„Zecken“ jagen Rothosen durch die Liga mit Demut und Bescheidenheit

FC St. Pauli will den nächsten Trainer-Rekord, doch der bleibt locker

Das Team des FC St. Pauli jubelt mit den Fans seit mehreren Spielen. Archivfoto: Lobeca/Andreas Hannig

Hamburg – „Wir sind Zecken“ ist ein Fan-Song beim FC St. Pauli, der eigentlich von Gegnern aufgebracht wurde. Kurzum nahm man am Millerntor die Nummer für sich in Beschlag. So könnte es am Saisonende übrigens auch sein, wenn die Kiezkicker ihre Siegesserie fortsetzen. Acht Erfolge hintereinander feierte Fabian Hürzeler nach seiner Amtsübernahme in der Winterpause, ist damit Rekordhalter in der 2. Bundesliga. Einen noch, dann hat er sich bereits unsterblich gemacht.

Gegner ist am Sonnabend um 13 Uhr am Millerntor der SSV Jahn Regensburg und Hürzeler sagt: „Erst einmal wollen wir uns nicht an dem messen, was wir in der Vergangenheit getan haben. Wir wollen uns an dem messen, was ich der Mannschaft zutraue, was sie sich selbst auch zutraut und was sie erreichen kann. Weiter wollen wir eine Konstanz in unsere Leistungen bekommen und so konzentrieren wir uns auf das Sportliche. Ich werde den Jungs weiter Inhalte, Inhalte, Inhalte vermitteln. Gegen Sandhausen und auch im Test gegen Hannover war es ordentlich, es gab aber auch Potenzial nach oben, wenn auch Details. Die können einen großen Unterschied machen. Daran werden wir jeden Tag arbeiten. Auch wenn wir zehn Spiele gewinnen, gibt es immer etwas zu verbessern. Ich versuche, die Gier bei den Jungs aufrechtzuerhalten. Sie wissen, dass sie einen guten Lauf haben. Sie können die Tabelle lesen. Das ist für den Kopf wichtig. Ich habe mehrfach betont, dass wir uns in einem Prozess befinden und wir viele Dinge noch besser machen können. Das zeige ich den Jungs auch auf. Dass wir noch lange nicht da sind, wo wir hinwollen und was wir der Mannschaft zutrauen. Deshalb stellt sich die Frage nach Gier für mich nicht.“

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„Klar lesen die Spieler die Tabelle“

Den HSV jagen und einholen? Insgeheim hofft man das auf dem Kiez darauf. Noch ist es ein weiter Weg, denn acht Punkte aufzuholen wird nicht einfach. Hürzeler sieht dem Thema Aufstiegskampf entspannt entgegen und meint: „Ich halte das von mir fern, weil es mich nicht interessiert. Klar lesen die Spieler die Tabelle. Ich habe aber versucht, den Spielern bestimmte Werte wie Demut und Bescheidenheit zu vermitteln. Das tut uns auch ganz gut. Der Abstand nach oben ist immens, deshalb will ich darüber gar nicht reden. Meine Aufgabe ist es, den Prozess und die Entwicklung voranzutreiben und weiter Inhalte zu vermitteln. Die ganze Mathematik können wir erstmal in den Hintergrund rücken. Wichtig ist, dass wir uns aufs Sportliche konzentrieren und Spiele gewinnen. Deshalb mahne ich, nicht zu viel im Voraus zu denken. Nur das nächste Spiel ist entscheidend und das ist gegen Regensburg. Da wollen wir den nächsten Schritt gehen. Der wird schwer genug. Den wollen wir gemeinsam gehen und dann können wir uns auf den nächsten Schritt konzentrieren.“

Der 26. Spieltag (31.3. – 2.4.2023)

Nürnberg – Darmstadt (Fr., 18.30 Uhr)
Düsseldorf – Hamburg
St. Pauli – Regensburg (Sa., 13 Uhr)
Hannover – Sandhausen
Karlsruhe – Braunschweig
Kaiserslautern – Heidenheim (20.30 Uhr)
Paderborn – Fürth (So., 13.30 Uhr)
Kiel – Bielefeld
Magdeburg – Rostock

Die Tabelle

1.SV Darmstadt 982540 : 2152
2.1. FC Heidenheim 18462551 : 2850
3.Hamburger SV2546 : 3049
4.Fortuna Düsseldorf2543 : 3242
5.FC St. Pauli2539 : 2841
6.SC Paderborn 072547 : 3040
7.1. FC Kaiserslautern2539 : 3439
8.Holstein Kiel2541 : 4034
8.Karlsruher SC2541 : 4034
10.Hannover 962533 : 3331
11.SpVgg Greuther Fürth2533 : 3730
12.1. FC Nürnberg2522 : 3729
13.1. FC Magdeburg2531 : 4528
14.SSV Jahn Regensburg2525 : 4026
15.DSC Arminia Bielefeld2536 : 4125
16.Eintracht Braunschweig2530 : 4325
17.F.C. Hansa Rostock2521 : 3725
18.SV Sandhausen2526 : 4821
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