Hamburg – Niemand spricht mehr von Andreas Bornemann und seinem waghalsigen Manöver im vergangenen Dezember Vereinsikone Timo Schultz beim FC St. Pauli vor die Tür gesetzt zu haben. Der Sportchef setzte alles auf eine Karte und stoppte mit seiner Entscheidung die Negativspirale der Kiezkicker und beförderte den damals 29-jährigen Fabian Hürzeler vom Co- zum Cheftrainer. Alles richtig gemacht, denn der neue Mann an der Seitenlinie legte seitdem eine beeindruckende Siegesserie hin.
Beeindruckende Serie
Seit sechs Spielen gibt Hürzeler nun den Ton am Millerntor an und hat die volle Punktausbeute geholt: 18 Zähler! Damit stehen die Braun-Weißen in der Formtabelle auf Platz eins, direkt vor dem Stadtrivalen HSV (14 Punkte).
Von der grauen Maus zum Top-Team
Der neuen Chefcoach übernahm die Mannschaft auf Platz 15, punktgleich mit einem Abstiegsplatz. Die 3. Liga geistere bereits in einigen Köpfen herum, doch davon ist nun nichts mehr zu hören und vor allem nicht zu spüren. Am vergangenen Freitag gab es einen 2:1-Dreier beim SC Paderborn.
Traum vom Aufstieg?
Jetzt träumt man im Umfeld sogar wieder vom Aufstieg. Keine Spinnerei, denn es sind nur noch acht Zähler zwischen St. Pauli und dem Relegationsplatz, der vom 1. FC Heidenheim besetzt ist. Macht das Hürzeler-Team so weiter, könnte man tatsächlich oben eingreifen. 33 Punkte sind noch zu vergeben. Träumen darf auf dem Kiez also erlaubt sein.
Hürzeler jagt den Rekord
Und noch was: Sechs Siege in Folge gab es in der 2. Bundesliga zuletzt in der Saison 1976/1977, also vor 46 Jahren. Damaliger Trainer war Diethelm Ferner. Der heute 81-Jährige stieg am Saisonende mit dem FC St. Pauli in die Bundesliga auf. Und Hürzeler? Der braucht noch zwei weitere Erfolge in Serie, dann hätte er den Rekord von Jürgen Wähling aus der Saison 1986/1987 eingestellt. Er gewann damals seine ersten acht Spiele nach Amtsantritt als Coach. Ausgeschlossen ist das nicht, denn in der kommenden Woche kommt Greuther Fürth nach Hamburg und danach geht es zum SV Sandhausen.
Bildquellen
- Hürzeler: Lobeca/Andreas Hannig
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