Regionalliga Nord. Foto: objectivo

Lübeck – Nach einem Wochenende mit zahlreichen Spielausfällen sollte der 29. Spieltag der Regionalliga Nord angesichts der steigenden Temperaturen ohne nennenswerte Probleme über die Bühne gehen. Dabei möchte der Spitzenreiter aus Lübeck seine Position im Spiel bei St. Pauli II verteidigen. Zuletzt war der VfB ja ebenfalls von einer Absage betroffen, und so rückte der HSV II bis auf einen Punkt an den Tabellenführer heran. Eine der interessantesten Frage dieser Runde lautet also: Wird das Titelrennen noch einmal richtig spannend?

SpVgg Drochtersen/Assel – Teutonia 05 Ottensen (Fr., 19.30 Uhr)

Das Licht geht an im Kehdinger Stadion, und die Spielvereinigung lädt zu einem stimmungsvollen Abendspiel am Elbdeich. Was das für den Gegner bedeutet, lässt sich der Statistik entnehmen: D/A zählt mit 27 Punkten aus 14 Spielen zu den stärksten Heimteams der Liga und ist seit drei Spielen auf eigenem Platz ohne Punktverlust. Nun tritt der Tabellendritte allerdings gegen eine Mannschaft an, die ebenfalls beeindruckende Wochen hinter sich hat: Nachdem die Teutonia im Herbst noch überraschend zu den Kellerkindern der Spielklasse gezählt werden musste, hat sie sich in den vergangenen Wochen stetig verbessert und tritt als Sechster an. Lediglich das überraschende 0:1 gegen St. Pauli II vor rund drei Wochen gilt als Ausreißer, ansonsten gelangen den Hamburgern acht Siege seit dem vergangenen November. Also: Das Licht geht an im Kehdinger Stadion, und es wird ein Spitzenspiel geben.

Hannover 96 II – Bremer SV (Sa., 13 Uhr)

Der Gastgeber fiel zuletzt etwas zurück, kassierte er beim 1:2 gegen Weiche am Mittwoch doch die dritte Niederlage in Folge. Das erfolgsverwöhnte 96-Team vermochte deshalb nicht mit dem Spitzenduo mitzuhalten und erwartet den Aufsteiger nun als Tabellenvierter. Als Favorit treten die Niedersachsen aber nach wie vor an. Sie hatten es in den vergangenen Wochen schließlich mit mehr oder weniger starken Gegnern zu tun bekommen. Als solcher gilt der BSV eher nicht. Zwar spülten die Unentschieden gegen den HSV II (1:1) und Kickers Emden (0:0) zwei Zähler auf das Konto der Bremer. Als 15. befindet sich der Gast aber nach wie vor in akuter Abstiegsgefahr. Mit 13 Punkten aus 14 Spielen zählt er allerdings zu den besten Aufwärtsmannschaften des gesamten Tabellenkellers. Der zuletzt etwas schwächelnde Gastgeber sollte also gewarnt sein.

Holstein Kiel II – Hamburger SV II (Sa., 13 Uhr)

Ein Nachwuchsduell mit ungleichen Vorzeichen: Holstein II empfängt den HSV als Zwölfter, während sich der zweitplatzierte Gast mittendrin im Titelrennen befindet. Allerdings vermochten sich die Kieler mit dem 1:0 gegen den SSV Jeddeloh im letzten Spiel vor rund zwei Wochen ein wenig Selbstvertrauen zu holen, beendete der Heimerfolg doch eine Serie von vier sieglosen Spielen. „Dieser knappe Sieg tut der Mannschaft gut, sie wird durch dieses Erfolgserlebnis sicherlich an Stärke gewinnen und einen Reifeprozess durchlaufen“, kommentierte Trainer Sebastian Gunkel. Nun kommt aber der Hamburger SV II, ein Spitzenteam mit entsprechender Bilanz: Seit sieben Spielen ist der Gast unbesiegt (6-1-0). Er tritt als Favorit an, steht allerdings auch ein wenig mehr unter Druck als ein Holstein-Team, das noch über einen recht komfortablen Vorsprung gegenüber dem Tabellenkeller verfügt.

SV Werder Bremen II – TSV Havelse (Sa., 14 Uhr)

Einmal mehr war Konrad Fünfstück beeindruckt. „Chapeau“, meinte der Werder-Trainer nach dem 1:1 beim BSV Rehden am Mittwoch. Was den Trainer so beeindruckte: Sein Team hatte mal wieder allen Personalproblemen zum Trotz alles in die Waagschale geworfen und sich einen Punkt erkämpft. Nun ist davon auszugehen, dass Werder auch gegen den TSV Havelse mal wieder nicht in Bestbesetzung antreten wird, und das könnte diesmal noch ein wenig problematischer werden. Zwar verlor der TSV sein letztes Spiel vor rund zwei Wochen glatt mit 0:3 bei Phönix Lübeck. Zuvor hatte der Gast aber vier Spiele in Folge gewonnen. Ihrer Abstiegssorgen haben sich die Garbsener damit weitgehend entledigt. Sie treten nun als Tabellenelfter an und liegen damit nur einen Platz und einen Punkt hinter den Bremern. Das Spiel findet allerdings nicht im Niemandsland statt, sondern auf Platz 11.

