Wismar jubelt – Schönberg betrübt

Entscheidende Treffer in den Schlussphasen

Glückliche Gäste nach dem späten Sieg. Foto: Bernhard Knothe

Schönberg – Der FC Anker Wismar und der FC Schönberg 95 kehrten am Sonnabend mit sehr unterschiedlicher Gemütslage von ihren weiten Auswärtsfahrten zurück. Tabellenführer Anker Wismar freute sich über einen Last-Minute-Erfolg in Siedenbollentin und hielt den Abstand auf Verfolger 1. FC Neubrandenburg, der den FC Schönberg knapp besiegte, konstant.

SV Siedenbollentin – FC Anker Wismar 1:2 (0:0)

Die Freude in Neubrandenburg wird groß gewesen sein, denn kurz vor Abpfiff der Partie in der Vier-Tore-Stadt lag eine große Überraschung in der Luft, denn Spitzenreiter FC Anker Wismar lief beim Auswärtsspiel in Siedenbollentin die Zeit davon. Doch in der Nachspielzeit belohnten sich die Hansestädter dann doch noch für ihr Daueranlaufen auf das Tor der Siebenbollentiner. Und das durch einen berechtigten Foulelfmeter, denn der eingewechselte Guilherme Lima wurde im Fünfmeterraum von den Beinen geholt. Schiedsrichter Frank Hübner zögerte keine Sekunde und zeigte auf den ominösen Punkt. Niklas Tille übernahm die Verantwortung und sicherte seinem Team den hochverdienten Auswärtssieg.

Ein weiterer Arbeitssieg. Aber wenn man ganz vorne stehen will, dann muss man genau diese Spiele gewinnen. Siedenbollentin hat mit allem was sie hatten verteidigt, aber am Ende war das Glück des Tüchtigen auf unserer Seite! Und das mehr als verdient. Nun geht es am Donnerstag mit dem Punktspiel gegen Penzlin weiter und dann freuen wir uns auf das Pokalhighlight am Ostermontag gegen Greifswald“, so Anker-Trainer Matthias Fink.

Beide Teams hatten eine lange Liste an Ausfällen zu verkraften, bei den Hausherren fehlten u.a. die gesperrten Sven Berndt, Denny Felgenhauer und Patrick Jeschke, beim FC Anker die verletzten Bill Willms, Marco Bode, Paul Raffel und Jonas Hurtig. Dazu kamen die arbeitsmäßig ausgefallenen Gordon Grotkopp, Nico Billep und Mirco Seide.

Lange schien es für die Anker-Elf so, als werde dieser 1. April wieder ein schlechter Aprilscherz. Im Vorjahr hatte man in Siedenbollentin auch mit 0:1 verloren. Die Gäste hatten in Hälfte Eins mindestens achtzig Prozent Ballbesitz, doch die Hausherren verteidigten hervorragend. Und dann lief die erste Minute der zweiten Halbzeit und nach 23 Sekunden lag die Kugel nach einem Angriff über die linke Seite plötzlich im Tor von Anker Wismar. „Kollektiver Wahnsinn“, bei den Gastgebern, selbst Keeper Brötzmann lief über das gesamte Spielfeld, um seinen Torschützen zu umarmen.

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Doch die Gäste wehrten sich, Fink brachte mit Lima und Nehls zwei frische Spieler und Tille lenkte weiterhin das Spiel seiner Elf. Zwar hatte er mit zwei Aluminiumtreffern selbst Pech, doch dann war er trotzdem noch an beiden Treffern seiner Mannschaft beteiligt. Beim Ausgleichstor hatte er abgezogen, Brötzmann konnte zwar klären, doch Lucas Meyer stand goldrichtig und netzte zum Ausgleich ein. Spiele gegen Siedenbollentin scheinen dem Angreifer zu liegen, denn seine letzten Treffer erzielte er bei seinem Doppelpack am 14. Mai vergangenen Jahres gegen eben diesen SVS. Lima sorgte nach seiner Einwechslung immer wieder für Gefahr, in der 75. Minute strich ein Kopfball von ihm nur um Zentimeter vorbei, bevor er dann in der Schlussminute nur noch unfair gebremst werden konnte.

1. FC Neubrandenburg – FC Schönberg 1:0 (0:0)

Schönbergs Offensive versprühte im Neubrandenburger Jahn-Stadion nur wenig Glanz, denn trotz aller Bemühungen blieben die wenigen Angriffsversuche zumeist weit vor dem gegnerischen Tor stecken. Bei der Sicherung des eigenen Tores liefs jedoch deutlich besser. Das gesamte Team arbeitete so konzentriert nach hinten, dass auch die Gastgeber kaum gefährlich werden konnten. Neubrandenburg erhöhte im zweiten Durchgang die Schlagzahl, aber die Maurine-Kicker hielten dem Druck zunächst weiter stand. In der 73. Minute zog Robert Grube dann jedoch aus der Distanz ab und der harte platzierte Ball fand seinen Weg in den Winkel. Die Gäste nahmen danach noch einmal Fahrt auf, Axel Junker setzte mit einem Dreifachwechsel alles auf eine Karte, aber die Platzherren ließen den Ausgleich nicht mehr zu.

Trainer Axel Junker sagte zu HL-SPORTS: „Eigentlich ein 0:0-Spiel, das wir 0:1 verlieren. Die Jungs haben bei kaltem Ostwind, tiefem Platz und Regenwetter leidenschaftlich verteidigt und hätten sich einen Punkt verdient gehabt. Uns fehlte im letzten Drittel zu oft die Genauigkeit im Passspiel, um einen Punkt oder mehr mitzunehmen. Aber mit dem Willen und der Bereitschaft müssen wir weitermachen.“

Der 20. Spieltag

TSV Bützow – FSV Bentwisch (verlegt auf 19.4.)
SV Pastow – Güstrower SC 09 5:2
FSV Kühlungsborn – Malchower SV 3:4
1.FC Neubrandenburg 04 – FC Schönberg 95 1:0
SV Siedenbollentin – FC Anker Wismar 1:2
Penzliner SV – Greifswalder FC II 4:4
FSV Einheit Ueckermünde – SV Warnemünde 7:0
Spielfrei: FC Förderkader Rene Schneider Rostock

Die Tabelle

1.FC Anker Wismar1958 : 1155
2.1. FC Neubrandenburg 041863 : 1645
3.Malchower SV1847 : 2939
4.FSV Einheit 1949 Ueckermünde1744 : 1238
5.FC Schönberg1843 : 2637
6.Güstrower SC 091956 : 4726
7.SV Pastow1938 : 5023
8.FSV Bentwisch1734 : 2922
9.FSV Kühlungsborn1834 : 4521
10.SV Siedenbollentin1932 : 4421
11.Greifswalder FC II1833 : 4019
12.SV Warnemünde Fußball1833 : 6616
13.FC Förderkader Rene Schneider1823 : 4515
14.Penzliner SV1936 : 7511
15.TSV Bützow1720 : 593

Bildquellen

  • siedenbollentin_wismar: Foto: Bernhard Knothe
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