Moskau/St. Petersburg – Deutscland verliert auch das zweite Spiel bei der Eishockey-Weltmeisterschaft in Russland. Trotz einer Leistungssteigerung gegenüber dem ersten Spiel gab es gegen den WM-Mitfavoriten Finnland nichts zu holen. 1:5 (0:2, 1:2, 0:1) stand am Ende auf der Anzeigetafel. Titelverteidiger Kanada fuhr den zweiten klaren Sieg ein, Gastgeber Russland tat sich schwer. Und die Schweiz verlor auch das zweite Spiel.

In der Kühlbox gewinnt man keine Spiele – die alte Eishockey-Weisheit traf auch für das Duell Deutschlands mit Finnland zu. Gleich das erste Überzahlspiel nutzte Suomi zur Führung durch Jungstar Patrik Laine (7.). NHL-Stürmer Leo Komarov legte nur 166 Sekunden später nach, ebenfalls in Überzahl. Von den vielen Strafen abgesehen hielt Deutschland gut dagegen, doch die Tore fielen nur auf einer Seite. Sebastian Aho, ebenfalls ein starker Nachwuchsstürmer der Finnen, erhöhte in der 30. Minute so auf 3:0. Mit Jorni Koskirantas 4:0 in der 38. Minute war die Partie dann entschieden. Zwar schöpfte Deutschland nach einem Überzahltreffer von Brooks Macek wieder Hoffnung (39.), doch der starke Mikko Koskinen im finnischen Kasten verhinderte noch mehr Spannung. Drei Sekunden vor Spielende war dann wieder Laine, welcher aktuell für den NHL-Draft in ein paar Wochen enorm gehyped wird, zur Stelle und markierte den 5:1-Endstand – natürlich in Überzahl.

Titelverteidiger Kanada verbuchte auch im zweiten Spiel des Turniers einen klaren Sieg. Der Topfavorit überrollte Aufsteiger Ungarn mit 7:1. Mark Scheifele in Überzahl (6.) und Corey Perry (11.) sorgte für die Führung für das Starensemble. Istvan Bartalis gelang in der 19. Minute der 1:2-Anschluss aus Sicht der Ungarn. Dies schien die Superstars aus dem Mutterland des Eishockeys aber nur noch noch mehr anzustacheln und sie hauten dem bemitleidenswerten Zoltan Hetenyi im ungarischen Kasten bis zur 33. Minute die Bude voll. Mark Stone (28.), Brad Marchand (30.), Derick Brassard (32.) und Michael Matheson (33.) schossen ein 6:1 heraus. Anschließend wechselte Ungarn den Torhüter und Adam Vay musste nur noch einmal hinter sich greifen. Taylor Hall traf zum 7:1-Endstand (45.). Bemerkenswert: trotz der klaren Niederlage feierten die ungarischen Fans ihre Kufenhelden mit lautem Singen der Nationalhymne nach Spielschluss.

Im Abendspiel der Gruppe B ließ dann die Slowakei den Franzosen keine Chance. 5:1 hieß es am Ende. Dabei begannen die Franzosen gut, nach 69 Sekunden traf Jordann Perret zum 1:0. Die Freude währte nicht lange, Andrej Sekera egalisierte die Führung nach vier Minuten. Es war insgesamt ein Spiel auf Augenhöhe, bei dem die Slowaken in den richtigen Momenten die Tore machten. Dominik Granak (14.) sorgte für das 2:1. Im Mittelabschnitt sorgte ein Doppelschlag durch Martin Bakos im Powerplay (35.) und Libor Hudacek (36.) für die Vorentscheidung. Christian Jaros sorgte dann zwei Minuten vor dem Ende für das 5:1.

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In der Gruppe A hatte Gastgeber Russland mit Aufsteiger Kasachstan mehr Mühe als gehofft und gewann am Ende knapp mit 6:4. Vogelwild ging es phasenweise auf dem Eis zu, vor allem das erste Drittel war ein Spektakel in Sachen Tore. Yevgeni Dadonov brachte die Sbornaja in Führung (7.), Dustin Boyd in Überzahl (9.) und Roman Starchenko (10.) drehten die Partie zu Gunsten Kasachstans. Roman Lyubimov glich aber nur 19 Sekunden nach der Führung aus. Sergei Mozyakin brachte Russland wieder in Front (12.), ehe Yevgeni Rymarev 14 Sekunden vor der ersten Drittelpause zum 3:3 ausglich. Ruhiger ging es im zweiten Abschnitt zu, Anton Belov erzielte den einzigen Treffer zur russischen Führung (39./in Überzahl). Kasachstan gab sich aber nicht und trotzte der russischen Offensivkraft. Maxim Semyonov verpasste dem Gastgeber in Überzahl den nächsten Nackenschlag (41.). Doch Belov war noch ein zweites Mal zur Stelle, der Verteidiger sorgte mit dem 5:4 für die Entscheidung (44.). Roman Lyubimov sorgte mit der ersten Zwei-Tore-Führung für den 6:4-Endstand (49.). So rehabilitiert sich der Vizeweltmeister für die Auftaktniederlage.

Eine Rehabilitation hat die Schweiz verpasst und dürfte nach der 3:4-Niederlage gegen Norwegen die Hoffnungen auf das Viertelfinale begraben. Wie schon im ersten Spiel konnten die Eidgenossen eine Überlegenheit nicht in einen Sieg ummünzen. Dabei ließ es sich gut an, in der dritten Minuten traf Samuel Walser zum 1:0. Ken Andre Olimb glich aber noch im ersten Drittel aus (14.). Im zweiten Abschnitt drehten dann die Norweger auf, Martin Roymark (24.) und Mathias Olimb in Überzahl (39.) sorgten für eine 3:1-Führung nach 40 Minuten. Das Schlussdrittel dominierte die Schweiz, mehr als der schnelle Anschlusstreffer durch Simon Moser (44.) wollte lange nicht gelingen. Doch zehn Sekunden vor dem Ende war Felicien du Bois zur Stelle und glich zum 3:3 aus. Doch eine dumme Strafzeit in der Verlängerung nutzten die Norweger dann aus. NHL-Legionär Andreas Martinsen traf zum 4:3 (64.).

Das Abendspiel in Moskau gewann Schweden gegen Dänemark mit 5:2. Im ersten Drittel taten sich die Tre Kroners schwer, mussten sogar den Rückstand durch Nikolaj Ehlers (16.) hinnehmen. Begünstigt durch einige dänische Strafen lief es im Mittelabschnitt besser für Schweden. Per Doppelschlag drehten Robert Rosen (28.) und Mikael Backlund (29./ÜZ) die Partie. Magnus Nygren (38.) und erneut Backlund (39.) sorgten mit zwei Powerplay-Toren für die Vorentscheidung. Gustav Nyquist erzielte mit Schwedens viertem Powerplay-Tor die Entscheidung (50.), Jesper Jensen konnte sechs Sekunden vor dem Ende immerhin noch Kosmetik mit dem 5:2 betreiben.

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