Atlas Delmenhorst – BSV Rehden (Sa., 15 Uhr)

Das war heftig: Mit 2:7 verlor Atlas zuletzt bei der Teutonia. Die deutliche Niederlage markierte nicht nur die vierte Pleite in Folge. Sie festigte auch den Platz im Tabellenkeller der Liga, als 16. zählen die Delmenhorster nun zu den akut gefährdeten Teams. Logisch, dass dem Duell mit dem BSV Rehden (14.) eine besondere Bedeutung zukommt. Beim Gast konnte man mit dem 1:1 gegen den SVW II am Mittwoch leben. In Rehden wissen sie aber auch: Zwar ist die Situation angesichts der noch ausstehenden Nachholspiele vergleichsweise komfortabel. Aber wirklich raushalten aus dem Abstiegskampf wird sich der BSV nur, wenn er auch mal Spiele gewinnt. Davon konnte angesichts der zwei Punkte aus den drei Spielen des Jahres bislang aber noch keine Rede sein.

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Blau-Weiß Lohne – SC Weiche Flensburg (So., 13 Uhr)

Immerhin vier Spiele trug BWL in diesem Jahr aus, lediglich einen Punkt gab es dabei zu gewinnen. Auch für den Gastgeber dieser Partie gilt: Langsam aber sicher sollten mal wieder drei Zähler her. Bereits jetzt ist der Tabellenkeller dem 13. ja recht nahe gerückt. Ob der in diesem Jahr noch ungeschlagene Gast aber ein Aufbaugegner sein wird? Spätestens nach dem 2:1 gegen 96 II am Mittwoch zählt der Tabellensiebte jedenfalls zu den formstärksten Teams. „Es war ein intensives Kampfspiel, und wir haben am Ende nicht unverdient gewonnen“, kommentierte Benjamin Eta den Heimerfolg. Seitdem der Trainer die Flensburger im Januar übernommen hatte, sind sie noch unbesiegt (2-3-0).

St. Pauli II – VfB Lübeck (So., 14 Uhr)

Immerhin: St. Pauli gewann acht Punkte aus den vergangenen vier Partien (2-2-0) und verbesserte sich damit schon mal auf den 17. Rang der Liga. „Ich denke an die Zeit vor drei oder vier Monaten zurück, da hätten wir das Spiel heute sicher nicht so bestritten“, unterstrich Trainer Elard Ostermann nach dem 1:1 gegen den BSV Rehden im letzten Spiel vor rund zwei Wochen die Entwicklung seines Teams. Sein Fazit: „Wir haben alles in unseren Händen.“ Aber zählt auch ein Sieg oder wenigstens ein Punkt gegen den Spitzenreiter aus Lübeck zu den realistischen Zielen der Hamburger? Das muss bezweifelt werden. Der VfB ist nun seit dem vergangenen November ungeschlagen und sollte dem Druck standhalten, der vom immer näher rückenden HSV II ausgeübt wird. Andererseits: Ein bisschen Praxis fehlt dem Gast derzeit schon. Das letzte Pflichtspiel, ein 1:1 gegen Phönix, absolvierten die Lübecker am 24. Februar. Besitzt St. Pauli also doch eine Chance?

Phönix Lübeck – Eintracht Norderstedt (So., 14 Uhr)

Das tat gut: Nach zuvor drei sieglosen Spielen – darunter allerdings das 1:1 gegen den VfB – gelang Phönix beim glatten 3:0 über den TSV Havelse mal wieder ein dreifacher Punktgewinn. Der Gastgeber vermochte den positiven Trend der vergangenen Monate also fortzusetzen und empfängt die Eintracht nun als Tabellenneunter. Er sollte also einen gleichwertigen Gegner stellen, obwohl der Gast zuletzt ziemlich zu überzeugen wusste: Die Eintracht gewann 14 Punkte in den sieben Spielen dieses Jahres (4-2-1) und ist nun seit fünf Partien ungeschlagen. Der Tabellenfünfte dürfte also mit breiter Brust nach Lübeck fahren und seinen Teil zu einem spannenden Spiel auf Augenhöhe beitragen.

VfV Borussia 06 Hildesheim – Kickers Emden (So., 15 Uhr)

Das Kellerduell. Dabei wird der VfV als 18. (25 Punkte) noch durch stolze 14 Zähler vom 19. aus Emden (11) getrennt. Die Teams kommen auch aus ganz verschiedenen Richtungen, hatten die Hildesheimer zu Saisonbeginn doch noch ganz oben mitgemischt, während die Kickers seit dem vergangenen August fast durchgängig das Tabellenende zieren. Was diese Mannschaften eint, ist die schlechte Bilanz in den letzten Monaten: Dem VfV gelang in den vergangenen 19 Spielen lediglich ein Sieg, und die Kickers warten seit dem vergangenen Oktober, also seit 13 Partien auf einen dreifachen Punktgewinn. Dafür sicherte sich der Gast in den fünf Punktspielen dieses Jahres immerhin drei Unentschieden. Die Bilanz des VfV liest sich nicht ganz so gut, brachte er es doch lediglich auf zwei Remis in sechs Partien. Die Außenseitenrolle dürfte deshalb aber trotzdem nicht an den Gastgeber gehen. In Hildesheim wird man wissen: Ein Sieg über die nun fast abgeschlagenen Kickers ist nicht weniger als eine Pflichtaufgabe.

Spielfrei: SSV Jeddeloh

Die Tabelle

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