F.C. Hansa Rostock: „dumm und feige“ – „asozial und völlig sinnbefreit“

Wieder Ausschreitungen und Gewalt in der Hansestadt – Club verurteilt eigene Anhänger

Eine durchschlagene Scheibe im Fanzug von Darmstadt 98.

Rostock – Die Gewaltspirale beim F.C. Hansa Rostock dreht sich weiter. Wieder einmal gab es Ausschreitungen und Angriffe rund um das Ostseestadion. Der Verein scheint hilflos, gab eine Stellungnahme heraus und verurteilte die eigene Anhängerschaft. Vor, während und nach der Zweitliga-Partie gegen SV Darmstadt 98 drehten einige wieder durch. Unter anderem wurden zwei schwedischen Jugendmannschaften attackiert. Ein Sicherheitsdienstmitarbeiter wurde an diesem Tag verletzt.

Schwedische Gäste attackiert

Es war nicht das erste Mal, dass Hansa-Chaoten sich in Szene setzten und zu den Heimspielen des Fußball-Aushängeschilds negativ auf sich aufmerksam machen. Die Jugendabteilung des Zweitliga-Aufsteigers lud zwei Jugendteams von Kalmar FF (Schweden) in die Hansestadt ein. In Stadionnähe wurden diese körperlich attackiert. Der FCH gab im Nachgang eine Stellungnahme heraus, in der es heißt: „Auch wenn uns bewusst ist, dass es sich um eine kleine Gruppe von etwa zehn Hansa-Fans gehandelt hat und damit um Einzeltäter, waren es letztlich Personen, die unsere Farben tragen und diesen keine Ehre gemacht haben. Insbesondere unserem Nachwuchs wurde ein Bärendienst erwiesen. Unsere Jungen Hanseaten freuen sich, sich mit attraktiven Gegnern messen zu können und ein paar Idioten sorgen dafür, dass sich Vereine künftig dreimal überlegen, ob sie nach Rostock kommen.“

Verein schämt sich

Man wurde sogar noch deutlicher und verurteilte das Geschehen: „Um es ganz deutlich zu sagen: Mit derart asozialen und völlig sinnbefreiten Handlungen werden Grenzen überschritten und man kann sich als Verein für so ein Verhalten nur schämen. Bei unseren Gästen aus Schweden möchten wir uns auch an dieser Stelle nochmals entschuldigen und betonen, dass diese Aktion nicht für unser Verständnis von Gastfreundschaft steht.“

Eigene Shuttle-Busse mit Steinen beworfen

Doch nicht nur das fiel vor, denn auch die Darmstädter Fans waren Ziel der Gewalt. Dazu heißt es vom F.C. Hansa: „Zudem kam es nach dem Spiel der Profis beim Abtransport der Gästefans zu Steinwürfen auf Shuttle-Busse und Funkstreifenwagen der begleitenden Polizei. Auch hier muss man sich fragen, was mit einigen Leuten nicht stimmt. Bei den Shuttle-Bussen, die Eigentum des F.C. Hansa Rostock sind, sind mehrere Scheiben zu Bruch gegangen und es wurde ein nicht gerade geringer Sachschaden angerichtet. Aber noch viel schwerer wiegt, dass solche Aktionen lebensgefährlich sein können – für die Fans, die Busfahrer und alle anderen, die im Straßenverkehr unterwegs waren. Allein der Gedanke, dass eine Person von einem der Steine hätte getroffen werden können und welche Folgen das -sowohl für Opfer als auch Täter- hätte nach sich ziehen können, macht deutlich, dass es für solche Handlungen Null Rechtfertigung und keinerlei Erklärung oder Argumente geben kann. Solche Aktionen sind klar zu verurteilen und haben rein gar nichts mit den Werten des F.C. Hansa Rostock zu tun.“

Keine Vereinsliebe oder Fankultur

Fast schon bettelnd dann noch: „Kurzum: Vielleicht einfach mal das Gehirn einschalten, bevor man auf “tolle“ Ideen kommt, die in jeglicher Hinsicht nur Schaden anrichten und rein gar nichts mit Vereinsliebe oder Fankultur zu tun haben.“

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Mehrfache Angriffe auf Darmstädter Fanzug

