck hinterlassen, wird aber auf die ganz große Herausforderung am Sonntag mit Rücksicht auf das Pferd und das nächste Turnier verzichten.
Emanuele und das Deutsche Spring-Derby
Die Leidenschaft für das Deutsche Spring-Derby entbrannte bei Italiens bestem Springreiter bereits vor einigen Jahren: „Da hatte ich drei Fehler und dann bin ich auch mal den Wall nicht herunter gekommen“, so Emanuele Gaudiano, „aber ich möchte das unbedingt auch mal gut zuende reiten.“ Grund genug für den in Büttelborn lebenden Profi, auch ungewöhnliche Wege zu gehen. Vor drei Wochen kam Kentucky v. Neerhof Z in den Stall des Italieners. Der ist elf Jahre alt und Reiter und Pferd hatten nicht allzuviel Zeit einander kennen zu lernen: „Ich habe ihn zuhause und im Eröffnungsspringen geritten und er ist sehr brav, ich hatte gar keine Probleme. Wir werden sehen…“
Favoriten gut in Form
Gesehen haben tausende Derbyfans in der ersten Qualifikation eine ganze Reihe sicherer Runden. Zum Beispiel vom zweimaligen DKB-Riders Tour-Sieger und Derbysieger Carsten-Otto Nagel (Wedel) und seinem Oldenburger Lex Lugar, von dem Nagel sagt „ich habe sowieso das beste Derbypferd“. André Plath (Timmendorf) brachte seinen Cosmic Blue souverän ins Ziel, auch der Sieger des Mecklenburgischen Hallen-Derbys, Philipp Makowei (Gadebusch) mit Chelsea und die DKB-Riders Tour-Siegerin 2015, Janne-Friederike Meyer (Hamburg) mit Cellagon Anna, zeigten souveräne Runden. Andre Thieme (Plau am See) und Quonschbob unterlief lediglich ein Fehler.
Zweite Qualifikation am Freitag im TV
Die zweite Qualifikation zur Wertungsprüfung der DKB-Riders Tour beginnt am Freitag, 6. Mai, um 14.00 Uhr und wird im NDR-Fernsehen von 15:15 Uhr – 17:10 Uhr übertragen. Die DKB-Riders Tour tritt 2016 erneut unter dem Titelsponsoring der DKB an. Zwei neuen Hauptsponsoren sind hinzugekomme. Die BEMER AG und die Mauser Einrichtungssysteme GmbH & Co. KG.
„Wir folgen einer Tradition. Ursprünglich war Mauser auch Hersteller von Stahlmöbeln für Archiv- und Landwirtschaft“, so Prof. Dr. Martin Sagel. „Wir sehen die Symbiose von Pferd und Reiter und die versuchen wir in unseren Produkten umzusetzen.“ Peter Kaiser, Marketingleiter der BEMER Int. AG erläuterte eines der Ziele der Kooperation mit der DKB-Riders Tour: „Hinter BEMER Int. steckt ein Familienunternehmen, daß in der Medizin forscht. Der Bereich der Veterinärmedizin lief bisher nebenbei mit, wir haben uns entschieden, dort richtig einzusteigen.“
Ergebnis 2. Etappe DKB-Riders Tour – 1. Qualifikation
Preis der "Deutsche Vermögensberatung AG – DVAG“ – Springprüfung nach Strafpunkten und Zeit. Höhe: 1.45 m
1. Hilmar Meyer (Morsum), Salto de Fee, 0 SP/77.75 sec
2. Mario Stevens (Cloppenburg), El Bandiata B, 0/78.30
3. Emanuele Gaudiano (Italien), Kentucky v. Neerhof Z, 0/79.25
4. Pius Schwizer (Schweiz), Chellatus R, 0/81.29
5. Christian Ahlmann (Marl), Reavnir, 0/82.41
6. Felix Haßmann (Lienen), Chicca, 0/82.59