Schatten und Licht über der VSG: „Die Zukunft werden wir optimistisch angehen“

Männer spielen im Final Four und haben wieder Meisterschancen

Kathleen Warobiow (VSG Lübeck) hechtet zum Ball. Foto: Lobeca/Wolf Gebhardt

Lübeck – Die Regionalligasaison der Frauen der VSG Lübeck neigt sich dem Ende: Zu ihrem drittletzten und 21. Spieltag empfingen die Lübeckerinnen den 1. VC Stralsund II. Es wurde zu einer Partie, die mit gemischten Gefühlen endete – in Zahlen steht eine Niederlage von 1:3 (17:25 25:22 15:25 17:25). „Ich finde es schade, dass wir am Samstag keinen Punkt zu Hause behalten konnten. Phasenweise hätten wir auf jeden Fall noch einen drauflegen können und noch mehr Kraft und Einsatz investieren müssen“, resümiert Zuspielerin und MVP Johanna Schilke, die zusätzlich aufgrund des krankheitsbedingten Ausfalls von Marie Blume als Kapitänin einsprang. Nichtsdestotrotz habe man ein Spiel auf das Parkett gebracht, das sich hat sehen lassen. Wie gestaltete sich also das Spiel, das Aufs und Abs mit sich bringen sollte, im Detail?

Der Kader war unter anderem krankheitsbedingt auf neun Spielerinnen dezimiert. Doch direkt zu Beginn des ersten Satzes zeigte man den Gegnerinnen bis etwa 8:8, dass der knapp bestückte Kader dem Spiel keinen Abbruch tun sollte. Und auch wenn man punktetechnisch den Gegnerinnen ab Satzmitte hinterlief, trat Lübeck mit einem durchaus positiven Mindset auf.

Diese positive, versierte und verstärkt angriffslustige Spielweise trug die Lübeckerinnen weiter durch den zweiten Satz. Für einen Schrecken sorgte die Verletzung von Außenangreiferin Leonie Umminger bei eigener Führung von 15:13, woraufhin Clara Demgensky übernahm. Mit Ruhe in der Annahme und der Angriffsaggressivität, die Trainer Hans Hanßen vor dem Spiel ausdrücklich eingefordert hatte, sicherten die Lübeckerinnen den zweiten Satz gegen die Tabellenzweiten.

Der dritte und vierte Satz wurde also unter erschwerten Bedingungen gespielt, da sich der Kader nun nur noch aus sieben Feldspielerinnen plus Libera zusammensetzte. In der zweiten Spielhälfte drängte sich wieder einmal das bekannte Problem der fehlenden Konstanz in den Vordergrund – nicht auf eine Disziplin eingrenzbar, sondern mal die Annahme, mal die Durchschlagsfähigkeit im Angriff betreffend, auch mit der Aufschlagquote konnte die Mannschaft im späteren Verlauf nicht mehr zufrieden sein.

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„Überragend, dass wir uns den zweiten Satz trotz der Aufregung tatsächlich noch holen konnten. Und das immerhin gegen den Tabellenzweiten, was vielversprechend ist. Woran wir langfristig und über das Saisonende hinaus arbeiten müssen ist die Bereitschaft, ein ganzes Spiel über die Mehrheit der Ballwechsel hinweg diese Aggressivität im Angriff und Souveränität in der Annahme heraufzubeschwören“, zeigt Umminger nach dem Spiel auf, dass Potential da ist, aber noch nicht vollends ausgeschöpft wird. Vielleicht gelingt das sogar schon in der nächsten Begegnung: In zwei Wochen werden die Lübecker Frauen beim VT Hamburg zu Gast sein, die man gleich im ersten Saisonspiel geschlagen hatte. Das Kapitel dieser Regionalligasaison soll nun noch würdig zu Ende geschrieben werden, so Umminger. „Die Zukunft werden wir optimistisch angehen.“

Erst Pokal, dann Meisterschaft?

Rampenlicht auf die Kollegen der VSG Lübeck: Nach der Heimpleite vor zwei Wochen konnten die Männer nach einem spielfreien Wochenende wieder Punkte in Lübeck behalten.

Die VSG gewann mit einem klaren 3:0 gegen deutlich unterlegene Oststeinbeker. Auch wenn Außenangreifer und Leistungsträger Tobias Matzen nun bis Ende der Saison verletzt bleiben wird, gab das Team vom Holstentor keinen Grund zu glauben, dass sie einen Satz nicht für sich entscheiden würden. Kapitän Christoph Menge gab den Ton an: „Jeder für sich 100 % geben, für das Team alles geben“, appellierte er die Mannschaft vor dem Spiel. Das kam sichtbar bei allen an. 25:16, 25:19 und 25:14 waren am Ende die verdienten Satzendstände.

Durch eine Niederlage des Tabellenführers ETV besteht für die Lübecker nun also doch noch eine unerwartete Chance auf den Meisterschaftstitel der Regionalliga Nord. Kommendes Wochenende steht aber erstmal außercurriculares Pflichtprogramm auf dem Plan für die Lübecker. Im Landespokalturnier der Final Four trifft die VSG am Sonnabend um 12.30 Uhr in der Hein-Dahlinger-Halle in Kiel auf den KTV und darf sich damit gegen einen Zweitligisten beweisen.

Bildquellen

  • Warobiow: Lobeca/Wolf Gebhardt
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