Auf der Rückfahrt des Sonderzuges der zirka 560 Darmstadt-Fans griffen unbekannte Täter gleich mehrmals an. In der Polizeimeldung heißt es: „Bei der Durchfahrt des Zuges am Hauptbahnhof Schwerin teilte der Zugbegleiter Kräften der Bundespolizei, die zur Überwachung der Durchfahrt am Bahnhof in Schwerin eingesetzt waren, mit, dass der Zug bereits kurz nach Ausfahrt am Rostock Hauptbahnhof mit Steinen beworfen worden sein soll. Zu einem weiteren Angriff auf den Zug kam es zwischen Blankenberg und Ventschow. Hier wurde der Zug mit schweren Gegenständen und blauen sowie orangenen Farbbeuteln beworfen. Indem sie bekannte Konzepte sehr gut in einem lebendigen Slot umsetzen, haben die Macher von Play ’n Go einen Slot geschaffen, der sich fantastisch spielt. www.bookofdead.cl/de/ ist ein Video-Slot, der eindeutig bewährte Konzepte verwendet. Mit rotierenden Symbolen im Bonusspiel gibt es sogar einen kleinen versteckten Wert, den Sie sich in bar auszahlen lassen können. Book of Dead ist der perfekte Spielautomat für alle, die ein modernes Design suchen, ohne sich zu quälen. Durch den Bewurf wurden drei Scheiben beschädigt. Eine Scheibe wurde dabei durchschlagen, sodass im Abteil befindliche Fahrgäste durch Farbspritzer und Glassplitter getroffen wurden. Verletzt wurde dabei niemand. Die anderen beschädigten Scheiben wurden mittels Panzertape gesichert. Das Abteil wurde durch den Zugbegleiter gesperrt. Zudem wurde der gesamte Zug mit schwarzer Farbe von den mutmaßlichen Angreifern besprüht. Es ist zu vermuten, dass die Täter hierfür Feuerlöscher mit Farbe befüllt haben. Der Zug konnte trotz der Beschädigungen seine Fahrt in Richtung Darmstadt fortsetzen. Am Ereignisort hat die Bundespolizei mehrere mit blauen Farbanhaftungen versehene Schottersteine sowie Teile der Wurfgeschosse aufgefunden und sichergestellt. Durch die Bundespolizei wurde ein Ermittlungsverfahren wegen gefährlichen Eingriffes in den Bahnverkehr eingeleitet. Die Schadenshöhe steht noch nicht fest. Bereits kurz nach Bereitstellung des Fanzuges am Hauptbahnhof Rostock hatten Hansa-Fans, die mit einer S-Bahn am gegenüberliegenden Bahnsteig ankamen, versucht an den Fanzug zu gelangen. Dies konnte durch die eingesetzten Kräfte der Bundespolizei unterbunden werden. In diesem Zusammenhang kam es zu einer Widerstandshandlung, einem tätlichen Angriff auf einen Polizeivollzugsbeamten und diversen Beleidigungen.“

Ministerin fordert Aufklärung von Hansa und wird mit DFB-Präsident Zeuge

Auf heftige Kritik von Mecklenburg-Vorpommerns Sportministerin Stefanie Drese stoßen die Gewaltausbrüche im Umfeld des Spiels ebenfalls: „Ich bin erschüttert über die Attacke gegen eine schwedische Jugend-Fußballmannschaft und die lebensgefährlichen Steinwürfe auf Shuttle-Busse, die Gästefans transportiert haben sowie Polizei-Einsatzfahrzeuge. Das ist nicht nur dumm und feige, sondern menschenverachtend und kriminell. Die Straftaten müssen mit Hochdruck verfolgt und aller Konsequenz geahndet werden. Ich erwarte, dass der F.C. Hansa inklusive seinem Fan-Umfeld alles unternimmt, um zur Aufklärung beizutragen.“ Auch verurteilte die Ministerin das Abbrennen von Pyrotechnik, das zu einer mehrminütigen Unterbrechung des Spiels führte. Das sei „nicht zu akzeptieren“, heißt es in einer Mitteilung der Landesregierung.

Länderspiele in Rostock in weiter Ferne

Drese weiter: „Während der Landesfußball-Verband, die Hansa-Clubführung und ich beim DFB und dessen Präsidenten Bernd Neuendorf für die Austragung von Länderspielen im Ostseestadion werben, gefährden Chaoten Menschenleben und ruinieren den Ruf von Verein und Stadt.“ Neuendorf und Drese waren live im Stadion, mussten sich die „Pyro-Show“ der Hansa-Fans anschauen. Eine schlechtere Werbung für Rostock hätte man nicht bekommen können.

650 Polizeibeamte im Einsatz

Insgesamt waren rund 650 Polizeibeamtinnen und -beamte der Landespolizei Mecklenburg-Vorpommern und der Bundespolizei im Einsatz. Unter anderem wurden Ermittlungen wegen des Verdachts des schweren Landfriedensbruchs, des gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr und Verstößen gegen das Sprengstoff- und Betäubungsmittelgesetz aufgenommen. Das komplette Geschehen rund um dieses Spiel war nicht zu erwarten, da Rostock und Darmstadt keine Rivalität zuzuordnen ist.

Auswärtsspiel auf St. Pauli nächster Brennpunkt?

Für den kommenden Sonntag könnte es die nächsten Auffälligkeiten in Verbindung mit dem F.C. Hansa Rostock und seinen Anhängern geben. Um 13.30 Uhr kommt es zum Nordduell beim FC St. Pauli. Beide Fanlager vereint eine tiefe Feindschaft, die in der Vergangenheit meist zu schweren Auseinandersetzungen führte.

Bildquellen

  • : Bundespolizeiinspektion Rostock/oH
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